Bielefeld/Lage Förderer und Multiplikator: Wie sich ein Bielefelder für Studenten engagiert

Bielefeld/Lage. Mit dem Deutschland-Stipendium können Förderer in Ostwestfalen-Lippe Studenten unterstützen. Unternehmen, Stiftungen, Vereine, Banken und andere Institutionen spenden aktuell über die Stiftung Studienfonds OWL, um den akademischen Nachwuchs in der Region zu fördern. Mit dabei sind jedoch auch immer mehr private Spender, die weder Fachkräfte suchen, noch Stiftungskapital hinter sich haben, sondern mit ihrer Spende etwas an die Gesellschaft zurückgeben möchten. So wie Oliver Müller. Der 50-Jährige aus Lage unterstützt seit 2017 jedes Jahr einen Stipendiaten und kämpft in seiner Position als Personalleiter bei den Stadtwerken Bielefeld außerdem als Multiplikator dafür, die Arbeit des Studienfonds OWL bekannter zu machen. &bdquo;Ich hatte viel Glück im Leben und auch häufig Leute, die an mich geglaubt haben, vielleicht sogar mehr als ich damals. Daher bin ich froh, dass ich mit dem Stipendium heute etwas zurückgeben kann", erklärt Müller, der im April 2017 nach 25 Jahren bei der Gewerkschaft Verdi zu den Stadtwerken gewechselt hat. Stipendiaten der Stiftung Studienfonds OWL werden über das Programm der Deutschlandstipendien jährlich mit 3.600 Euro unterstützt. Förderer wie Oliver Müller spenden 1.800 Euro an den Studienfonds OWL. Die anderen 1.800 Euro gibt der Staat dazu. &bdquo;Dank dieses Programms werden die Stipendiaten monatlich mit 300 Euro unterstützt und haben dadurch in vielen Fällen etwas weniger Sorgen und mehr Zeit zum Studieren." Müller will weitere Spender von der Arbeit der Stiftung überzeugen Müller versteht sein Engagement als Investition in junge Menschen und als gelebte Solidarität zwischen Generationen. &bdquo;Ich wurde als junger Mensch auch unterstützt, musste aber auch viel arbeiten, weil meine Eltern mein Studium an der Universität Paderborn nicht finanzieren konnten. Daher kann ich sehr gut nachvollziehen, was diese Förderung für die Studenten bedeutet", erklärt Müller. &bdquo;Außerdem gibt es viele Studenten in wirtschaftlichen Notlagen oder mit anderen Problemen, die wir so unterstützen können." Als Multiplikator versucht Müller, weitere Spender von der Arbeit der Stiftung zu überzeugen. &bdquo;Ich verdiene gut und möchte auch einen Teil meines Erfolgs weiter geben. Da ich weiß, dass es in den Führungsetagen dieser Region vielen so geht, spreche ich Kollegen auch gezielt auf die Fördermöglichkeiten an", erklärt Müller. Doch vielen Unternehmen und Institutionen ist die Arbeit des Studienfonds nicht bekannt. &bdquo;Auch private Spender und Studenten sind häufig überrascht. Das müssen wir gemeinsam ändern, denn wir könnten noch sehr viel mehr Stipendien in der Region vergeben." Aktuell werden nach Angaben des Studienfonds OWL 444 Stipendien vergeben, möglich wären über das Programm der Deutschland-Stipendien aber 933. &bdquo;Dieses Potenzial sollte eine Region wie OWL nicht ungenutzt lassen." Auch die Stadtwerke Bielefeld unterstützen seit 2007 Stipendiaten. Aktuell zwei Sozialstipendien, die der Studienfonds neben den Leistungsstipendien stiftet. Kontakt zu Fachkräften, die auf dem Arbeitsmarkt nur schwer zu finden sind &bdquo;Unternehmen stellen sich mit einer Spende nicht nur ihrer sozialen Verantwortung. Sie haben durch das ideelle Förderprogramm der Stiftung auch engen Kontakt zu Studenten. Über Betriebsbesichtigungen oder die Vermittlung von Praktika, Werksstudienplätzen oder Abschlussarbeiten besteht zudem die Chance, künftige Fachkräfte an das Unternehmen zu binden", erklärt Müller. &bdquo;Dafür lohnt sich das überschaubare Investment, denn Fachkräfte sind auf dem Arbeitsmarkt aktuell nur schwer zu akquirieren." Das ideelle Förderprogramm des Studienfonds OWL umfasst das Netzwerk aus den fünf staatlichen Hochschulen in OWL, die mit Unternehmen, Stiftungen, Vereinen, Banken, Kreisen, Kommunen und den Studenten zusammenarbeiten, sowie Programme wie Betriebsbesichtigungen, Ausflüge oder Treffen. &bdquo;Als Förderer hat man auch immer Kontakt zum Stipendiaten. Davon profitieren beide Seiten", sagt Müller. &bdquo;Daher hoffe ich, dass sich die Zahl der Förderer weiter steigt."

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