Tag der Streiche

1. April: Fünf Fakten zum Tag der Scherze

Vom einfachen Witz bis zum fiesen Streich ist am 1. April alles dabei. Aber wieso führen wir eigentlich Kollegen, Freunde und Familie an diesem Tag liebend gern hinters Licht? Wir klären auf.

Am 1. April legt man andere gerne mit einer Flunkerei herein. Der Ursprung des Tages liegt Jahre zurück. | © picture alliance/dpa

Larissa Kirchhoff
01.04.2025 | 01.04.2025, 15:00

Wenn auf dem Wecker 13 Uhr steht, obwohl es früh am Morgen ist, der Keks plötzlich sauer schmeckt oder im Büro etliche Kollegen mit Post-its auf dem Rücken herumlaufen, dann ist es so weit – es ist der 1. April. Der Tag der Scherze und Streiche oder auch: der Unglückstag. Aber wieso ist das eigentlich so? Fünf ernst gemeinte Fakten zum ironischsten Tag des Jahres.

Fakt 1: Der 1. April war 2024 ein gesetzlicher Feiertag

Normalerweise ist der 1. April natürlich kein Feiertag in Deutschland. Aber 20224 fiel der Tag der Streiche auf den Ostermontag.

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Fakt 2: Es gibt mehrere Theorien zum Ursprung des 1. Aprils

Die Kalenderreform 1564 ist eine mögliche Theorie zur Einführung der Scherze am 1.April. - © Symbolfoto: Pixabay
Die Kalenderreform 1564 ist eine mögliche Theorie zur Einführung der Scherze am 1.April. | © Symbolfoto: Pixabay

Vor allen in den christlich-geprägten Ländern ist es üblich, seine Mitmenschen mit einem Aprilscherz „in den April zu schicken“. Aber woher kommt dieser Brauch? Diese Redensart, weiß die Wissenschaft, tauchte 1618 in Bayern erstmals auf. Zur Herkunft gibt es allerdings nicht bloß eine Theorie. Ein Überblick.

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Theorie „Kalenderreform“: In der Mitte des 16. Jahrhunderts fand in Frankreich eine Kalenderreform statt, die diese Tradition erweckte. Brauchtumsexperten datieren die Reform auf das Jahr 1564. Damals verlegte König Karl IX. das Neujahrsfest eigenmächtig vom 1. April auf den 1. Januar – so wie wir es heute kennen.

Ohne Internet und Zeitung war dies allerdings nicht so einfach zu verbreiten, weshalb sich ein paar Eingeweihte einen Scherz aus der Unwissenheit anderer machten. Sie schickten die Unwissenden in den April, also ins neue Jahr, das eigentlich schon das alte ist. Zwar hat sich die Kalenderreform lange durchgesetzt, dennoch bleibt die Lust zum Scherzen bis heute bestehen. Diese Theorie zum Aprilscherz ist weit verbreitet.

Theorie „Die Spekulanten“: Auch diese Theorie stammt weit aus der Vergangenheit. Im Jahr 1530, auf dem Reichstag zu Augsburg, wollte Kaiser Karl V. Volkskundlern zufolge das Münzwesen neu regeln.

Um an jenem Tag von hohen Gewinnen zu profitieren, investierten etliche Spekulanten ihr Erspartes. Als der Reichstag dann allerdings nicht wie vorgesehen am 1. April stattfand, verloren die Spekulanten ihr Geld. Daraufhin folgte Spott von allen Seiten.

Theorie aus dem Christentum: Der gefallene Engel Luzifer soll an einem 1. April in die Hölle eingezogen sein. Für die Christen ist dieser Tag also ein Unglückstag, vor dem man sich hüten sollte.

Theorie „Das Narrenfest“: Der Tag des römischen Narrenfestes, die Quirinalia, fand am 17. Februar statt. Durch zahlreiche Kalenderreformen könnte sich das Datum für das Fest der Aprilnarren auf den 1. April verschoben haben.

