Preis der Semestertickets: Deutliche Unterschiede zwischen Bielefeld und Paderborn

Paderborn/Bielefeld. Im Halbjahresrhythmus bricht unter Studierenden die Panik aus. Damit sie weiter studieren können, müssen sie mehrere hundert Euro Semestergebühren überweisen und melden sich damit für das neue Semester zurück. Denn obwohl es in Nordrhein-Westfalen seit dem Wintersemester 2011/12 keine Studiengebühren mehr gibt, wird für diverse Leistungen ein Semesterbeitrag erhoben. Je nach Universität, müssen die Studierenden mehr oder weniger zahlen. Das Unternehmen Zenjob hat die Semesterbeiträge von 40 Universitäten mit der größten Studierendenzahl in Deutschland (mit Ausnahme der Fernuniversität Hagen) dahingehend analysiert, wie hoch die integrierten Gebühren für das Semesterticket ausfallen. Die Universität Paderborn erhebt damit die höchsten Beitrage in Nordrhein-Westfalen mit 218,70 Euro. Aber auch über die Grenzen des Bundeslandes hinaus erhebt die Uni Paderborn mit den höchsten Beitrag für das Semesterticket und landet hinter Hannover (221,27 Euro) und Frankfurt am Main (219,56 Euro) auf Platz drei. Erst auf Platz 12 steht die Bielefelder Universität mit 197,30 Euro. Was Paderborner und Bielefelder Studierende zahlen - und wofür das Geld genutzt wird Da aber nicht nur für das Semesterticket Gebühren erhoben werden, ist der Semesterbeitrag an sich noch teurer. Studierende der Universität Paderborn mussten für das Wintersemester 2019/20 311,38 Euro zahlen. 81,43 Euro sind für den Sozialbeitrag und 11,25 Euro gehen an den AStA. Auf Ihrer Webseite erklärt die Uni, wofür das Geld genutzt wird. So seien große Kostenpunkte, für die der AStA-Beitrag genutzt werde, die Unterstützungsgelder für die Fachschaften, den Hochschulsport und den Service im AStA Haupt- und Sozialbüro. Der Sozialbeitrag subventioniere die Serviceleistungen des Studierendenwerks. Der Betrag für das Semesterticket setzt sich zusammen aus dem regionalen Ticketpreis in Höhe von 164,10 und 54,60 Euro für das NRW-Ticket. Auch die 218,70 Euro werden auf der Webseite näher erklärt: Mit 99,48 Euro gehen die größten Teile an die Verbundgesellschaft Paderborn/Höxter (VPH) und mit 51,30 Euro an DB Regio. Dadurch könnten die Studierenden nicht nur in NRW Zug fahren, sondern auch bis nach Hannover. Auch nach Göttingen und Kassel dürften die Studierenden aus Paderborn mit ihrem NRW-Ticket fahren. Während die Bielefelder ebenfalls 54,60 Euro für das NRW-Ticket zahlen, kommen für das regionale Ticket 142,70 Euro hinzu, wodurch sich die Differenz zu der nur knapp 50 Kilometer entfernten Uni ergibt. Dafür ist der Sozialbeitrag mit 91 Euro in Bielefeld höher als in Paderborn und auch der ASTA erhält mit 16,60 Euro etwas mehr Geld. So ergibt sich die Summe von 304,90 Euro. In den vergangenen Jahren ist der Beitrag kontinuierlich teurer geworden. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren mussten Studierende in Bielefeld lediglich 124,63 Euro für ihr Semesterticket zahlen. Christian Osinga von der Verkehrsgruppe der Universität Bielefeld erklärt: &bdquo;Die grundsätzlichen Preistreiber sind steigende Energiekosten, steigende Personalkosten und steigende Investitionskosten in Baumaßnahmen und Fahrzeuge. In seltenen Fällen kommt es auch zu einer Verbesserung des Angebots, das ist aber klar die Ausnahme." Auch in Paderborn steigen die Preise für das Semesterticket jedes Jahr, wenn auch nur gering. Im Sommersemester 2019 kostete das regionale Semesterticket Hochstift 162,93 Euro, im Wintersemester 2018/19 waren es 159,80 Euro und im Sommersemester 2018 157,27 Euro. Wie in Bielefeld gilt auch hier: "Neue Leistungen enthält das Semesterticket nicht", sagt Sprecher Simon Ratmann. Bayerische Hochschulen verlangen die niedrigsten Beiträge Wie in Paderborn und Bielefeld sind die Kosten für die öffentlichen Verkehrsmittel automatisch im Semesterbeitrag integriert. Bei acht der 40 von Zenjob untersuchten Unis ist das anders. "Die analysierten Universitäten in München, Nürnberg und in Baden-Württemberg erheben nur einen Sockelbetrag in Höhe von durchschnittlich 45 Euro. Dieser ermöglicht eine zeitlich eingeschränkte Nutzung", heißt es in der Mitteilung des Personalservice-Unternehmens. "Für den vollen Leistungsumfang können Studierende gegen ein zusätzliches Entgelt ein Semesterticket erwerben."

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