Öffnung: So geht es weiter in den NRW-Schulen

Düsseldorf. Nun steht es fest: Ab dem 22. Februar werden Schulen in NRW wieder geöffnet. Profitieren werden davon allerdings zunächst nur Grundschüler und Schüler von Abschlussklassen. Alle anderen Jahrgänge bleiben in Distanz. Auch für die Grundschüler wird es aber keinen ausschließlichen Präsenzunterricht geben. Stattdessen plant das Schulministerium hier einen Wechsel aus Präsenz- und Distanzunterricht in konstanten Lerngruppen. Im Fokus des Präsenzunterrichts sollen die Fächer Deutsch, Mathe und Sachunterricht stehen. Die Schüler der Abschlussklassen hingegen sollen auch in voller Klassenstärke beschult werden können. Das sorgt für Kritik bei Lehrerverbänden und -gewerkschaften. &bdquo;Das ist ein Ritt auf der Rasierklinge", warnt Sven Christoffer, Vorsitzender von lehrer nrw. &bdquo;Wir haben zum Beispiel in der Jahrgangsstufe 10 vielfach Klassenstärken von 30 Schülern. Damit sind Abstandsregeln nicht einzuhalten." Kritik von Gewerkschaft und Verbänden Auch Maike Finnern, Vorsitzende der Lehrergewerkschaft GEW ist empört über die Regelung: &bdquo;Da wird der Erfolg, die Infektionszahlen zu senken, leichtsinnig riskiert. Für alle anderen gelten bis zum 7. März strengste Kontaktbeschränkungen – in den Schulen sind sie außer Kraft gesetzt." Finnern sieht auch ein Problem in der Regelung, dass ab dem Inzidenzwert von 50 wieder voller Präsenzunterricht stattfinden soll. "Was passiert denn, wenn wir schon Ende nächster Woche unter die 50er-Marke rutschen? Dann stehen ab Montag alle Schüler gleichzeitig in den Schulen. Da ist dann nichts mit schrittweiser Öffnung." Zu den so genannten Abschlussklassen gehören alle Klassen, die in diesem Jahr an den geplanten zentralen Prüfungen für den Hauptschulabschluss nach Klasse 10 sowie dem mittleren Schulabschluss (ZP 10) teilnehmen, sowie Förderschulen. Weiterhin Distanzunterricht vor Ort Gemeint sind auch alle Schüler, die die letzte Klasse im allgemeinbildenden Schulsystem besuchen und damit vor einem Übergang stehen. Auch für Schüler der Qualifikationsphasen 1 und 2 der gymnasialen Oberstufe an Gymnasien, Gesamtschulen und Weiterbildungskollegs ist die Öffnung vorgesehen. Für die anderen Stufen soll es aber ebenfalls Möglichkeiten geben. So ist es auf Antrag der Eltern weiterhin möglich, Kinder der 5. und 6. Klassen in eine pädagogische Betreuung zu geben. Auch das Angebot des Distanzunterrichts in der Schule soll für Kinder, die zuhause kein geeignetes Lernumfeld haben, weiterhin bestehen bleiben. Klassenarbeiten müssen nicht nachgeholt werden Wichtige Informationen gibt es auch zu den Prüfungen. So müssen die drei Vorabi-Klausuren bis zu den Osterferien geschrieben werden. Klassenarbeiten hingegen sollten, sofern möglich, erst nach den Osterferien geschrieben werden. Außerdem soll per Sondererlass die Zahl der vorgeschriebenen Klassenarbeiten in diesem Jahr reduziert werden. Im ersten Halbjahr ausgebliebene Klassenarbeiten müssen nicht nachgeholt werden. Zusätzlich soll es im zweiten Halbjahr weiterhin möglich sein, eine schriftliche Arbeit durch eine andere Form der Leistungserbringung zu ersetzen. Auch beim Sportunterricht wird gelockert: Er soll grundsätzlich stattfinden, wenn es geht im Freien. In der Halle ist - außer im Fall von intensiver, körperlicher Ausdaueranstrenung eine Maske zu tragen. Eine Neuerung gibt es auch beim Thema Klassenfahrten. Bislang waren sie bis zum 31. März untersagt, dieses Verbot verlängert das Land bis zum 5. Juli verboten. Auf Zustimmung seitens der Verbände und Gewerkschaften traf diesmal das Zeitmanagment der Landesregierung. Immerhin haben die Schulen jetzt 11 Tage Zeit, sich vorzubereiten. &bdquo;Dennoch werden Schulleitungen, Lehrkräfte und pädagogisches Personal in den kommenden Tagen stark gefordert sein, die neuen Regelungen umzusetzen – neben dem Distanzunterricht und der laufenden Betreuung", sagt Stefan Behlau, Vorsitzender des Verbands Bildung und Erziehung NRW.

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