Auf dem ritterlichen Pfad: Wandern zwischen Externsteinen und Falkenburg

Horn-Bad Meinberg. Sie gehören einfach in jede Wanderliste für OWL: die Externsteine. Sie sind vielleicht das bekannteste natürliche Wahrzeichen der Region. Wem aber allein der Besuch dort nicht ausreicht, der kann den Parkplatz unterhalb der Steine als Start für eine Rundtour zur Falkenburg und zurück nutzen. Man wandelt dort auf den Spuren der Ritter von einst – zumindest dem Namen nach. Mit Falkenburg, Externsteinen, Vogeltaufe und Bärenstein bietet der Rundweg ab Holzhausen-Externsteine gleich mehrere attraktive Ausflugsziele. Die Route schaffen übrigens auch untrainierte Wanderer. Start ist in Holzhausen-Externsteine. Auf dem Wanderplan am Parkplatz ist der Weg als &bdquo;A4" ausgewiesen und trägt tatsächlich den Namen &bdquo;Der Ritterliche". Wer nun loszieht, muss ein wenig aufpassen, denn hier finden sich auch Hinweisschilder für die Wanderwege A1, A2 und A3. Unsere Route aber ist die A4. Zunächst führt die Strecke kurz durch den Ort, dann kommt der Waldrand. Zur Linken erstreckt sich das kleine Holzhausener Skigebiet. Vorbei an der Grillhütte stehen Wanderer dann plötzlich vor einem Holzkreuz. Etwas unterhalb befindet sich ein Steinbecken mit Wasser. Die Infotafel verrät, dass es sich um die &bdquo;Sachsentaufe" handelt. Der Sage nach wurden hier einst die Lipper getauft. Das Taufbecken aber wurde erst viel später hier angebracht, um der Sage Ausdruck zu verleihen. Es geht nun ein Stück zurück und dann folgt ein steiler Anstieg. Keine Angst: er ist schon die schwerste Stelle auf der gesamten Strecke. Kurz vor der Bergkuppe erscheint ein großer Stein, in den das Wort &bdquo;Vogeltaufe" eingemeißelt ist. Er dient uns als Orientierung, denn wir sind weiterhin auf der richtigen Route. Genau wie die &bdquo;Sachsentaufe" geht auch diese Bezeichnung auf die Christianisierung der lippischen Heiden im Mittelalter zurück. Eine Sage berichtet davon, dass zu einer solchen Zeremonie einst Mönche aus Paderborn anreisen wollten. Doch sie wurden überfallen und die Taufe begann ohne sie. Als ein gewisser Abbio von Titomalli als Täufling an der Reihe war, soll eine Vielzahl von Vögeln fröhlich gezwitschert haben. Eine Vogeltaufe eben. Hier liegt der Grund für den Namen des Weges Am Ende der kleinen Quälerei den Anstieg hinauf, folgt die Belohnung: Ein traumhafter Blick ins Tal. Es lohnt sich, ihn einfach ein paar Minuten zu genießen. Weiter geht es zum Etappenziel Falkenburg. Der Weg dahin ist eben und führt durch den Wald. Nun gilt es genau auf die Hinweisschilder für den A4 zu achten, sonst marschiert man schnell unbemerkt an der Burg vorbei. Wer den richtigen Abzweig erwischt, steht bald vor der Ruine Falkenburg. Sie stammt aus dem 12. Jahrhundert und ist seit dem 16. Jahrhundert unbewohnt. Und sie ist auch der Grund, weshalb der Wanderweg &bdquo;Der Ritterliche" heißt. Erbaut wurde sie einst von den Edelherren zur Lippe. Etliche Jahre war das Gelände wegen Sanierungsarbeiten und Ausgrabungen für die Öffentlichkeit gesperrt. Inzwischen ist es aber wieder zugänglich. Auch von dort gibt es einen atemberaubenden Ausblick ins Lippische. Der Weg führt nun zurück in Richtung der Externsteine und natürlich bilden sie den krönenden Abschluss. Hier herrscht an Tagen mit schönem Wetter oft Hochbetrieb. Doch die 40 Meter hoch aufragende Felsformation ist eben ein Anziehungspunkt für Ausflügler aus der Region – und darüber hinaus. Jährlich kommen mehr als 500.000 Menschen hierher. Wer nicht unter Höhenangst leidet, kann einige der Felsen sogar erklimmen – nicht mit Seil und Bergsteigerschuhen, sondern bequem per Stufen. Wanderfreunde wissen wahrscheinlich, dass sich an den Externsteinen die beiden bedeutenden Wanderwege A1 und E1 (hier als Eggeweg) treffen. Unterhalb der Steine befindet sich der Wiembecketeich. Zum Ausklang des Tages kommt ein Spaziergang um das Gewässer gerade recht. Alles in allem hat unsere Tour gut drei Stunden gedauert.

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