Fördertechnikspezialist

Bielefelder Unternehmen Torwegge hat eine große Vision

Neue Erlebniswelt führt autonom fahrendes Fahrzeug vor. Das Familienunternehmen will sich zum Technologieunternehmen weiterentwickeln.

DEUTSCHLAND - 14. NOVEMBER 2019: Torwegge - Ingrid Langenscheidt und Uwe Eschment ( | © Mike-Dennis Müller / www.mdm.photo

Andrea Frühauf
14.11.2019 | 14.11.2019, 18:15

Bielefeld. Ein Besucher tippt mit dem Finger auf den Bildschirm und schon setzt sich „Torsten" mit einem 500 Kilo schweren Gewicht auf dem Rücken in Bewegung und steuert den Gast mit Hilfe von Sensoren zielstrebig an. Eine Kartierung zeigt der autonom fahrenden Transportplattform, wie die Umgebung aussieht.

Das Fahrzeug, das der Bielefelder Fördertechnikspezialist Torwegge produziert, wurde gemeinsam mit der RWTH Aachen und einem Antriebshersteller entwickelt. "Torsten" soll noch weiterentwickelt werden und auch für Schwerlasten bis zu fünf Tonnen geeignet sein.

Der Bielefelder Spezialist für Räder, Rollen, Transportgeräte und Materialförderanlagen (150 Mitarbeiter), der jetzt nach knapp zweijähriger Bauzeit seine neue Erlebniswelt für Besucher und Kunden eröffnete, will sich zum Technologieunternehmen weiterentwickeln. Geschäftsführer Uwe Eschment beschreibt die große Vision: „100 Fahrzeuge regeln den Produktionsfluss alleine."

Prüfstand für Räder mit schweren Lasten

Gut drei Millionen Euro investierte Torwegge am Stammsitz in den 300 Quadratmeter großen Anbau für die Erlebniswelt, die die Produkte erlebbar machen soll. Der Showroom (Motto „Intralogistik zum Anfassen") gibt einen Einblick in die Welt des Materialflusses. Dabei stellt das Handelsunternehmen nicht nur die fertigen eigenen Lösungen (darunter Rollschienen und Tragrollen für Fördertechnik sowie Transportwagen) vor, sondern auch wie per Hand das Gelenkgehäuse an ein Rad montiert wird. Oder wie am Prüfstand die Qualität der Räder, die mit schweren Lasten über huckeligen Boden fahren, getestet wird.

Alles dreht sich um Bewegung

Bei Torwegge dreht sich alles um Bewegung. Die Kunden des Handelsunternehmens, das nun neben den Beneluxländern, der Slowakei und Tschechien auch in Polen eine eigene Gesellschaft hat, kommen aus der Autoindustrie, dem Maschinenbau, der Glas- und Solarindustrie. Das 1956 gegründete Familienunternehmen, das gut 35.000 verschiedene Artikel vertreibt, werde 2019 seinen Umsatz bei 32 Millionen Euro stabil halten, sagt Eschment.