Hunderte Stellen bedroht

Deutsche Post legt Paketzustellung mit Billigtochter zusammen

Ein Einigungsverfahren, mit dem versucht wurde, gleiche Löhne unter den Mitarbeitern durchzusetzen, ist gescheitert

Von der Zusammenlegung der Paketzustellung der Post mit der Billigtochter Delivery sind Hunderte Stellen betroffen. | © Reuters

18.02.2019 | 18.02.2019, 15:43

Berlin (rtr/anwi). Die Deutsche Post legt einem Bericht der Zeitung Die Welt zufolge ihre klassische Paketzustellung mit dem Versand der Billigtochter Delivery zusammen. Zum 1. April will der Postkonzern dem Bericht zufolge den Paketversand von Delivery mit der Arbeit der Post AG zu einem Betrieb zusammenlegen.

Hunderte Stellen sind bedroht

Auch die Verwaltungsarbeit in den Niederlassungen werde gekürzt und aus zehn Standorten abgezogen. Insgesamt fielen Hunderte Stellen weg.

Hintergrund sei ein Sparprogramm von Postchef Frank Appel, der den Gewinn in der Brief- und Paketsparte um eine halbe Milliarde Euro erhöhen wolle.

Paketboten aus zwei Lohnwelten

Ein sogenanntes Einigungsstellenverfahren, mit dem sich der Konzernbetriebsrat der Post und Gewerkschaften darum bemüht hatten, bei der Zusammenlegung gleichen Lohn für gleiche Arbeit durchzusetzen, sei in der vergangenen Woche vor dem Düsseldorfer Landgericht gescheitert.

Bei der Post arbeiten dem Bericht zufolge künftig Paketboten aus zwei unterschiedlichen Arbeits- und Lohnwelten direkt nebeneinander: die Mitarbeiter der Deutschen Post AG, die nach dem Haustarifvertrag bis zu 20 Euro Stundenlohn erhalten, und die 13.000 Beschäftigten der Tochterfirma Delivery, die rund ein Viertel weniger Geld bekommen. Ein typischer Stundenlohn liege dort laut Welt bei etwa 12 Euro.

"Diese Ungleichheit wird zu Unmut unter den Beschäftigten führen", sagte Christina Dahlhaus, Bundesvorsitzende der Fachgewerkschaft DPVKOM, der Welt.