Eine Stunde vor und eine Stunde zurück – zweimal im Jahr wird in Deutschland die Uhr umgestellt. Das sorgt bei vielen Menschen für Verwirrung. Denn nicht nur die Termine, sondern auch die Richtung der Zeitumstellung lassen sich schwer merken.
Wann ist die Zeitumstellung in Deutschland? Was ist der Unterschied zwischen Sommer- und Winterzeit? Und wann wird die Zeitumstellung endlich abgeschafft? Was gilt als „Normalzeit“? Ist die Uhrumstellung schädlich oder sogar gefährlich? Welche Auswirkungen hat das Drehen an der Uhr auf unseren Biorhythmus? Diese und weitere Fragen rund um die Zeitumstellung beantwortet „nw.de“ im Überblick.
Zeitumstellung 2025 in Deutschland – wann ist Sommerzeit und wann Winterzeit?
Jeweils Frühjahr und im Herbst wird in Deutschland die Uhr umgestellt. Entweder eine Stunde vor oder zurück. Die Uhrumstellung erfolgt immer zu den gleichen Zeitpunkten im März und im Oktober. Am letzten Sonntag im März wird die Uhr eine Stunde vor- und am letzten Sonntag im Oktober dann eine Stunde zurückgestellt. So wechselt die Zeit in unserer Zeitzone zwischen der Winterzeit (MEZ – Mitteleuropäische Zeit), auch Normalzeit genannt, und der Sommerzeit (MESZ – Mitteleuropäische Sommerzeit).
Unsere Uhren sind von Oktober bis März auf die Winterzeit eingestellt. Von März bis Oktober gilt die Sommerzeit. Damit soll das Tageslicht in unserer Zeitzone besser genutzt und Energie gespart werden.
Zeitumstellung: Wann wird die Uhr wieder umgestellt?
In der Nacht vom 29. auf den 30. März 2025 fand die Zeitumstellung auf die Sommerzeit statt. Die Uhr wurde um 2 Uhr eine Stunde vorgestellt auf 3 Uhr - wir „verlieren“ also eine Stunde.
Am 26. Oktober 2025 wird in der Nacht von Samstag auf Sonntag um 3 Uhr auf 2 Uhr zurückgestellt. Die Nacht ist also eine Stunde länger.
Die weiteren Termine zur Zeitumstellung sind in der nachfolgenden Tabelle aufgelistet.
Wann wird die Zeit 2025 und 2026 umgestellt?
Eselsbrücken zur Zeitumstellung: Fünf gute Merkhilfen
Ob die Uhr nun vor- oder zurückgestellt wird, lässt sich auch anhand einiger Eselsbrücken merken. Hier die Merkhilfen im Überblick:
- Im Frühjahr werden die Gartenmöbel vor die Tür gestellt, im Herbst zurück ins Trockene.
- Im Sommer im Plus und im Winter im Minus.
- Immer in Richtung Sommer: also im Frühjahr vor, im Herbst zurück.
- Es gilt die 2-3-2 Regel. Im Frühjahr von zwei Uhr auf drei Uhr, im Herbst von drei Uhr auf zwei Uhr.
- Auch im Englischen gibt es eine Eselsbrücke zur Zeitumstellung: „spring forward, fall back“ – sie kann zweifach übersetzt werden: „Frühling vorwärts, Herbst zurück“ oder auch „spring nach vorn, falle zurück“.
Eine Alternative ist die Atomuhr, die auf Basis der koordinierten Weltzeit die aktuelle Uhrzeit angibt. Die Atomuhr kann auch genutzt werden, um die Sommerzeit und die Winterzeit in unterschiedlichen Teilen der Erde (also auch in unterschiedlichen Zeitzonen) anzuzeigen.
Welche Uhren stellen sich automatisch um?

In Deutschland wird die maßgebende Uhrzeit durch die Atomuhren der PTB, der Physikalisch-Technischen-Bundesanstalt in Braunschweig, festgelegt. Von dort werden Signale übertragen, nach denen sich die Funkuhren automatisch richten. Wenn sich Funkuhren nicht umstellen, liegt es meist an Empfangsproblemen, die durch eine Funkstörung oder entladene Batterien verursacht werden können.
