True-Crime-Podcast "OstwestFälle" kommt aus der Sommerpause zurück

Bielefeld. Ostwestfälle geht in die zweite Runde: Nach zwei Monaten Sommerpause startet am Donnerstag, 7. September, endlich die zweite Staffel des True-Crime-Podcasts der Neuen Westfälischen. Berichterstatterinnen und Berichterstatter, Richter, Anwälte und Angehörige sprechen über Verbrechen und ungeklärte Kriminalfälle aus Ostwestfalen-Lippe. In den ersten Folgen der zweiten Staffel ist, wie gewohnt, Frank Phillip der Moderator des Podcasts, aber in Kürze übernimmt die ehemalige Radio-Herford-Moderatorin Birgitt Gottwald das Steuer. Sie wird dann künftig die Hörerinnen und Hörer durch OWLs besondere Kriminalgeschichten lotsen. Ein Einblick in einige der kommenden Folgen: Der Fall Frauke Liebs – jetzt spricht ihre Mutter Der Fall Frauke Liebs sollte jedem Ostwestfälle-Hörer bekannt sein: Im Sommer 2006 verschwindet die Schwesternschülerin Frauke Liebs auf dem Heimweg nach einem Fußball-WM-Abend in einer Kneipe in Paderborn. Es folgen sieben mysteriöse Anrufe bei ihrem Mitbewohner, doch wo sie sich genau befindet und wer bei ihr ist, sagt sie nicht. Danach meldet sie sich nie wieder, sie bleibt verschwunden. Im Oktober findet ein Jäger die Leiche der jungen Frau in einem Wald bei Lichtenau im Kreis Paderborn. Die Todesursache kann nicht mehr geklärt werden. Seitdem tut ihre Familie alles, um herauszufinden, was mit Frauke Liebs damals passiert ist. Aber jetzt, knapp 17 Jahre nach dem Verbrechen, will Ingrid Liebs die Suche nach dem Mörder ihrer Tochter beenden. Sie spricht mit uns über die kräftezehrende Suche nach Frauke und ihre Beweggründe für diese schwere Entscheidung. Der Missbrauchsfall Lügde In einer besonderen Doppelfolge geht es um drei Männer, die über Jahre hinweg auf einem Campingplatz in Lügde-Elbrinxen dutzenden Mädchen und Jungen ihre Kindheit geraubt haben. Andreas V. gilt als die gute Seele des Campingplatzes. Ein zuverlässiger Mann, der stets von Kindern umgeben ist und sie teilweise auf Ausflüge mitnimmt. Erst im Januar 2019 erfährt die Öffentlichkeit, was sich wirklich auf dem Campingplatz abspielte. Auch hier aktiv: Mario V. Sie missbrauchten mindestens 32 Kinder in ihren Parzellen, darunter ein zehnjähriges Pflegekind, das Andreas V. anvertraut war. Sie filmten ihre Taten und erstellten so zudem unzähliges kinderpornografisches Material. Ein dritter Mann, Heiko V., verfolgt einige Taten live per Videoübertragung mit. Janet König von der Lippischen Landeszeitung berichtet bei Ostwestfälle, wie die Taten aufflogen, welche strafrechtlichen Konsequenzen es für die Täter gab und wieso der Fall mit unvergleichlichem Behördenversagen in Verbindung steht. Der ungeklärte Mord an Sandra Zimmermann Am 15. März 1992 will Sandra Zimmermann ihren Freund in Bünde besuchen, sie selbst wohnt in Bad Salzuflen. Dass sie den Weg trampen will, halten die Eltern der damals 17-Jährigen für ein großes Risiko. Doch sie schafft den Weg zu ihrem Freund. Gegen 17 Uhr macht sie sich auf den Weg zurück, wieder per Anhalter. Doch dieses Mal kommt sie nicht zu Hause an. Zwei Monate gilt sie als vermisst, dann herrscht Gewissheit: Spaziergänger finden ihre Leiche in Hüllhorst, am Fuße des Wiehengebirges. Die junge Frau wurde Opfer eines Sexualverbrechens. Die Ermittlungen ergeben, dass sie es bis nach Herford geschafft haben soll. Dort sei sie in ein Auto mit drei Männern gestiegen sein, dann verliert sich ihre Spur. Auch mehr als dreißig Jahre später ist das Verbrechen immer noch nicht aufgeklärt. In der namensgebenden Folge von Ostwestfälle kommt Sandras Bruder, Andreas Zimmermann, zu Wort. Er erzählt, wie schwer das Verschwinden seiner Schwester für seine Familie gewesen ist und wie sie seit drei Jahrzehnten auf die Suche nach der Wahrheit sind. Der Ehrenmord an Arzu Özmen Als Arzu Özmen 2011 in einer Bäckerei in Detmold als Verkäuferin anfängt, verliebt sie sich Hals über Kopf in Bäckergeselle Alexander K. Die beiden werden ein Paar. Doch es gibt ein Problem: Arzu ist Jesidin und darf als Mitglied einer streng konservativen Familie keine Beziehung zu einem Nicht-Jesiden führen. Ihre Familie ist außer sich, als sie von dem Freund erfährt. Arzu wird verprügelt und eingesperrt, doch ihr gelingt die Flucht, zieht in ein Frauenhaus und verändert ihr Aussehen. Trotzdem ist sie vor ihrer Familie nicht sicher. Aus Zufall erkennt sie einer ihrer Brüder an einer Tankstelle und folgt ihr bis zur Wohnung ihres Freundes. Die Geschwister brechen ein, überwältigen das Paar und entführen Arzu. Ihre Leiche wird Monate später in einem Gebüsch in der Nähe eines Golfplatzes gefunden. NW-Kriminalitätsberichterstatter Jobst Lüdeking erzählt bei Ostwestfälle, wie eine Familie ihre Tochter und Schwester tötete, nur weil die Ansichten der jungen Frau nicht in ihr Weltbild passten.

Meistgelesen