Mit dem Handy immer erreichbar - das geht nicht überall in OWL

Der große Mehrwert eines Handys ist die mobile Erreichbarkeit. Dank der Smartphone-Entwicklung ist dies inzwischen auch via Internet möglich. Trotz der digitalen Möglichkeiten spielt auch die Telefonie weiterhin eine wichtige Rolle. Ob beruflich oder privat – es ist wichtig, telefonisch erreichbar zu sein. Doch was, wenn das Handy in den eigenen vier Wänden oder unterwegs kein Netz bekommt? Obwohl das mobile Netz immer weiter ausgebaut wird, gibt es Gegenden, in denen es kaum möglich ist, einen Anruf zu tätigen. Laut einer Datenauswertung von Aboalarm gibt es in Nordrhein-Westfalen und auch innerhalb der Region Ostwestfalen-Lippe gravierende Unterschiede beim Mobilfunkempfang. Wer sich die Versorgung der Betreiber Telekom, Vodafone und Telefónica mit mobilem Netz auf einer Karte ansieht, stößt in OWL auf 29.990 graue Flecken. Das sind Orte, an denen nur ein Mobilfunkbetreiber den 4G-Standard, also einen sehr guten und schnellen Empfang, anbietet. Als Kunde der anderen zwei Netze steht man ohne schnellen Empfang da. Außerdem sind 12.190 weiße Flecken zu sehen. Diese Flecken markieren Flächen, an denen kein Betreiber den 4G- oder den etwas geringeren 3G-Standard anbietet. In diesen Gegenden haben Verbraucher folglich keinen oder nur sehr schlechten Empfang. &bdquo;Insgesamt sind es in Nordrhein-Westfalen 166.861 graue Flecken und 70.400 weiße Flecken", sagt Sprecher Felix Riesenberg. Die Datenauswertung zeigt, dass die Kreise Höxter (8,84 Prozent graue Flecken in der Kreisfläche), Paderborn (6,4 Prozent) und Lippe (6,2 Prozent) schlecht mit 4G versorgt sind. Die Kreise Herford (0,89 Prozent), Minden-Lübbecke (1,08 Prozent) und Gütersloh (1,73 Prozent) sowie die kreisfreie Stadt Bielefeld (1,43 Prozent) schneiden hier deutlich besser ab. &bdquo;Die uns vorliegenden Anbieterdaten zeigen, dass das 4G-Netz vor allem in Teilen von Höxter, Lippe und Paderborn noch löchrig ist und ein Nord-Süd-Gefälle in OWL besteht", sagt Riesenberg. Spürbare Unterschiede zwischen Städten und dem ländlichen Raum Das 4G-Netz zeige außerdem deutliche Unterschiede zwischen dem städtischen und dem ländlichen Raum, wie auch bei der Internetverbindung. &bdquo;Das macht sich im Auto oder Zug durch abbrechende Verbindungen bemerkbar", weiß Riesenberg. Dass besonders auf dem Land noch Nachholbedarf beim Ausbau des Mobilfunknetzes besteht, liege etwa an den Versäumnissen der vergangenen Frequenzvergaben, bei denen die Anbieter Vodafone, Telefónica und Telekom zu Versorgungsauflagen bezogen auf Haushalte verpflichtet wurden und nicht auf eine flächendeckende Versorgung. &bdquo;Allgemein hängt die Netzqualität auch von anderen Faktoren, wie der Auslastung der jeweiligen Funkzelle, dem Handy oder dem Aufenthalt in Gebäuden ab", erklärt Riesenberg. Dennoch spiele der Netzausbau der verschiedenen Netzbetreiber die größte Rolle. Gerade in den genannten Regionen zahle sich deswegen ein Netzvergleich aus, bevor ein Handyvertrag abgeschlossen werde oder wenn der Verbraucher über einen Wechsel nachdenke. &bdquo;Betrachtet man die Netzabdeckung mit 4G einzeln für die drei Netzbetreiber, fällt auf, dass die Telekom in allen Regionen von OWL mit 92,20 Prozent in Paderborn bis 99,31 Prozent in Herford am besten abschneidet. Dahinter liegen die beiden anderen Mobilfunker relativ gleichauf, wobei sich Telefónica mit 81,35 Prozent in Höxter bis 97,09 Prozent in Herford und Vodafone mit 77,73 Prozent in Höxter bis 96,67 Prozent in Bielefeld je nach Stadt und Kreis auf Platz zwei abwechseln", erklärt Riesenberg. Für die Zukunft sei es aber ganz wichtig, ganz OWL mit gutem Netz abzudecken. &bdquo;Aus Expertensicht erscheint es wichtig, eine wirklich lückenlose Versorgung mit schnellem Mobilfunk in ganz OWL sicherzustellen und so die Stadt-Land-Unterschiede zu beseitigen", sagt Riesenberg.

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