Streit im Corona-Testzentrum Minden: Fünf Mitarbeiter verlieren ihre Jobs

Minden. Ein Streit im Corona-Testzentrum der Mühlenkreiskliniken in Minden soll dazu geführt haben, dass fünf Mitarbeiter ihre Jobs verloren haben. Das berichten Betroffene im Gespräch mit nw.de. Hintergrund des Streits sollen Auseinandersetzungen zwischen Mitarbeitern und der Tochter einer Führungskraft des Johannes Wesling Klinikums Minden sein, die im Testzentrum arbeitet und Führungsaufgaben übernimmt. In der Kritik steht ihr Umgang mit Mitarbeitern und verletzlichen Patienten wie Kranken, Kindern, Senioren und Schwangeren. &bdquo;Es gelten strenge Zeitvorgaben pro Corona-Abstrich, die jedoch nicht immer eingehalten werden können. Unsere Kritik an diesen Vorgaben wurde jedoch nicht ernst genommen", moniert eine betroffene Krankenpflegerin, die ihren Namen nicht öffentlich nennen möchte. Im Testzentrum werden nicht nur gesunde Patienten abgestrichen, die ihre Tests selbst bezahlen. &bdquo;Sondern auch Patienten, die manchmal mehr Zeit brauchen, weil sie schwach sind oder Angst haben. Solchen Menschen erklären wir das Verfahren in Ruhe, weshalb ein paar Minuten nicht immer ausreichen. Doch dafür durften wir uns keine Zeit nehmen." &bdquo;Wir wurden ständig angebrüllt und herumkommandiert" Deshalb sei es immer wieder zu Konflikten mit der kritisierten Mitarbeiterin gekommen. &bdquo;Wir hatten das Gefühl, dass sie als Feldwebel im Testzentrum stationiert wurde, um Befehle auszuführen. Wir wurden ständig angebrüllt und herumkommandiert, auch vor Patienten. Angebliches Fehlverhalten wurde direkt weiter gegeben", erklärt die Krankenpflegerin. &bdquo;Konflikte gab es auch deshalb, weil sie Führungsaufgaben übernimmt, obwohl sie als Studentin über keinerlei medizinische Kenntnisse verfügt, jedoch trotzdem Ratschläge von erfahrenen medizinischen Fachkräften und Medizin-Studenten ablehnt." Im November reicht es 15 Mitarbeitern des Testzentrums: Sie wollen die Konflikte, das Gebrüll und den schlechten Umgang mit verletzlichen Patienten nicht länger hinnehmen. Sie schließen sich zusammen und fassen die Kritik in einem Brief zusammen. &bdquo;Daraufhin wurden wir von Pflegedirektor Bernd Mühlenbruch und anderen Führungskräften des Mindener Klinikums zu einem Gespräch gebeten", erklärt die Krankenpflegerin. &bdquo;In dem Gespräch wurden jedoch keine Lösungen gesucht. Es ging nur um die Suche nach dem Verfasser des Briefes." &bdquo;Auch sachliche Kritik wird streng sanktioniert." Kurz darauf sollen die Krankenpflegerin und vier weitere Mitarbeiter ihre Jobs im Testzentrum verloren haben. &bdquo;Betroffen sind Pflegekräfte und Medizin-Studenten, die entweder entlassen oder deren Verträge nicht verlängert wurden. Und das in einer Zeit, in der der Bedarf an Corona-Tests so hoch ist." Seitdem herrsche große Angst in der Belegschaft. &bdquo;Auch sachliche Kritik wird streng sanktioniert." Nach Angaben der Mühlenkreiskliniken (MKK) sind die Angaben der Betroffenen nicht korrekt. Sprecher Christian Busse bestätigt jedoch, dass sich die MKK von Mitarbeitern &bdquo;getrennt haben", unter anderem von Leiharbeitern von Personaldienstleistungsunternehmen. Dazu seien die MKK gezwungen gewesen, da es Abweichungen bei der Einhaltung der Qualitätsstandards im Testzentrum gegeben haben soll. Zudem liefen laut Busse auch deshalb Arbeitszeitverträge aus, weil die Nachfrage in den insgesamt vier Testzentren der MKK in Minden, Rahden, Herford und Bünde aktuell gesunken ist. Eine Begründung, die überrascht, denn die MKK bauen ihre Testkapazitäten aktuell sogar aus. Ab dem 15. Dezember werden in den Testzentren auch Corona-Schnelltests angeboten. Zudem sind die Warteschlangen vor den Testzentren nach wie vor lang. Auf der Homepage der MKK heißt es dazu entgegen der Aussage von Busse: &bdquo;Aktuell sind Wartezeiten von bis zu vier Stunden möglich. Die Kapazität wird ausgebaut." Die Nachfrage scheint offenbar eher zu steigen. MKK bestätigen "Unstimmigkeiten zwischen Mitarbeitern" Busse bestätigt auch, dass es &bdquo;Unstimmigkeiten zwischen Mitarbeitern gegeben hat". &bdquo;Daraufhin wurden Mediationsgespräche geführt. In diesen Gesprächen konnten die Missverständnisse ausgeräumt werden." Auskünfte über einzelne Mitarbeiter, wie die Tochter einer Führungskraft, die in der Kritik steht, erteilen die MKK nicht. Busse bestätigt jedoch, dass sie im Testzentrum arbeitet, dort jedoch keine Führungsaufgaben übernimmt. Eine Aussage, der die entlassene Krankenpflegerin widerspricht. &bdquo;Sie übernimmt Führungsaufgaben wie die Delegation von Mitarbeitern."

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