Einzelhandel in OWL: Top-Bewertungen für die Region – doch es gibt Defizite

Bielefeld. Der Lebensmittel- und Einzelhandel in Ostwestfalen wird von den Menschen in der Region überdurchschnittlich gut bewertet. Beim Ortscheck dieser Redaktion, einer Umfrage, an der sich 15.719 Freiwillige beteiligt haben, landet die Kategorie nach &bdquo;Sport und Vereine“ mit 7,53 Punkten auf Platz zwei. Dass das Vereinsleben in einer teils ländlich strukturierten Region vorn liegt, ist vielleicht nicht überraschend. Da trifft man sich, geht gemeinsamen Interessen nach. Aber dass in diesem ländlichen Raum der Einzelhandel direkt folgt, verwundert. Meistens gibt es nur wenige Geschäfte und nur einen Supermarkt. Vor allem, dass kleinere Kommunen die Nase vorn haben, die Großstädte Bielefeld und Paderborn eher im Mittelfeld rangieren, leuchtet nicht sofort ein. Gewinner in der Beurteilung des Einzelhandels ist jedenfalls Kirchlengern vor Verl, Steinhagen und Spenge. Warum nicht Bielefeld Mitte, die erst auf Platz 17 von 41 insgesamt folgt? Jan-Erik Weinekötter hat eine Erklärung dafür: &bdquo;Der Einzelhandel zahlt auf die Lebensqualität ein. Er bietet in kleineren Gemeinden eine größere Identifikation.“ Der Geschäftsführer des Handelsverbandes OWL muss es wissen, hat er doch qua Amt den Einzelhandel in ganz Ostwestfalen-Lippe im Blick, spricht mit Händlern kleiner Läden und großer Ketten sowie Kundinnen und Kunden gleichermaßen. Zehn Forderungen: Handelsvertreter aus OWL appellieren an Bundesregierung Die Kunden kennen ihren Einzelhändler &bdquo;In kleinen Städten haben die Menschen oft eine persönliche Bindung an die Händler, man kennt sich.“ Dazu komme die Sorge, dass einer der wenigen Läden verschwinden könnte. Da kauft man die Schuhe oder anderes lieber vor Ort, als ins Oberzentrum zu fahren. In einer größeren Stadt könne der Kunde sicher sein, dass das Geschäft bleibe, oder es käme Ersatz. Außerdem sei der Einzelhandel in kleinen Städten auch so etwas wie &bdquo;die kulturelle Mitte der Kommune“. Man trifft sich dort. .responsive23-nGyH9gNuc4Ml9qrl-choro-karte-ortscheck-ergebnisse-fuer { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-nGyH9gNuc4Ml9qrl-choro-karte-ortscheck-ergebnisse-fuer { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-nGyH9gNuc4Ml9qrl-choro-karte-ortscheck-ergebnisse-fuer { padding-top: 142.86%; } } Natürlich freut sich Weinekötter darüber, dass sein Spezialgebiet beim Ortscheck so gut abgeschnitten hat: &bdquo;Das zeigt, wie wichtig der Handel für das alltägliche Leben wahrgenommen wird. Nun müssen wir dafür sorgen, dass das so bleibt.“ Ostwestfalen liegt beim Bundesvergleich gut im Rennen Beim Ortscheck hat diese Redaktion 15 Kategorien abgefragt. Von Sicherheit, Familienfreundlichkeit, Sauberkeit, Sicherheit, ÖPNV bis zur Gesundheitsversorgung und mehr. Die Teilnehmer konnten jede Kategorie von 1 (sehr schlecht) bis 10 (sehr gut) bewerten. So ist ein Spiegelbild entstanden, wie die Menschen in der Region ihren Heimatort wahrnehmen. Ostwestfalen hat in der Studie der Agentur Co-Mind aus Oldenburg im bundesweiten Vergleich deutlich überdurchschnittlich abgeschnitten. Das Unternehmen hat diese Befragung bereits in mehr als 60 Regionen des Landes durchgeführt. Schwach schneiden in Ostwestfalen die Bereiche ÖPNV, Immobilienmarkt und Verkehr ab. .responsive23-4ZXKtuckUmLdpaz2-bar-horizontal-gesamt-ortscheck { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-4ZXKtuckUmLdpaz2-bar-horizontal-gesamt-ortscheck { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-4ZXKtuckUmLdpaz2-bar-horizontal-gesamt-ortscheck { padding-top: 142.86%; } } Und warum liegt das durchaus interessante Paderborn nur auf Rang 22? Da sieht Weinekötter eine positive Perspektive, wenn erst das ehemalige Kaufhofgelände fertig ist. Die neue Mitte hinter dem Rathaus müsse sich noch entwickeln, aber die Königsplätze seien fertig. Mit anderen Worten: Da geht was. Das Oberzentrum Bielefeld hat aktuell ein Problem mit der Erreichbarkeit. Viele Baustellen, die schlecht koordiniert sind, machten der Innenstadt das Leben schwer, so Experte Weinekötter. Er setzt darauf, dass die Stadt das Problem erkannt habe. Immerhin habe es schon einen Baustellengipfel gegeben.

Meistgelesen