Niedersachsen

Wegen Tierschutz-Skandal: Niedersachsen plant unangemeldete Schlachthof-Kontrollen

Nach der Veröffentlichung von Videofilmen aus einem Betrieb in Bad Iburg fordert Agrarministerin Otte-Kinast Konsequenzen

Tierquälerei: Nach Vorwürfen gegen einen Schlachthof in Niedersachsen soll es unangekündigte Kontrollen geben. | © picture alliance

Angelina Kuhlmann
25.10.2018 | 25.10.2018, 07:02

Hannover. Als Konsequenz aus den Vorwürfen gegen einen Schlachthof in Bad Iburg wegen Tierquälerei will Niedersachsen die Überwachung von Schlachtbetrieben verschärfen.

Geplant seien unangemeldete, risikoorientierte Kontrollen, um die Anwendung geltenden Rechts zu überprüfen, sagte Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) am Mittwoch im Landtag.

Niedersachsens Agrarministerin Barbara Otte-Kinast (CDU). - © picture alliance
Niedersachsens Agrarministerin Barbara Otte-Kinast (CDU). | © picture alliance

Der Auslöser sind heimliche Aufnahmen aus einem Betrieb in Bad Iburg

Nachdem heimlich aufgenommene Videofilme von Tierschützern vor zwei Wochen veröffentlicht worden waren, wurde der Schlachthof in Bad Iburg vom Landkreis stillgelegt.

Ein Verfahren zum Entzug der Zulassung läuft. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen zwei Tierärzte, die im Auftrag des Landkreises Osnabrück den Betrieb kontrollieren sollten.

Die Tierrechtsorganisation „Soko Tierschutz" wirft dem Schlachtbetrieb vor, dass Tiere mit einer Art Seilwinde vom Transporter gezerrt, mit Elektroschockern gequält und geprügelt worden sein sollen.

Ministerin will nicht nur unangekündigte Kontrollen

„So ein grausamer Umgang mit Tieren darf nicht toleriert werden", stellte Otte-Kinast klar.

Zusätzlich zu den unangekündigten Schlachthof-Kontrollen werde es künftig verpflichtende Dienstbesprechungen mit jenen amtlichen Tierärzten geben, die mit der Schlachttier- und Fleischuntersuchung befasst seien.

Dabei solle es vor allen um die Themen Transportfähigkeit von Tieren und Rechtsvorgaben für Notschlachtungen gehen.

Mit Material der dpa