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Auch die Zeitumstellung zwischen Sommer- und Winterzeit wird von der PTB berücksichtigt. Die meisten Uhren, wie zumeist auch die im Handy, stellen sich automatisch auf die vorherrschende Zeitzone um. Analoge Uhren, wie etwa Armbanduhren und andere Uhren im Haushalt, müssen dann gegebenenfalls händisch umgestellt werden.
Zeitumstellung: Wo gilt die Mitteleuropäische Zeit?
Deutschland teilt seine Zeitzone mit vielen anderen europäischen und afrikanischen Ländern. Dazu gehören Länder wie Norwegen und Schweden im Norden bis Spanien und Italien im Süden. Damit deckt die Mitteleuropäische Zeit (MEZ) einen Großteil von Europa ab.
In Afrika richten sich Algerien und Tunesien ganzjährig nach der Mitteleuropäischen Zeit. In vielen anderen afrikanischen Ländern gilt dieselbe Ortszeit, hier trägt sie allerdings einen anderen Namen.
Immer Sommerzeit – wann wird die Zeitumstellung abgeschafft?
Sollte die Zeitumstellung abgeschafft werden? Darüber wird schon lange diskutiert. Bereits 2019 stimmte das EU-Parlament dafür, die Zeitumstellung bis 2021 abzuschaffen. Passiert ist seither aber nichts.
Nun heißt es, dass die Umstellung bis mindestens Ende 2026 bestehen bleiben soll. Aufgrund der unterschiedlichen Zeitzonen bevorzugen alle EU-Mitgliedsstaaten zwar eine andere dauerhafte Lösung – auf die können sie sich aber nicht einigen.
Nordeuropäische Länder wünschen sich eine dauerhafte Winterzeit – die übrigens auch als Normalzeit bezeichnet wird. Südeuropäische Länder plädieren dafür, diese abzuschaffen und auf eine dauerhafte Sommerzeit umzustellen.
Umstellung der Uhren – wer ist gegen die Zeitumstellung?

Die Argumente für oder gegen eine Zeitumstellung sind vielfältig. Ein Argument für die Zeitumstellung ist der reduzierte Energieverbrauch, der durch die Anpassung ans Tageslicht automatisch einhergeht.
Gegen die Zeitumstellung spricht allerdings ein gesundheitlicher Grund: die Müdigkeit. Viele Menschen leiden unter der Zeitumstellung und haben eine Art Mini-Jetlag, da der Biorhythmus durcheinandergebracht wird. Andererseits gibt es auch gesundheitliche Auswirkungen, die gegen eine Abschaffung sprechen.
Würde ewig die Sommerzeit gelten, würde es im Winter erst sehr spät hell werden. Der Weg zur Arbeit oder in die Schule würde dann für Schülerinnen und Schüler sowie für Berufstätige im Dunkeln liegen. Andersherum wären bei einer ewigen Winterzeit die Sommerabende sehr viel kürzer und die Sonne würde im Sommer noch sehr viel früher aufgehen.
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Ist die Zeitumstellung überflüssig oder schädlich?
Untersuchungen zeigen, dass die Gesundheit sowie der Biorhythmus einiger Menschen unter der Zeitumstellung leiden. Das ist weniger bei der Umstellung auf die Winterzeit, also auf die Normalzeit, der Fall, sondern hauptsächlich bei der Umstellung auf die Sommerzeit.
Grund dafür ist, dass im Frühjahr die Morgendämmerung langsam immer früher beginnt. Schon vor der Zeitumstellung wachen Menschen folglich bei Tageslicht auf. Wird die Zeit nun umgestellt, stehen viele auf einmal wieder auf, wenn es eigentlich noch dunkel ist. Wenn der Körper sich noch im Nachtmodus befindet, kann das zur Folge haben, dass das Herz-Kreislauf-System und der Stoffwechsel nicht in Schwung kommen.
Eine Studie des schwedischen Karolinska-Instituts dokumentiert außerdem, dass das Risiko für einen Herzinfarkt bei der Umstellung auf die Sommerzeit um fünf Prozent erhöht ist.