Nienburg/Hannover (dpa/lni). Die Genehmigung zum Abschuss eines Wolfes im Landkreis Nienburg ist abermals um einen Monat bis Ende Januar verlängert worden. Wie das niedersächsische Umweltministerium mitteilte, wird weiter mit Hochdruck versucht, den Wolf zu lokalisieren und zu töten. Seit knapp einem Jahr versuchen Spezialisten im Auftrag des Ministeriums ergebnislos, den Rodewalder Rüden zu erlegen.
Missmut bei Bevölkerung und Ministerium
Dies hat nicht nur zu immensen Kosten, sondern auch zu Missmut bei der örtlichen Bevölkerung und dem Ministerium geführt. Wie das Ministerium betonte, besteht weiterhin die Gefahr, dass der Rüde erneut Nutztiere angreift und andere Wölfe ihm das Überspringen von Schutzzäunen abschauen. Das Revier des Rudels erstreckt sich auf Teile des Landkreises Nienburg, des Heidekreises und der Region Hannover.
Wölfe sind artenschutzrechtlich streng geschützt. Der Rodewalder Rüde darf abgeschossen werden, weil er wolfsabweisende Zäune überwunden und Rinder in einer Herde angegriffen hat. Umweltminister Olaf Lies (SPD) will im Frühjahr eine Verordnung auf den Weg bringen, die das Abschießen aggressiver Wölfe erleichtern soll. Vor allem soll die Jägerschaft damit eine Rechtsgrundlage erhalten, Wölfe aus problematischen Rudeln zu jagen.
200 Wölfe in Niedersachsen, in NRW wird Nachwuchs erwartet
Die Zahl der Wölfe in Niedersachsen liegt inzwischen bei mehr als 200. Es gibt 23 Rudel, 6 Paare sowie zusätzlich noch einzelne Wölfe. Die Zahl der Wölfe in NRW ist deutlich niedriger, allerdings ist auch hier die Zahl der Wolfsnachweise auf deutlich über 30 Fälle gestiegen. Eine Wölfin lebt beispielsweise in der Senne. Nach Meinung der Wolfsexpertin Katharina Stenglein werde es in absehbarer zeit ein Wolfsrudel geben, dann werde sich auch Nachwuchs einstellen.