Wirtschaft

Warum die Spritpreise immer noch so hoch sind

Benzin und Diesel bleiben teuer. Das liegt unter anderem an der Lage der jeweiligen Tankstelle und der Konkurrenz in der Umgebung. Wie sich der Verbraucherpreis bildet

Teures Vergnügen: Tanken bleibt teuer, aber ein Preisvergleich lohnt sich. | © picture alliance / imageBROKER

Fabian Herbst
28.11.2018 | 28.11.2018, 10:55

Bielefeld. Die Preise für Benzin und Diesel sind trotz sinkender Rohöl-Preise immer noch hoch. „Wir können nicht erklären, woran es liegt", sagt Ralf Collatz, Pressesprecher des ADAC Ostwestfalen-Lippe.

Laut Collatz gibt es verschiedene Faktoren, die die Spritpreise beeinflussen können. Zum einen könne es an der Zusammensetzung des Verbraucherpreises liegen. Dabei wird der größte Teil von der Mineralöl- und Mehrwertsteuer bestimmt. Dort sind die Abgaben festgelegt. Der Preis könne lediglich durch die Deckungs- oder Produktbeschaffungskosten variieren.

Zum anderen schwanken die Spritpreise von Region zu Region. „Im Norden und Osten Deutschlands ist Benzin und Diesel günstiger als im Süden und Westen", sagt Collatz. Das habe mit den Entfernungen zu den Raffinerien, Zulieferern oder Transportschwierigkeiten, wie aktuell durch den niedrigen Rhein-Pegel, zu tun.

Öl-Konzerne steuern den Preis an der Zapfsäule

Mehrere oder weniger Tankstellen innerhalb eines Umkreises würden den Preis ebenfalls steigen oder sinken lassen. Laut Collatz haben die großen Tank-Ketten jede ihrer Zapfsäulen und die der Konkurrenz im Blick. „Für die jeweilige Tankstelle wird nach einem Algorithmus und bestimmten Marktfaktoren der Preis vorgegebenen und angepasst." Tankstellenbetreiber hätten damit nichts zu tun.

Darüber hinaus haben die Konzerne die Möglichkeit, bei erwartbar höherem Tankaufkommen, wie zu Verkehrs-stoßzeiten oder Ferien, zu reagieren und den Preis anzuheben. Collatz kann genervten Autofahrern aber Hoffnung geben. „Der niedrigere Rohölpreis müsste sich auch bald an der Tankstelle bemerkbar machen."