Laptops für Lehrer und Schüler: Lieferprobleme in OWL

Bielefeld. Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie versuchen Land und Bund mit Fördermitteln aus dem Digitalpakt das digitale Lernen in den Schulen voranzutreiben. Möglichst alle Lehrkräfte sollen mit Laptops oder Tablets ausgestattet werden. Und Schüler und Schülerinnen, deren Familien es sich nicht leisten können, ihre Kinder auszustatten, sollen in den meisten Gemeinden ebenfalls versorgt werden. Die Kommunen und andere Schulträger ordern also im Moment – je nach Größe – teilweise tausende Geräte. Können die überhaupt noch zeitnah geliefert werden? Schließlich werden sie im Hinblick auf den Winter dringend benötigt – ist doch davon auszugehen, dass immer wieder Kinder nach Hause geschickt werden und auf Fernunterricht ausgewichen wird, weil es Verdachtsfälle oder Infektionen an Schulen gibt. Derzeit wartet etwa die Stadt Minden auf 1.320 IPads für Schülerinnen und Schüler sowie 868 IPads für Lehrkräfte. Diese habe die Stadt im Rahmen des Sofortausstattungsprogramms für Schulen in NRW Anfang September bestellt. &bdquo;Wann mit einer Lieferung gerechnet werden kann, ist nicht bekannt, da es tatsächlich Lieferschwierigkeiten gibt", berichtet eine Stadtsprecherin. Paderborn wartet auf 2.300 Tablets In Herford hingegen sind die 2.600 Tablets für die Schüler bereits angekommen. &bdquo;Wir haben früh gehandelt", berichtet Stadtsprecherin Susanne Körner. Die Geräte seien bereits im August bestellt worden. Zwar sind davon in der Zwischenzeit - wie berichtet - 62 Tablets verschwunden und zum Teil in Belarus geortet worden, der Rest ist aber vorhanden und die Schüler können damit bald ausgestattet werden. Schwierig zu bekommen sei aktuell jedoch das Zubehör – beispielsweise Tastaturen. &bdquo;Darauf warten wir jetzt noch", so Körner. Für die Lehrer seien ebenfalls 628 Endgeräte bestellt, derzeit aber noch nicht da. In Paderborn hat die Stadt 2.600 Geräte für die Schüler geordert. &bdquo;300 davon haben wir erhalten", berichtet Stadtsprecher Jens Reinhardt. Die restlichen Geräte sollen Mitte November eintreffen. &bdquo;Wir warten da schon eine ganze Weile drauf, aber diese sechs Wochen sind wohl die Lieferzeit, die aktuell angegeben wird." Die Paderborner Lehrer seien zwar zum Großteil dank des Projekts &bdquo;Lernstadt" schon mit Geräten ausgestattet, die Stadt wolle hier aber die Fördermittel nutzen, um ältere Geräte auszutauschen, so Reinhardt. Zu wenig Lehrer-Laptops und gestiegene Lieferzeiten Dass es stellenweise schwer sein dürfte, jetzt an Endgeräte zu kommen, befürchtet man auch in der Stadt Gütersloh. Wegen der gestiegenen Nachfrage rechne die Stadt im Moment mit längeren Lieferzeiten. Und auch dort sollen jetzt Lehrkräfte mit Laptops oder Tablets ausgestattet werden. Aktuell läuft eine Umfrage unter den Lehrern, was für ein Gerät sie brauchen. Für die Ausstattung seien der Stadt vom Land 461.000 Euro zur Verfügung gestellt worden. Das entspreche 500 Euro für jede der 922 Lehrkraftstellen. Dabei sei allerdings mit Vollzeitstellen gerechnet worden. &bdquo;Die Zahl der unterrichtenden Lehrkräfte ist bei weitem höher, so dass hier eine Differenz besteht", heißt es auf Anfrage. &bdquo;Wir gehen daher davon aus, dass die Anzahl von 922 Endgeräten nicht ausreichen wird, um alle Lehrkräfte auszustatten." Eine erste Lieferung von IPads für die Lehrkräfte sei jedoch bereits eingegangen und werde derzeit für die Nutzung in den Schulen vorbereitet. Leichte Lieferverzögerungen gab es in Gütersloh schon bei der Schülerausstattung. Die 3.000 IPads samt Zubehör für die ersten sechs Jahrgänge habe die Stadt jedoch frühzeitig bestellt. Ab Klasse sieben müssen die Eltern die Ausstattung bezahlen. Die IPads seien zwischenzeitlich angekommen und würden bald ausgeliefert. Sie sollen im Präsenzunterricht verwendet werden und könnten im Falle eines erforderlichen Homeschoolings an die Familien ausgeliehen werden, die über kein geeignetes Endgerät verfügen.

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