NRW hinkt beim Ausbau der Erneuerbaren Energien hinterher

Düsseldorf. Viel Schatten und ein wenig Licht sieht eine neue Studie beim Ausbau der Erneuerbaren Energien in Nordrhein-Westfalen. Das Land sei nach wie vor maßgeblich von konventionellen Energieträgern geprägt, für die Entwicklung der Erneuerbaren Energien fehlten "eine verstärkte politische Unterstützung sowie gezielte Ansiedelungsstrategien", heißt es in der am Mittwoch (27. November) veröffentlichten Untersuchung. Im Ranking der Bundesländer fiel NRW vom zehnten Platz im Jahr 2017 auf den 13. Rang zurück. Spitzenreiter ist Schleswig-Holstein, Schlusslicht das Saarland. Erstellt wurde die Untersuchung vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE). "Möglichkeiten im Stromsektor bislang kaum genutzt" Dabei könnte NRW seinen gesamten Strombedarf aus Erneuerbaren Energien speisen. Das jedenfalls lesen die Grünen aus der Antwort der schwarz-gelben Landesregierung auf eine Große Anfrage der oppositionellen Landtagsfraktion. Die Auswertung habe gezeigt, dass "die Möglichkeiten im Stromsektor bislang kaum genutzt wurden", sagte die Sprecherin für Klimaschutz- und Energiepolitik, Wibke Brems. Bundesweit lag der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung laut Statista zuletzt bei 38,2, im bevölkerungsreichsten Bundesland dagegen gerade einmal bei 12,6 Prozent. "NRW hinkt bei den Erneuerbaren hinterher", kritisierte Brems. Die vorgelegten Daten zeigten außerdem, "wie unterschiedlich die Energiewende innerhalb unseres Bundeslandes vorangeht". Der Ausbau der Windenergie ist in NRW eingebrochen NRW will noch dieses Jahr ein sogenanntes Entfesselungspaket für die Erneuerbaren vorlegen. Im Wirtschaftsministerium sprechen sie von einer "entscheidenden Säule der zukünftigen Energieversorgung". Maßgebliches Potenzial für die Stromerzeugung aus regenerativen Energien sieht Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) bei der Photovoltaik und bei der Windenergie. Der Ausbau der Windenergie ist in NRW 2018 eingebrochen. Gegenüber dem Vorjahr sei die zugebaute Leistung um 60 Prozent zurückgegangen, so der Landesverband Erneuerbare Energien (LEE). Trotz des für den Klimaschutz notwendigen Ausbaus könne von einer "Entfesselung" keine Rede sein. Der Kreis Paderborn liegt bei der Windkraft vorn Im landesweiten Vergleich liegt der Kreis Paderborn bei der Windenergie vorne. Im Kreisgebiet stehen laut Auswertung 543 Windräder mit einer Leistung von 966 Megawatt. Dahinter rangiert der Kreis Steinfurt mit 310 Windkraftanlagen (540 MW). Unter den Kommunen liegt Lichtenau (299 MW) vor Bad Wünnenberg (231 MW) und Paderborn (151 MW). Im Klassement der Photovoltaikanlagen rangiert Bielefeld vor Paderborn und hinter Tabellenführer Dortmund. Im Kreisvergleich schaffte es Paderborn unter die ersten Drei. Die DIW-Studie bezieht in ihr Ranking noch andere Bereiche mit ein - in keinem reichte es für einen Platz im oberen Drittel. Die Erfolge bei der Nutzung erneuerbarer Energien seien weiterhin relativ gering. Die Energiepolitik der neuen Landesregierung wird in der Studie mit Platz 14 deutlich kritischer bewertet als vor zwei Jahren mit Platz zwei. Durch die CO2-intensive Kohleverstromung liegt das Land bei den energiebedingten Treibhausgasemissionen auf Rang zwölf. Als Pluspunkte für NRW werden in der Studie unter anderem die Landesenergieagentur und die Förderprogramme des Landes bewertet. Auch die Nutzung des Potenzials für Strom aus Biomasse und Wasserkraft wird von den Forschungsinstituten positiv bewertet. Mit Material der dpa

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