Unwetter-Bilanz in OWL und NRW: Eine Verletzte, viele Einsätze

Bielefeld. Starkregen und kräftige Windböen - der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte am Mittwoch eine kräftige Gewitterzelle über dem nordwestlichen Ruhrgebiet und dem Münsterland gemeldet. Das Unwetter sorgte in Nordrhein-Westfalen mitunter für umgestürzte Bäume und Sperrungen. Auch in Teilen von Ostwestfalen-Lippe hatten die Einsatzkräfte der Feuerwehr viel zu tun. Regen und Sturm bescheren viele Einsätze in OWL In Bielefeld traten am Mittwochnachmittag nach kurzen, aber sehr starken Regenfällen mehrere Bäche über die Ufer, Keller liefen voll und die Feuerwehr musste zu zahlreichen Einsätzen ausrücken. Die Bahnhofsunterführung am Bielefelder Hauptbahnhof stand komplett unter Wasser: >>> Unterführung am Bielefelder Hauptbahnhof komplett überschwemmt Im Kreis Herford sorgte der Starkregen am Mittwoch für Probleme im Straßenverkehr. Die Polizei musste eine Straße ganz sperren, an der es nicht zum ersten Mal Probleme mit Überschwemmungen gab. Ein Fahrzeug hatte sich auf der überfluteten Straße festgefahren. In Enger und in Löhne schlug zudem der Blitz ein: >>> Überschwemmungen und Stromausfall nach Unwetter im Kreis Herford Im Kreis Paderborn machten vor allem Sturmböen zu schaffen. Der starke Wind entwurzelte am späten Mittwochnachmittag in Salzkotten-Verne 35 Bäume. Einige krachten auf die Straße und auch auf eine Oberleitung, was bei einigen Häusern zu einem Stromausfall führte. Noch bis in den späten Abend waren Einsatzkräfte damit beschäftigt, die Straßen freizuräumen, weitere Aufräumarbeiten wurden auch am Donnerstag geleistet: >>> Sturm entwurzelt zahlreiche Bäume in Salzkotten-Verne Eine verletzte Person im Zusammenhang mit dem Unwetter gab es im Kreis Höxter. Dort wurde eine Wanderin am späten Mittwochnachmittag von einem umstürzenden Baum getroffen und schwer verletzt. Die 45-Jährige war in einem Wald bei Brakel unterwegs gewesen. Sie wurde mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik gebracht: >>> Unfall im Wald: Wanderin bei Brakel von Baum getroffen Erntepause in OWL Nicht nur das Gewitter am Mittwoch hat Folgen, sondern auch der Dauerregen der vergangenen Tage macht sich bemerkbar. Und zwar auf den Feldern in OWL. Eigentlich steht im August die Ernte im Fokus, doch der Regen sorgt aktuell für eine Erntepause. &bdquo;Für den Wasserhaushalt in unseren Böden und auf den Feldern ist der Regen wichtig und wertvoll. Doch diese Mengen können wir mit Blick auf die Getreideernte nicht gebrauchen“, erklärt Hermann Dedert, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Herford-Bielefeld. Damit die Ernte fortgesetzt werden könne, sei eine längere Regenpause mit viel Sonne und Wärme die entscheidende Voraussetzung. Bisher konnten erst rund 40 Prozent der Getreide- und Rapsfelder in Ostwestfalen-Lippe abgeerntet werden. Umgestürzte Bäume in NRW Auch in anderen Teilen von NRW sorgte das Gewitter am Mittwoch für Einsätze. In Duisburg stürzte am Mittwochnachmittag ein Baum auf eine Kita. Kinder seien zu dem Zeitpunkt nicht in der Einrichtung gewesen, teilte ein Sprecher der Stadt mit. Es sei niemand verletzt worden. Umgestürzte Bäume behinderten auch am Donnerstagmorgen den Bahnverkehr: Wegen eines Baums auf der Strecke bei Hagen gab es Verspätungen und Ausfälle der Regionalbahn 52. In Essen-Steele verursachte ein Baum auf der Strecke Verspätungen bei der S-Bahn. Aus Moers nahe Duisburg hieß es bei der Feuerwehr, kräftige Böen hätten Dächer abgedeckt und Bäume entwurzelt, bis zu 70 Einsatzkräfte seien seit dem Nachmittag im Einsatz gewesen. Personen seien nicht zu Schaden gekommen. &bdquo;Die Heftigkeit hat uns erwischt“, sagte ein Sprecher. Berichte über eine angebliche Windhose über Moers bestätigte er aber nicht. Der DWD-Sprecher sagte, bei der aus Holland herangezogenen starken Gewitterzelle seien punktuelle kurze Tornados grundsätzlich nicht auszuschließen. Konkrete Fälle am Mittwoch seien dem DWD aber nicht bekannt. Ausblick auf die nächsten Tage Laut DWD-Wetterausblick zeigt sich der Sommer auch in den nächsten Tagen weiterhin von seiner kühlen Seite. In der Nacht zum Freitag klingen die Schauer demnach langsam ab. Es bleibe stark bewölkt. Die Temperaturen gehen zurück auf 13 bis 11 Grad. Der Freitag startet zunächst regenfrei, ab dem späten Vormittag ziehen dann zunehmend Schauer von Nordwesten heran, wie die Meteorologen erklärten. Nachmittags und abends seien erneut vereinzelte Gewitter dabei. Die Höchsttemperaturen liegen bei 19 bis 22 Grad. Auch am Wochenende erwartet Nordrhein-Westfalen dichte Wolken, viel Regen und vereinzelt Gewitter. Laut dem Lübbecker Meteorologen Friedrich Föst besteht noch Grund zur Hoffnung auf besseres Wetter in diesem Sommer - doch eher nicht sofort. "In der zweiten Augusthälfte ist durchaus mit Änderungen zu rechnen", so der Meteorologe: >>> Nasskaltes Wetter in Ostwestfalen – ist der Sommer schon vorbei? *Mit Material von dpa.

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