Corona-Zahlen steigen massiv NRW macht Druck für Impfbooster - bald 2G-Regel im Freizeitbereich?

Düsseldorf. Das Land NRW drückt beim Impfen aufs Tempo. Angesichts steigender Infektionszahlen fordert es die Kommunen per Erlass auf, ab sofort weitere mobile Impfungen und zusätzliche Impfstellen zu schaffen, um das Tempo zu erhöhen. Zuletzt hatte es Kritik an langen Wartezeiten insbesondere bei Auffrischungsimpfungen gegeben. Die Städte und Gemeinden können die zusätzlichen Impfangebote zum Beispiel in Turnhallen, Gemeindezentren oder leer stehenden Ladenlokalen schaffen. Dort sollen Erst-, Zweit- und Auffrischimpfungen (Booster) für alle angeboten werden, heißt es vom NRW-Gesundheitsministerium. Ziel sei es, die Hausärzte zu entlasten. Laut Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) soll es in jeder Gemeinde und Stadt ein zusätzliches Impfangebot geben – &bdquo;möglichst wohnortnah". Dafür werden 400 Ärzte eingesetzt. &bdquo;Wir müssen schnell und nachhaltig boostern." Die Impfzentren sollen nicht wiedereröffnet werden. Der moderne Impfstoff sei heute leichter zu transportieren, sodass man ihn &bdquo;näher zu den Menschen" bringen könne, etwa durch Impfbusse oder durch Impfangebote in Universitäten und an U-Bahn-Stationen. Wüst spricht sich für mehr Testungen aus. Wie exklusiv berichtet, ist die Zahl der Bürgertestungen in NRW seit Sommer massiv eingebrochen – von 4,4 Millionen auf zuletzt 214.000 Testungen pro Woche. &bdquo;Wir brauchen kostenlose Tests, mindestens für Geimpfte und Genesene", so Wüst. In seiner Rolle als Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz macht er sich erneut für ein zeitnahes Treffen der Vertreter von Land und Bund stark – &bdquo;am besten noch diese Woche". Dort solle unter anderem eine 3G-Regel am Arbeitsplatz und der Zeitpunkt für kostenlose Tests beraten werden. Städtetag für landesweite 2G-Regel Wüst sprach sich zudem für eine 2G-Regel im Freizeitbereich aus, die Zutritt nur für Genesene und Geimpfte vorsieht. Sollten sich die Länder nicht auf ein Treffen einigen, behalte sich NRW vor, die Entscheidungen alleine für sich zu treffen, so Wüst. Auch Bielefelds Oberbürgermeister Pit Clausen (SPD), Chef des Städtetags NRW, plädiert für eine landesweite 2G-Regel. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag in NRW am Dienstag bei 130 – der höchste Wert seit Mai. &bdquo;Es ist konzentrierte Wachsamkeit angesagt", so Wüst. Die aktuellen Maßnahmen in den Schulen in NRW will die Landesregierung vorerst beibehalten. Eine Wiedereinführung der Maskenpflicht im Unterricht sei kein Thema, so der stellvertretende Ministerpräsident Joachim Stamp (FDP).

Mehr zum Thema