Umweltschutz

Obsttüten: Aldi-Kunden sollen für Plastikbeutel zahlen

Aldi Nord und Aldi Süd wollen damit auf die Kritik am vielen Plastik in ihren Geschäften reagieren. Der Verbrauch der dünnen Beutel für Obst und Gemüse ist 2018 gegenüber 2015 und 2016 gestiegen

Hoher Verbrauch an dünnen Tüten: Ein Mann packt in einem Supermarkt Obst in einen Plastikbeutel. | © picture alliance / dpa

11.06.2019 | 11.06.2019, 09:29

München/Essen (epd). Der Lebensmitteldiscounter Aldi will für dünne Plastiktüten künftig einen „symbolischen Preis" von einem Cent verlangen. Das wolle der Konzern heute bekanntgeben, berichtet die Süddeutsche Zeitung unter Berufung auf Unternehmenskreise. Aldi Nord mit Sitz in Essen und Aldi Süd mit Sitz in Mülheim an der Ruhr wollten damit auf Kritik am vielen Plastik in den Geschäften reagieren. Seitdem Kunststoff-Tragetaschen kostenpflichtig sind, packten zudem immer mehr Kunden ihre Einkäufe in die kostenlosen Knoten- oder Hemdchenbeutel aus der Obst- und Gemüseabteilung.

Nach Angaben des Bundesumweltministeriums verbrauchten die Menschen in Deutschland im vergangenen Jahr mehr als drei Milliarden der dünnen Plastiktüten. Das entsprach einem Pro-Kopf-Verbrauch von 37 Beuteln und damit einem Anstieg im Vergleich zu 2015 und 2016.

Kleine Beutel künftig aus Bioplastik

„Wir würden uns freuen, wenn andere Händler mitziehen", sagte Kristina Bell, die im Einkauf von Aldi Süd für Qualitätssicherung und Unternehmensverantwortung zuständig ist. Bislang hat dem Bericht zufolge lediglich die Supermarktkette Real angekündigt, die Beutel bis 2020 durch Papier ersetzen zu wollen.

Aldi plane, die kostenpflichtigen Knotenbeutel von Sommer an aus Bioplastik fertigen lassen. Als Alternative zu den Hemdchenbeuteln wolle der Discounter von Herbst an wiederverwendbare Netze für Obst und Gemüse verkaufen. Andere Handelsketten bieten solche waschbaren Netze ebenfalls an.