"Junge Menschen können neue Antworten und Lösungen finden"

Extertal. In Extertal schickt sich eine neu gegründete Wählergruppe an, bei der nächsten Kommunalwahl in den Gemeinderat einzuziehen. Bei &bdquo;Zukunft Extertal" engagieren sich auch die 25-jährige Pauline Klemme und der 28-jährige Kevin Zysk. Beide wollen trotz, oder gerade wegen ihres jungen Alters politische Verantwortung übernehmen. Politisch interessiert seien die beiden schon immer gewesen. Den letzten Ruck, sich endgültig in der Kommunalpolitik zu engagieren, gaben Besuche bei Gemeinderatssitzungen. Klemme erzählt: &bdquo;Wir haben viel Leerstand in meinem Heimatort Bösingfeld. In einer der Ratssitzungen ging es um die Belebung des Ortskerns. Es gab viele gute Vorschläge, aber die politischen Lager konnten sich nicht auf einen Kompromiss einigen." Das wollen die beiden Nachwuchspolitiker ändern. &bdquo;Gerade in der Kommunalpolitik muss man anders agieren als zum Beispiel auf Bundesebene. Manchmal muss in der Kommunalpolitik über den eigenen poltischen Tellerrand geschaut werden, damit pragmatische Lösungen gefunden werden." Sie wollen "frischen Wind" rein bringen Die Betonung liegt dabei ganz bewusst auf der Kommunalpolitik. &bdquo;Ich sehe hier meine Zukunft in Extertal und will aktiv werden", sagt Klemme. Es gehe darum, das zu beeinflussen, was in der direkten Nachbarschaft beeinflusst werden kann. Zudem &bdquo;sind die Ergebnisse sofort sichtbar", ergänzt Zysk. Weder er noch Klemme haben bereits politische Erfahrung gesammelt. Doch zusammen mit ihrer Wählergruppe &bdquo;Zukunft Extertal" wollen sie &bdquo;frischen Wind" in die kommunale Politik und mit etwas Glück auch in den Gemeinderat bringen. Ihr noch relativ junges Alter sehen die 25-Jährige und der 28-Jährige als Vorteil. Auch wenn andere Politiker oder Wähler einen noch als &bdquo;Grünschnabel" wahrnehmen, könnten junge Menschen unbefangen auf politische Fragestellungen reagieren. Zysk: &bdquo;Junge Menschen können für bekannte Probleme neue Antworten und Lösungen finden." "Extertal hat nicht die Möglichkeiten wie eine Großstadt" So müsse überlegt werden, ob Ratssitzungen nicht digital, etwa als Stream oder Webcast übertragen werden können, um eine größere Teilnahme in der Bevölkerung zu erzielen. Ein großes Thema ist für die Wählergruppe ist das Ehrenamt. &bdquo;Eine Gemeinde wie Extertal hat nicht die Möglichkeiten wie eine Großstadt. Viele Leistungen werden von Ehrenamtlern getragen", sagt Zysk. Das gehe in der politischen Diskussion zumeist aber unter. Klemme: &bdquo;Durch das Ehrenamt wird viel bei uns erreicht. Das müssen wir wertschätzen und auch kommunizieren." Von einer guten Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Ehrenamt könne die Gemeinde nur profitieren. Bei der politischen Arbeit komme den beiden zugute, dass sie zwar Extertal als ihre Heimat sehen, aber nicht immer hier gewohnt und gearbeitet haben. Zysk etwa hat unter anderem in Hamburg und den USA gelebt. Klemme arbeitet zurzeit noch als Personalsachbearbeiterin in Hannover. Die hier gesammelten Erfahrungen sollen in die politische Arbeit in der lippischen Gemeinde mit gut 11.000 Einwohnern fließen. Corona-Pandemie erschwert die Arbeit erheblich In der Gruppe engagieren sich beide bereits im Vorstand. Pauline Klemme ist Schriftführerin, Kevin Zysk ist Pressesprecher. Der Altersschnitt der Wählergruppe liegt zwischen 18 und 75 Jahren. Zudem stellt die Gruppe mit Frank Meier gleich einen eigenen Bürgermeisterkandidaten auf. Die ersten Informationstreffen stießen laut eigener Aussage auf viel Interesse. Allerdings erschwerte der Ausbruch der Corona-Pandemie die Arbeit der &bdquo;Zukunft Extertal" erheblich. Zwar ist die Gruppe bei Facebook und Instagram vertreten, die eigene Homepage wurde kürzlich freigeschaltet. Dennoch war es laut Klemme für die &bdquo;Zukunft Extertal", die im April offiziell gegründet wurde, nicht so einfach, &bdquo;den Kontakt zu den Bürgern zu halten." Und wie schätzen die beiden Nachwuchspolitiker ihre Chancen ein? &bdquo;Das ist immer so eine Frage, wie sich der Wähler letztlich entscheidet", sagt Zysk mit einem Lächeln. Der 28-Jährige Key Account Manager tritt im Wahlbezirk 11 gegen den Bundestagsabgeordneten Christian Sauter (FDP) an, der seit 2009 im Gemeinderat sitzt. Pauline Klemme kandidiert für den Wahlbezirk 4. &bdquo;In erster Linie wollen wir Stimmen für unsere Sache holen", sagt Klemme. &bdquo;Und auch wenn wir nicht in den Gemeinderat einziehen, heißt das noch lange nicht, dass wir mit der politischen Arbeit aufhören."

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