Streit um Preise

Edeka verbannt Coca-Cola-Produkte aus Regalen

Deutschlands größter Lebensmittelhändler hat in einigen Regionen sein Angebot an Produkten von Coca Cola reduziert. Auch bei beliebten Marken schreckt Edeka nicht vor einem Bestellstopp zurück.

31.01.2020 | 31.01.2020, 19:23

Berlin (dpa). Deutschlands größter Lebensmittelhändler hat nach Angaben des Getränkekonzerns in einigen Regionen sein Angebot an Coca-Cola-Produkten reduziert. Es gebe dort aktuell einen Bestellstopp für Teile des Sortiments, berichtete Coca-Cola. Edeka lehnte eine Stellungnahme ab.

Streit um Konditionen: Erst Frankreich, jetzt Deutschland

Hintergrund ist nach Angaben des Fachblatts „Lebensmittel Zeitung" ein Streit um Coca-Colas Preis- und Rabattpolitik. Dem Streit vorausgegangen war ein Machtkampf zwischen dem Getränkehersteller und Intermarché in Frankreich mit dem Ausgang, dass Coca Cola per Gerichtsurteil seinen Lieferstopp aufheben musste und ein Bußgeld in Höhe von 30.000 Euro verhängt bekommen hat. Bis Ende Februar solle der Konzern zu Konditionen von 2019 beliefern.

In Deutschland übt hingegen Edeka Druck auf den Getränkeriesen aus. Mehrere Edeka-Regionen sollen ihren Kaufleuten einen Bestellstopp für verschiedene Produkte empfohlen haben.

Edeka Nord empfiehlt Verzicht auf 120 Produkte

Darunter auch beliebte Getränke wie die 1,5-Liter-Einwegflasche Coke Zero, die O,33-Liter-Dosen der gängigen Softdrink-Marken sowie diverse Vio-Arikel. Edeka Nord habe den Verzicht auf etwa 120 Artikel empfohlen. Beide Seiten nahmen in Kauf, dass Kunden im Supermarkt vorübergehend vergeblich nach ihren Lieblingsprodukten suchten.

Coca-Cola betonte, das Unternehmen bedauere den Schritt. Denn beide Seiten verbinde eine langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit. Diese Partnerschaft wolle Coca-Cola fortsetzen. Der Dialog mit Edeka über die zukünftige Zusammenarbeit gehe deshalb „in konstruktivem Geist" weiter.

Kunden haben bei dem Streit das Nachsehen

In den vergangenen Monaten ist es immer wieder zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen den großen deutschen Handelsketten wie Edeka oder Rewe und bekannten Markenherstellern gekommen. Dabei schreckten die Händler auch nicht davor zurück, beliebte Markenprodukte wochenlang aus den Regalen zu verbannen, um ihren Preisforderungen Nachdruck zu verleihen.