Steigende Stromkosten: So können Verbraucher sparen

Berlin/Düsseldorf. Der Export von Gas, Kohle und Öl sind die zentralen Einnahmequellen Russlands, die trotz des Krieges gegen die Ukraine weiter sprudeln. Denn die Energielieferungen sind bislang von Sanktionen ausgenommen und auch Russland verzichtet bisher auf eine Drosselung. Unklar ist jedoch, wie lange das so bleibt, weshalb sich Deutschland, das mehr als die Hälfte des genutzten Erdgases aus Russland bezieht, unabhängiger machen will. Auch bei Bürgern wächst der Wunsch, auf Energie aus Russland zu verzichten. Doch wie können auch Verbraucher ihren Beitrag leisten und die stark steigenden Kosten zumindest etwas reduzieren? Die Möglichkeiten sind begrenzt, doch die Verbraucherzentrale NRW gibt Tipps zum Strom sparen: Strom sparen können Verbraucher nach Angaben der Verbraucherzentrale NRW überall im Haushalt. &bdquo;Das geht bereits durch ganz einfache Verhaltensänderungen im Alltag“, erklärt ein Sprecher. &bdquo;Besonders viel Strom, durchschnittlich fast ein Drittel des Stromverbrauchs in einem Haushalt, wird bei Kommunikation und Unterhaltung verbraucht, also durch die Nutzung von Fernseher, Computer und Spielekonsolen. Hier lohnt es sich besonders auf effiziente Geräte zu setzen.“Stromverbrauch mit einem Strommesser ermitteln Andere typische Stromfresser sind laut der Verbraucherzentrale alte Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen, Kühlschränke oder Gefriergeräte. &bdquo;Bei solchen Großgeräten sollten Verbraucher nach etwa zehn bis 15 Jahren ausrechnen, ob sich ein Neukauf lohnt.“ Aber auch andere Geräte, wie eine alte Heizungspumpe, können Stromfresser sein. &bdquo;Der Austausch gegen eine neue, hocheffiziente Pumpe spart etwa 90 Prozent Strom.“Der Stromverbrauch von Elektrogeräten kann mit einem Strommessgerät ermittelt werden, das die Verbraucherzentrale kostenlos verleiht. &bdquo;Der Stromverbrauch der eigenen Geräte kann dann mit neuen Geräten im Handel verglichen werden. Den Jahresstromverbrauch kann man beim Energieeffizienzlabel am Gerät ablesen. Oft zahlt sich der Austausch eines Altgeräts trotz eines höheren Kaufpreises schnell aus.“ Bei der Prüfung von Neugeräten sollten Verbraucher neben einer hohen Effizienzklasse auch auf den konkret angegebenen Stromverbrauch in Kilowattstunde pro Jahr achten. Ausgeschaltete Elektrogeräte als heimliche Stromfresser Als heimliche Stromfresser entpuppen sich nach Angaben der Verbraucherzentrale häufig auch ausgeschaltete Elektrogeräte. &bdquo;Wenn das Netzteil ausgeschalteter Geräte warm ist, dann verbraucht das Gerät Strom“, erklärt der Sprecher. Das sei häufig bei Steh- oder Schreibtischlampen und Laptops der Fall. &bdquo;Die ungenutzte Leistungsaufnahme kann hier von 0,5 bis 10 Watt variieren. Auf das Jahr hochgerechnet lohnt es sich also öfter mal den Stecker zu ziehen.“Auch die Stand-by-Funktion bei Geräten verbraucht weiter Strom. Auch hier rät die Verbraucherzentrale: &bdquo;Lieber öfter den Stecker ziehen." Das sei vor allem bei Geräten wichtig, die mit einem Netzwerk verbunden sind, wie Smart-TV, Drucker oder Spielekonsolen. Ausnahmen gelten lediglich für Geräte wie OLED-TV, die auch während der Nichtnutzung Strom benötigen. Stromspartipps im HaushaltKühlschrank und Gefriergerät Türen von Kühl- und Gefrierschrank möglichst schnell wieder schließen. Speisen komplett abkühlen lassen, bevor sie in den Kühlschrank gestellt werden. Wenn sich im Kühlschrank oder in der Gefriertruhe Eis angesammelt hat, die Geräte abtauen. Spülmaschine Die Maschine möglichst voll räumen. In eine Standard-Spülmaschine passen etwa 80 Teile. Das Eco-Programm oder niedrige Temperaturen von 45 bis 55 Grad