Das Fest ist vergleichbar mit dem Karnevalsfest, an welchem wir von Jecken und Narren sprechen. Daher wird eine Verbindung zwischen den Aprilscherzen am 1. April und dem „Narren-Fest“ diskutiert.

Fakt 3: Der 1. April wird auf der ganzen Welt unterschiedlich „gefeiert“

Hierzulande und in vielen weiteren Teilen Europas gehört ein kleiner Streich oder ein Witz schon lange zur festen Tradition am 1. April. Nicht zuletzt durch die sozialen Medien werden an diesem Tag Tausende Sprüche und Videos verschickt. Aufgelöst werden Scherze und Streiche mit der Redewendung „April, April“.

Auch in den USA hat sich der Trend verbreitet und ist unter dem Namen „April Fools’ Day“ bekannt.

In Italien und Frankreich ist es am 1. April üblich, sich mit sogenannten April-Fischen zu veralbern. Kleine, selbst gebastelte Papierfische werden auf die Rücken der Mitmenschen geklebt. Oft ziert die Fische ein lustiger Spruch oder ein frecher Gruß zum Start in den April.

Fakt 4: Der beste Aprilscherz handelt von Spaghetti-Bäumen

Der wohl bekannteste Aprilscherz weltweit geht auf das Konto des britischen Fernsehsenders BBC. Im Jahr 1957 berichtet dieser in einem Nachrichtenfilm über die Spaghetti-Ernte in der Schweiz. Im Film werden Frauen gezeigt, die lange Spaghetti-Stränge von den Bäumen pflücken, sammeln und dann zum Trocknen ausbreiten. Moderator Richard Dimbleby, der seinerzeit als sehr seriös und vertrauenswürdig galt, erklärt dazu, dass der lange Winter zu einer Rekordernte geführt habe.

Viele Menschen haben dem Film Glauben geschenkt und sich anschließend telefonisch bei der BBC zu den Spaghetti-Bäumen erkundigt. Als der Scherz aufgedeckt wurde, waren die Reaktionen gespalten. Viele Zuschauer kritisierten die Aktion. Dennoch: Der Aprilscherz hat sich schnell verbreitet und gilt bis heute als einer der besten Streiche.

Ein anderer Aprilscherz, der sich in viele Köpfe eingebrannt hat, geht weit zurück. Im frühen 17.Jahrhundert soll der französische König Heinrich IV. auf einen vermeintlichen Liebesbrief einer 16-Jährigen hereingefallen sein. Am angeblichen Treffpunkt, der in den Briefen der „Turteltauben“ genannt wurde, erwarten ihn sein gesamter Hofstaat und seine Ehefrau, die ihn somit auf frischer Tat ertappt.

Keine Ideen für Scherze? Entdecken Sie die besten Aprilscherze für Freunde und Familie in unserer Übersicht. Auch Sprüche, die verschickt werden können, sind in unserer Übersicht zu finden.

Beliebte Aprilscherze in Deutschland, die später durch die Redewendung „April April“ aufgelöst werden, sind etwa der Einsatz von Furzkissen, Lebensmittelfarbe und üblen Gerüchen durch Spraydosen.

Fakt 5: Es gibt einen Film zum 1. April

Der amerikanische Film „April Fool’s Day“ (deutsch: Die Horror-Party) ist eine Mischung aus Komödie und Horrorfilm aus dem Jahr 1986. Der Film wird jedes Jahr wieder zum 1. April gespielt.

Darum geht es: College-Studenten möchten auf einer abgelegenen Insel den Spring Break feiern. Problem ist: Es verschwinden Personen. Die Frage, die im Laufe des Comedy-Thrillers immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist, ob sich ein Mörder unter den Studenten herumtreibt. Oder ob es sich doch nur um einen harmlosen Aprilscherz handelt. Ohne eine Verbindung zur Außenwelt gerät die Gruppe mehr und mehr in Panik.