Zu langsam, kaputt oder einfach nicht mehr das neueste Modell: 700 Millionen ungenutzter Smartphones liegen in europäischen Haushalten herum – und damit wertvolle Rohstoffe wie Gold, Kupfer und Nickel. Nicht jedes Gerät muss zum Elektroschrott. Manche Mängel lassen sich auch gut reparieren.
Reparaturdienste für Smartphones
Datenbanken wie meinmacher.de oder my-hammer.de listen freie Elektrowerkstätten in ganz Deutschland, auch über den Reparatur-Marktplatz des Geräteversicherers „Wertgarantie“ lassen sich unter anderem für Smartphones Werkstätten in Wohnortnähe finden. Die Plattform kaputt.de bietet neben möglichen Fachbetrieben auch Anleitungen und Ersatzteile für die Reparatur des eigenen Geräts.
Laut Stiftung Warentest ist es bei Reparaturdiensten für Smartphones oft Glückssache, ob die Reparatur erfolgreich ist oder nicht. Empfehlenswert ist demnach nur der Online-Dienst www.myphonerepair.de, der alle Handys im Test erfolgreich reparierte. Gute Leistung zu vergleichsweise günstigen Preisen kann man laut Stiftung Warentest auch beim Online-Reparaturdienst des Herstellers Samsung erwarten.
Kosten für die Reparatur kalkulieren
Nachhaltig ist die Handy-Reparatur immer, preislich lohnt sie sich vor allem bei teuren oder relativ neuen Geräten. Auch die Kosten für Ersatzteile und den Reparaturbetrieb spielen eine Rolle. Dazu kommt die Art des Schadens: Eine Reparatur des Handy-Displays ist kostenintensiver als der Austausch eines Akkus. Die Stiftung Warentest weist außerdem darauf hin, dass eine Reparatur nur dann sinnvoll ist, wenn das Gerät noch regelmäßige Updates erhält. Das lässt sich in den Handy-Einstellungen nachprüfen.
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Reparaturbonus in Anspruch nehmen
Wer in Sachsen wohnt und älter als 18 Jahre ist, kann für die Reparatur des Smartphones oder anderer elektronischen Geräte auch einen finanziellen Zuschuss beantragen. Auch in Thüringen gibt es seit drei Jahren den Reparaturbonus. Pro Person und Jahr können hier bis zu 100 Euro für Reparaturkosten abgerufen werden. Das Angebot pausiert derzeit, ab Juni 2024 soll es aber wieder möglich sein, einen Antrag auf Förderung zu stellen. Ebenfalls ab Sommer soll es auch einen Reparaturbonus in Berlin geben.
Handy selbst reparieren
Wer Lust, Zeit und das passende Werkzeug hat, kann das Smartphone auch einfach selbst reparieren. Das Reparaturportal iFixit hat laut eigenen Angaben Reparaturanleitungen für fast alles – vom Smartphone über die Eismaschine bis zum Lkw. Im Forum können sich Reparaturwillige bei Fragen gegenseitig unterstützen oder sie nutzen das Angebot einer Reparaturinitiative.
Reparatur-Sets sind nicht empfehlenswert
Für Geräte von Samsung und Apple ist es auch möglich, sich von den Herstellern Reparatur-Sets mit passenden Werkzeugen nach Hause schicken zu lassen. Die Stiftung Warentest kommt nach einem Selbstversuch zu einem ernüchternden Ergebnis: Die Reparatur sei zeitaufwendig und zum Teil sogar teurer als in einer Werkstatt. Weiterer Nachteil: Bei der Reparatur zu Hause gehe anders als bei der Reparatur durch den Hersteller oder einen autorisierten Servicepartner der Anspruch auf Garantie und Gewährleistung verloren.
Kostenlose Hilfe im Repair-Café
Wer sich trotzdem selbst an die Reparatur des Handys wagen will, findet auch in sogenannten Repair-Cafés Hilfe. Hier unterstützen Fachleute ehrenamtlich mit ihrem Wissen oder übernehmen teilweise sogar selbst kleinere Reparaturen. Einen Überblick, wo die nächste Möglichkeit zum Reparieren in Wohnortnähe ist, gibt es auf den Webseiten repaircafe.org und reparatur-initiativen.de. Das Angebot funktioniert auf Spendenbasis, nur für Ersatzteile muss man selbst zahlen.