
Von
Martin Krause
24.05.2019 | 24.05.2019, 17:37
Spitzenamt neu besetzt
Beim Gewerkschaftstag in Essen ist Maike Finnern wie erwartet zur neuen Vorsitzenden gewählt worden. Sie will für eine großzügigere Bildungsfinanzierung und bessere Arbeitsbedingungen kämpfen
Bielefeld/Essen. Eine Realschullehrerin aus Bielefeld rückt in NRW an die Spitze der Gewerkschaft GEW. Maike Finnern ist von 93,7 Prozent der 400 Delegierten beim Gewerkschaftstag in Essen zur Vorsitzenden des GEW-Landesverbandes gewählt worden. Sie vertritt damit künftig 48.000 Mitglieder - Beschäftigte aller Bildungsbereiche.
Maike Finnern löst Dorothea Schäfer ab, deren Stellvertreterin sie fast acht Jahre lang war. Neue stellvertretende Landesvorsitzende wurde die Gesamtschullehrerin Ayla Celik (50) aus Köln. Dritter im Führungstrio ist wie zuvor Sebastian Krebs (59), Lehrer an einem Düsseldorfer Berufskolleg.
Finnern hat angekündigt, dafür zu kämpfen, dass die Landesregierung mehr Geld in die Bildung investiert. Bildungsfinanzierung sei "das entscheidende Thema, an dessen Ausgestaltung sich die Zukunft des Bildungswesens in Nordrhein-Westfalen entscheiden wird", sagte die Bielefelderin in ihrer Antrittsrede. In den Schulen fehlten Ressourcen "beispielsweise für die Inklusion und für bessere Arbeitsbedingungen". Die frühkindliche Bildung und auch die Weiterbildung seien chronisch unterfinanziert. An den Hochschulen sie die Relation zwischen Lehrenden und Studierenden schlecht.
Ayla Celik, die mit elf Jahren aus der Türkei nach Deutschland kam, will sich vor allem für die Bildung von Kindern aus sogenannten bildungsfernen Elternhäusern und Kindern mit Migrationshintergrund und Sprachbarrieren einsetzen: "Bedingt durch meine eigene Zuwanderungsgeschichte weiß ich, wie bedeutend Bildungs- und Chancengerechtigkeit für die Schüler und Schülerinnen ist."
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