"Scholz ist Wahlgewinner": Das sind die Reaktionen aus der Region

Bielefeld/Düsseldorf. Die Sozialdemokraten wagten sich am Sonntagabend als erste aus der Deckung: &bdquo;Fest steht schon jetzt: Kanzlerkandidat Olaf Scholz ist klarer Gewinner dieser Wahl", sagte Thomas Kutschaty, Fraktions- und Parteichef der SPD in NRW, und deutete das Wahlergebnis als &bdquo;Regierungsauftrag für Olaf Scholz". Das Wahlergebnis der CDU interpretiert Kutschaty zugleich als &bdquo;deutliches Misstrauensvotum für schwache vier CDU-Jahre in NRW". Kutschaty ist Oppositionsführer im Düsseldorfer Landtag. Im Mai wird er als Spitzenkandidat für die SPD bei der Landtagswahl ins Rennen gehen. Den Ausgang der Bundestagswahl verfolgte Kutschaty in Berlin. &bdquo;Die Bürgerinnen und Bürger können sich darauf verlassen, dass wir mit diesem Ergebnis verantwortungsvoll umgehen und in den kommenden Wochen die richtigen Entscheidungen für unser Land treffen werden." NRW-CDU ruft Beginn des Landtagswahlkampfs aus Bei den anwesenden Mitgliedern der NRW-CDU in Düsseldorf führte die erste Wahlprognose um 18 Uhr zu nachdenklichen Blicken. Mit dabei war auch NRW-Innenminister Herbert Reul, der derzeit als möglicher Nachfolger Laschets als Parteivorsitzender gehandelt wird. Landesgeneralsekretär Josef Hovenjürgen blickte prompt auf die anstehende Landtagswahl im Mai. &bdquo;Wir haben noch 230 Tage bis zur Landtagswahl", sagte er. Der Wahlkampf beginne jetzt. Die CDU werde für die Fortführung der CDU/FDP-Koalition in NRW bei der Wahl im Mai 2022 kämpfen. Laschet habe in Berlin &bdquo;einen klaren Führungsanspruch formuliert", sagte Hovenjürgen. &bdquo;Wir unterstützen ihn dabei." Der Ausgang der Bundestagswahl ist für die NRW-CDU von besonders großer Bedeutung, da Laschet derzeit sowohl Landesparteichef als auch NRW-Ministerpräsident ist und für beide Ämter ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin gesucht werden muss. NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (46) gilt als Favorit. Er könnte Laschet kommissarisch als Ministerpräsident nachfolgen und dieses Amt vorerst bis zur Landtagswahl im Mai ausüben, um dann als Spitzenkandidat anzutreten. Weitere mögliche Anwärter wie NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach und Reul verfügen hingegen nicht über das nötige Landtagsmandat und könnten somit nicht vorübergehend als Regierungschef agieren. Laschet hatte in der vergangenen Woche angekündigt, die offenen Fragen auf dem Landesparteitag am 23. Oktober in Bielefeld klären zu wollen. Ein &bdquo;Rückfahrticket" nach Düsseldorf hatte er mehrfach ausgeschlossen. Bereits am heutigen Montag kommen der Landesvorstand der CDU sowie die Fraktion in Düsseldorf zusammen, um das Thema zu beraten. CDU enttäuscht, Grüne hin und hergerissen Unions-Fraktionschef Ralph Brinkhaus aus dem Kreis Gütersloh zeigte sich verhalten: "Das Ergebnis ist enttäuschend. Union und SPD liegen jetzt dicht beieinander", so Brinkhaus. "Wir wollen eine Koalition in der sich Stabilität mit Innovation, zukunftsfähigen Arbeitsplätzen und Klimaschutz verbindet. Daran werden wir nun arbeiten." Auch für OWL hätte sich Brinkhaus "ein wirklich besseres Ergebnis gewünscht", da die Wahlkampfteams dort toll gekämpft hätten. Er werde sich in Berlin weiter mit ganzer Kraft für seinen Wahlkreis einsetzen, so Brinkhaus. Laschet hatte indes am Sonntag bei seiner Stimmabgabe für Aufregung gesorgt, da er den Stimmzettel so gefaltet hatte, dass man erkennen konnte, wo er die Kreuze gesetzt hatte. Anfangs war unklar, ob seine Stimme dadurch überhaupt gelten würde, was der Landeswahlleiter aber wenig später bejahte. Mona Neubaur, Vorsitzende der Grünen in NRW, zeigte sich am Abend im Gespräch mit dieser Zeitung hin und hergerissen. &bdquo;So richtig freuen können wir uns nicht", sagte die 44-Jährige. Zugleich nehme die Partei den hohen Zuspruch als deutlichen Ansporn mit. &bdquo;Das heutige Wahlergebnis ist für uns Grüne das historisch beste unserer Geschichte. Noch nie konnten wir bei einer Bundestagswahl derart viel Zustimmung erreichen. Darauf können wir zu Recht stolz sein", so Neubaur. Mit dem heutigen Tag habe ein denkwürdiger Wahlkampf sein Ende gefunden. &bdquo;In den vergangenen Wochen und Monaten haben wir eine politische Auseinandersetzung erlebt, die leider oft genug nicht die Inhalte im Zentrum hatte, die so dringend hätten diskutiert werden müssen", so die Grünen-Chefin in NRW. FDP in NRW in Feierlaune In Feierlaune zeigte sich die FDP in NRW. Landesparteichef Joachim Stamp wertete die Bundestagswahl als &bdquo;großen Erfolg". Man habe es geschafft, eigene Inhalte in den Vordergrund zu stellen. &bdquo;Priorität für beste Bildung und Aufstiegschancen für jede und jeden, Tempo bei der Digitalisierung, Abbau von Bürokratie für mehr Wachstum", so Stamp. &bdquo;Dafür haben uns die Bürgerinnen und Bürger ihr Vertrauen geschenkt. Das bestärkt uns Freie Demokraten auch in Nordrhein-Westfalen genau diesen Kurs fortzusetzen."

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