Wo in OWL nun Corona-Einschränkungen drohen

Bielefeld. In Nordrhein-Westfalen gelten ab sofort schärfere Einschränkungen zur Bekämpfung des Coronavirus. In Kreisen und Städten, in denen die wichtige Neuinfektions-Kennzahl über 35 steigt (35 Neuinfizierte pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen), werden Veranstaltungen und Versammlungen mit mehr als 1.000 Personen verboten. Zudem gilt dann bei Konzerten und Fußballspielen Maskenpflicht. Ab der 50er-Marke sollen die Kommunen auch Sperrstunden verhängen. Veranstaltungen sind dann nur für 500 Personen im Außenbereich und 250 in geschlossenen Räumen - bei privaten Feiern für lediglich 25 Personen - erlaubt. Bei Treffen in der Öffentlichkeit würde die Teilnehmerzahl auf fünf reduziert werden. Doch wo in Ostwestfalen-Lippe könnte es bald Einschränkungen geben? Einen davon betroffenen Kreis meldete das Robert-Koch-Institut am Mittwochmorgen. Ein Überblick: Kreis HöxterIm Kreis Höxter sind aktuell (Stand 13. Oktober) 19 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Die Kennzahl für den Grenzwert, die auch als 7-Tages-Inzidenz-Wert oder Wocheninzidenz bezeichnet wird, liegt weiter bei 10,57. Sie bildet damit bereits seit drei Tagen den höchsten Wert seit Ende Mai ab. Vom Grenzwert 50 ist der Kreis weit entfernt - Spitzenwert war eine Kennzahl von 68,3 Anfang April. Seit dem 17. April war der Grenzwert jedoch nicht mehr höher als 35. Kreis LippeMit 29,9 liegt der Kreis Lippe laut den Daten des Landeszentrums Gesundheit in NRW etwas näher am Grenzwert als andere Kreise. Vor diesem Hintergrund appelliert Rainer Grabbe, Allgemeiner Vertreter des Landrats, an die lippischen Bürger: "Bei einem Wert von über 35 sind erste Maßnahmen unbedingt einzuleiten. Ab 50 ist auch das Land mit im Boot, dahin wollen wir es erst gar nicht kommen lassen. Vor allem die AHA-Regeln – Abstand halten, Hygiene und insbesondere die Alltagsmaske – wird wichtiger als je zuvor, denn wir wollen hier einen lokalen Lockdown verhindern." Hier sind aktuell 124 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, zwei weniger als am Vortag. Kreis GüterslohDer Grenzwert im Kreis Gütersloh ist am Dienstag von 21,9 auf 31,2 gestiegen. Es ist der zweithöchste Wert in OWL. Von den 125 noch infizierten Personen befinden sich 114 in häuslicher Quarantäne. Laut Auskunft der vier Krankenhäuser werden derzeit elf Patienten stationär behandelt. Nach dem Corona-Ausbruch beim Schlachtbetrieb Tönnies in Rheda-Wiedenbrück waren zwischenzeitlich mehr als 2.100 Beschäftigte positiv auf das Virus getestet worden, was zu Einschränkungen in dem Kreis führte. Update: Am Mittwochmorgen hat der Kreis Gütersloh die Marke von 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in sieben Tagen überschritten. Das geht aus den Zahlen des Robert-Koch-Instituts hervor, wonach die Inzidenz derzeit bei 36,2 liegt. Kreis Minden-LübbeckeIm Norden von OWL liegt der Wert der Wocheninzidenz bei 18,33. Aktuell sind im Kreis Minden-Lübbecke 108 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Am Montag waren es noch 115. Die Leiterin des Krisenstabs, Kreisdirektorin Cornelia Schöder sagte zur aktuellen Situation: "Im Kreis Minden-Lübbecke ist die Zahl der Neu-Infektionen bisher zum Glück noch nicht wieder auf ein kritisches Niveau gestiegen. Die bekannten Fälle der jüngeren Vergangenheit zeigen: Das kann sich sehr schnell ändern. Wir appellieren an alle Bürgerinnen und Bürger im Mühlenkreis, die Hygieneregeln weiter zu beherzigen und sich mit sozialen Zusammenkünften zurückzuhalten – auch wenn dies bestimmt nicht immer leicht ist." Kreis HerfordFür den Kreis Herford ist die Wocheninzidenz laut Kreis am Dienstag von 33 auf 32 gesunken. Das ist derzeit immer noch der höchste Wert in OWL. &bdquo;Die aktuellen Zahlen sind erfreulich, jedoch sind sie nur eine Momentaufnahme", skizziert Krisenstabsleiter Markus Altenhöner: &bdquo;Auch wenn die aktuellen Zahlen für eine kurzfristige Entspannung sorgen, müssen wir aufmerksam bleiben. Einmal mehr gilt es, sich an die AHA-Regeln zu halten und umsichtig zu handeln." Landrat Jürgen Müller appelliert ebenfalls an die Bewohner der Kreises: "Wir nähern uns einer kritischen Grenze und es ist wichtig, dass wir uns weiterhin besonnen verhalten." Kreis PaderbornFünf neue Fälle, 32 Corona-Erkrankte haben eine Infektion überstanden und gelten als genesen: Unterm Strich sind aktuell 49 Menschen im Kreis Paderborn mit dem Coronavirus infiziert. Mit einem Inzidenzwert von 8,4 ist Paderborn der am wenigsten von Einschränkungen bedrohte Kreis in OWL. Stadt BielefeldDie Stadt Bielefeld meldet am Dienstag 24 Neuinfektionen. Die Neuinfektionsrate in den letzten sieben Tagen steigt auf 30,2 pro 100.000 Einwohner, das entspricht 101 Neuinfizierten. Am Montag lag sie noch bei 24,8. Da hatte Oberbürgermeister Pit Clausen bekannt gegeben, dass Gesundheits- und Ordnungsamt Verstärkung bekommen sollen. "Wir wollen nicht warten, bis es kracht", so Clausen. Aufgrund der rapide gestiegenen Wocheninzidenz ist außerdem noch nicht klar, ob Arminia gegen den FC Bayern vor leeren Rängen spielen muss. Ab einem Wert von 35 sieht das Schutzkonzept der Deutschen Fußball Liga (DFL) Geisterspiele vor. Die folgende Karte zeigt die aktiven Infektionsfälle in den Kreisen und Städten in der Übersicht

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