Wirtschaft

Die Marke Tönsmeier verschwindet

Das Unternehmen heißt künftig PreZero. Es bedeutet „kurz vor der Null“.

Der Schriftzug "Pre Zero Arena" ist über dem Stadioneingang befestigt. Auch die Wirsol Rhein-Neckar-Arena der TSG 1899 Hoffenheim wurde in Pre Zero Arena umbenannt. | © Uwe Anspach

18.01.2019 | 21.01.2019, 10:14

Porta Westfalica. Nach mehr als 90 Jahren ist der Firmenname Tönsmeier Vergangenheit. Der Entsorgungsdienstleister heißt künftig PreZero. Am Freitag wurden die Mitarbeiter an sechs Standorten informiert, dabei gab es auch die Erklärung zur neuen Marke: Übersetzt bedeutet der Name etwa „kurz vor der Null". Er soll damit auch den Anspruch deutlich machen, den Wertstoffkreislauf zu schließen. Ziel sei, die Ressourcenverschwendung Richtung Null zu bringen, sagt Geschäftsführer Stephan Garvs.

Die Schwarz-Gruppe aus Neckarsulm, zu der auch die Handelsriesen Lidl und Kaufland gehören, hatte Tönsmeier im Juli rückwirkend zum 1. Januar 2018 gekauft. Neuer Eigentümer wurde die Schwarz-Tochter Green Cycle. Die Namensrechte seien dabei aber nicht mit übernommen worden, sagt Garvs, die Umbenennung war also schon aus vertraglichen Gründen notwendig.

Die Standorte sollen bestehen bleiben

Darüber hinaus soll sich allerdings nichts ändern, wie die Geschäftsleitung versichert. Neben dem Sprecher Stephan Garvs (40) leiten der operative Geschäftsführer Lars Köhler (35) und Finanzchef Peter Hartmann (41) das Unternehmen. Die Standorte bleiben bestehen, ebenso Öffnungszeiten und Ansprechpartner, heißt es. Die Gruppe beschäftigt mehr als 3.000 Mitarbeiter und ist mit etwa 1.000 Fahrzeugen im Einsatz.

"Die Gruppe steht sehr gut da"

Die damaligen Gesellschafter Jürgen Tönsmeier und Karin Tönsmeier-Heckroth hatten sich im März 2018 zum Verkauf des Familienunternehmens entschlossen. Ein Restrukturierungsfall sei das Unternehmen aber nicht, „die Gruppe steht sehr gut da", sagte damals der Geschäftsführer Bernd Ranneberg. Dieses Potenzial will jetzt der neue Eigentümer nutzen. „Wir haben eine klare Wachstumsstrategie", betont Garvs. Für den Standort Porta Westfalica bedeute das auch einen wachsenden Bedarf an neuen Mitarbeitern. Zuletzt waren hier 348 Menschen beschäftigt, 14 mehr als im Jahr 2017. Die fachliche Stärke in Sachen Kreislaufwirtschaft und die räumliche Nähe zu allen Geschäftsfeldern seien für den Standort Porta Westfalica ein sicheres Fundament. „Was wir hier tun, werden wir weiter tun", sagt Stephan Garvs.

Hohe Investitionen geplant

In die Anlagen der Unternehmensgruppe will die neue Geschäftsführung einen hohen zweistelligen Millionenbetrag investieren. Genaue Zahlen behält das Führungstrio für sich. Finanzchef Peter Hartmann beruft sich auf eine konzernweite Regelung in der Schwarz-Gruppe. Der Umsatz der Tönsmeier-Gruppe lag 2017 bei 500 Millionen Euro.

Unter dem neuen Namen will Garvs jetzt ein größeres Rad drehen. „Wir wollen Vordenker und Innovationstreiber sein", erklärt er den Anspruch. Entsprechend groß ist der erste Aufschlag: PreZero ist pünktlich zum Rückrunden-Auftakt neuer Namensgeber des Bundesliga-Stadions der TSG Hoffenheim.

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