Lebensmittelpreise

So teuer sind Lebensmittel zu Weihnachten 2023 tatsächlich

Typische Zutaten für das Festessen sind erneut teurer geworden. Das wirkt sich deutlich auch auf die Weihnachtsmärkte in OWL aus. Ein Überblick.

Zu Weihnachten kommt bei vielen Familien ein Stück Fleisch sowie Kartoffeln und Gemüse auf den Teller. | © Pixabay Symbolfoto

Janina Pietruschka
13.12.2023 | 13.12.2023, 12:00

Bielefeld. Butter, Mehl oder Kartoffeln - das sind nur einige Lebensmittel, die teurer geworden sind. Besonders zur Weihnachtszeit, wenn Plätzchen gebacken werden oder das üppige Festessen zubereitet wird, macht sich die Preissteigerung deutlich bemerkbar. Aber auch auf den Weihnachtsmärkten in Ostwestfalen-Lippe (OWL) müssen Besucher für Essen und Trinken tiefer in die Tasche greifen als noch vor einem Jahr.

Die NRW-Verbraucherzentrale sowie das Statistische Bundesamt haben die Preise in einem Zweijahresvergleich von Oktober 2021 und Oktober 2023 analysiert. Die schlechte Nachricht für alle Verbraucher: Trotz sinkender Inflation bleiben die Lebensmittel weiter teuer. Die Zutaten für ein typisches Weihnachtsgericht sind um durchschnittlich 27 Prozent gestiegen.

Produkte für deftige Gerichte:

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  • Kartoffeln (33,8 Prozent)
  • Wurstkonserven (34,6 Prozent)
  • Kohlgemüse (29,5 Prozent)
  • Gurkenkonserven (28 Prozent)
  • Rinderrouladen (18,2 Prozent)
  • Kartoffelkloßmehl (30,1 Prozent)
  • Schnittkäse (38,9 Prozent)
  • Weißbrot (26,9 Prozent)
  • Frische Pilze (21,9 Prozent)
  • Paprika (29,3 Prozent)

Neben den deftigen Mahlzeiten gehören ebenfalls Plätzchen oder Stollen zur Adventszeit dazu. Auch hier wurden die Preise für Zutaten angezogen.

Produkte für süße Gerichte:

  • Butter (12,6 Prozent)
  • Weizenmehl (69,6 Prozent)
  • Margarine (50,8 Prozent)
  • Eier (22 Prozent)
  • Zucker (74,6 Prozent)
  • Apfelmus (34,7 Prozent)
  • Milch (21,5 Prozent)

Preise auf OWL-Weihnachtsmärkten gestiegen

Die steigenden Lebensmittelkosten haben auch Auswirkungen auf die Weihnachtsmärkte in OWL. Dort bezahlen Besucher im Schnitt für Essen und Trinken mehr als noch vor einem Jahr. Besonders gefragt sind Bratwürstchen, Reibekuchen mit Apfelmus oder gebratene Champignons. Mit ein oder zwei Glühwein pro Person sind die Besucher somit bereits gutes Geld los.

Auf dem Bielefelder Weihnachtsmarkt kommen die Händler nicht um eine Preissteigerung herum. Im Schnitt bezahlen Besucher für Currywurst oder Glühwein 50 Cent mehr als noch im Vorjahr. Doch es gibt auch Ausnahmen, wo Geld gespart werden kann:

>>> Die Details: Preise auf Bielefelds Weihnachtsmarkt ziehen an - an einigen Buden ist’s günstiger

In Höxter sieht es ähnlich aus. Auch hier sind Verkäufer gezwungen, ihre Preise ein wenig anzupassen. Für gebrannte Mandeln oder einen Crêpe bezahlen Besucher 50 Cent mehr als im Vorjahr. Es gibt aber auch Sparangebote:

>>>Die Details: So teuer ist der Weihnachtsmarktbesuch in Höxter

In Gütersloh halten sich die Preise für Glühwein seit 2021 stabil. Auch die Preise für Bratwurst, Crêpes sowie Mandeln sind auf einem ähnlichen Niveau wie in den anderen OWL-Städten. Allerdings gibt es einen ordentlichen Zuschlag für Obstspieße.

>>> Die Details: Das kostet der Besuch des Weihnachtsmarktes in Gütersloh 2023

Preisanstieg trotz sinkender Inflation

Dass bestimmte Lebensmittel trotz sinkender Inflation so stark angestiegen sind, hängt unter anderem mit den Einkaufspreisen der Händler zusammen. Diese kaufen die Produkte zu einem höheren Preis als noch vor zwei Jahren ein. Dementsprechend höher fallen die Kosten für die Verbraucher aus.

Außerdem plagt die Branche ein Personalmangel sowie hohe Energiekosten, die Händler kompensieren müssen. Des Weiteren hängt beispielsweise der Preisanstieg für Kartoffeln oder Weizenmehl mit Ernteausfällen in diesem Jahr zusammen. Daraus resultieren Lieferengpässe.

Bis zur Weihnachtszeit ist hinsichtlich der hohen Lebensmittelpreise wohl keine Besserung in Sicht. Das veranlasst Verbraucher in manchen Fällen weniger zu kaufen, wie es vom Statistischen Bundesamt heißt. Um die teure Ware dennoch an den Kunden zu bringen, liefern sich Händler nun eine Rabattschlacht und greifen unter anderem auf Coupons zurück. Diese können Verbraucher in der Adventszeit beim Einkaufen in der Filiale einsetzen - doch nur, wenn der festgelegte Mindesteinkaufswert erreicht wurde. So sichern sich die Händler ihren Umsatz und lassen den Durchschnittseinkaufswert des Verbrauchers sogar in die Höhe schnellen, wie die „Lebensmittelzeitung“ berichtet.