Celsius nutzen. Die Programme dauern zwar etwas länger, sparen aber Wasser und Energie. Kurzprogramme nicht nutzen, weil sie mehr Wasser und Strom verbrauchen. Geschirr nicht vorspülen, sondern grobe Speisereste im Restmüll entsorgen. Herd und Backofen Immer mit Deckel kochen und braten. Gemüse, Eier und Kartoffeln lediglich mit ein bis zwei Zentimeter Wasser garen. Wasserkocher nur mit der Menge Wasser befüllen, die tatsächlich benötigt wird. Den Wasserkocher nutzen, wenn Wasser zum Kochen benötigt wird. Backen mit Umluft spart etwa 15 Prozent Energie im Vergleich zu Ober- und Unterhitze. Bei den meisten Speisen wie Auflauf, Pizza oder Kuchen auf das Vorheizen des Backofens verzichten und den Backofen einige Minuten früher ausmachen. Waschmaschine und Wäschetrockner Geräte immer mit ausreichend Wäsche füllen. Niedrige Temperaturen von 30 bis 40 Grad Celsius bei der Wäsche normal verschmutzter Kleidung nutzen. Wäsche möglichst an der Luft trocknen. Einen hohen Schleudergang bei der Waschmaschine einstellen, wenn danach der Wäschetrockner genutzt wird. Das spart Zeit im Trockner, weil die Wäsche weniger nass ist. Eco-Programme nutzen. Badezimmer Wenn Wasser mit Strom erhitzt wird, lohnt sich ein Sparduschkopf in Badewanne und Dusche sowie ein Strahlregler beim Wasserhahn. Diese sorgen dafür, dass weniger warmes Wasser verbraucht wird. Beides ist im Baumarkt erhältlich. Beleuchtung Glüh- und Halogenlampen durch sparsame LED ersetzen. Der Stromverbrauch sinkt um bis zu 90 Prozent. Licht immer ausschalten, wenn es nicht benötigt wird. Die Stecker von Steh- und Tischlampen mit Netzteil ziehen, wenn sie nicht benötigt werden, oder eine abschaltbare Steckerleiste anbringen, da die Lampen auch ausgeschaltet Strom verbrauchen. Fernseher, Audio und Spielekonsole Große Fernseher können auch die bestmögliche Energieeffizienzklasse haben. Aber der Stromverbrauch ist höher als bei kleineren Geräten. Daher nicht immer die größte Bildschirmdiagonale auswählen. Spielekonsolen komplett ausschalten, da sie im Stand-by-Modus weiterhin Strom ziehen. Für Receiver, Sprachassistenten und Spielekonsolen eine schaltbare Steckerleiste nutzen. Helligkeit einstellen: Wer nicht die maximale Helligkeit einstellt, spart Strom. Bei Controllern die Akzent-Beleuchtung für Tasten ausstellen. Computer und Smartphone Laptop statt Desktop nutzen, denn Laptops verbrauchen grundsätzlich weniger Strom als Desktop-Computer. Mit Tablets lässt sich noch mehr Strom sparen. Bei Computern den Energiesparmodus oder Ruhezustand nutzen, vor allem wenn Nutzer den Arbeitsplatz verlassen. Ansonsten den Computer so einrichten, dass dieser nach spätestens 15 Minuten Inaktivität in eine der beiden energiesparenden Einstellungen wechselt. Bildschirmschoner bei Computern sind keine Energiesparmaßnahme und schonen auch nicht den Bildschirm. Der Monitor und die Grafikkarte des PC verbrauchen bei bunten bewegten Bildern mehr Strom. Eine abschaltbare Steckerleiste für die Geräte nutzen, die nur im Zusammenspiel mit dem PC genutzt werden, wie Drucker oder Lautsprecher. Nachts das WLAN des Routers ausstellen. Der Router muss dafür nicht unbedingt vom Netz. Bei den Einstellungen kann stattdessen eine Zeitsteuerung eingestellt und die WLAN-Funktion nachts deaktiviert werden. Beim Smartphone nachts in den Flugmodus wechseln. Ungenutzte Ladegeräte aus der Steckdose ziehen. Unnötige Funktionen und Programme ausschalten: Das gilt für Router, Computer und Smartphones. Je weniger Dienste und Programme im Hintergrund laufen, desto weniger muss der Prozessor arbeiten. Die Dämmung macht's: So können Heizkosten eingespart werden

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