Wirtschaft

Uber startet in Düsseldorf - Taxifahrer in OWL sind sauer

Neuanfang: Umstrittenes US-Unternehmen bietet nach Verbot in Düsseldorf ein leicht abgeändertes Angebot. Auch 30 Elektroautos gehören dazu

Logo: Der US-Fahrdienstvermittler Uber ist hier am Times Square in New York City unterwegs. FOTO: RTR | © MIKE SEGAR

02.10.2018 | 02.10.2018, 08:41

Düsseldorf/Bielefeld (dpa/fr). Der umstrittene US-Fahrdienstvermittler Uber will Taxifahrern jetzt auch in NRW Konkurrenz machen. Das Unternehmen ist seit Montag wieder in Düsseldorf unterwegs und bietet damit neben Berlin und München in der bundesweit dritten Stadt seine aktuellen Uber-Dienste an, wie Deutschlandchef Christoph Weigler der Rheinischen Post sagte.

In Ostwestfalen-Lippe sorgte die Nachricht offensichtlich für Verärgerung. Bei einer stichprobenhaften Umfrage der NW knallte mancher Chef eines Taxiunternehmens den Hörer gleich auf. „Düsseldorf und Gütersloh sind zwei verschiedene Paar Schuhe", sagte ein Taxiunternehmer aus Gütersloh unwirsch, der namentlich nicht genannt werden wollte.

Uber tritt jetzt nicht nur als Vermittler für gewöhnliche Taxis auf, sondern bietet auch den Dienst UberX, bei dem ein Mietwagen mit Chauffeur per App gerufen wird. Drittens wird in Düsseldorf auch UberGreen angeboten – der Fahrer kommt mit einem Elektroauto.

Keine Privatleute am Steuer

Uber war in Düsseldorf ursprünglich bereits 2014 mit einer App gestartet. Der damalige Service UberPop, bei dem Privatleute in eigenen Autos die Fahrgäste beförderten und der Firma einen Teil des vereinbarten Tarifs abgaben, wurde jedoch nach Gerichtsurteilen schnell wieder eingestellt. Die genossenschaftlich organisierte Taxi Deutschland eG hatte 2015 das Verbot des Frankfurter Landgerichts damals bejubelt.

„255.000 echte Arbeitsplätze und Steuerzahler bleiben in Deutschland erhalten, bleiben gesetzlich abgesichert und werden nicht durch unqualifizierte Uber-Gelegenheitsjobber ersetzt", konstatierte der Genossenschaftschef. Uber dürfe keine Fahrten anbieten, bei denen der Lenker des Autos keine behördliche Genehmigung zur Beförderung von Personen habe, kritisierten die Frankfurter Richter damals. Auch dass die Autohaftpflichtversicherung bei Uber-Fahrten eigentlich nicht gelte, bemängelten sie.

Seitdem versucht Uber hierzulande einen Neuanfang. Die neuen Angebote entsprechen der geltenden Gesetzgebung. „Heute arbeiten wir nur noch mit professionellen Fahrern zusammen. Das ist ein wichtiger Teil des Lernprozesses, den wir durchlaufen haben", räumte Weigler gegenüber der Rheinischen Post ein. In Düsseldorf starte Uber mit rund 100 Fahrzeugen, darunter 30 Elektroautos. UberX und Green seien etwas günstiger als übliche Taxifahrten.

Mehr Fahrten, mehr Umsatz

Die Stadt sei als dritter Standort in Deutschland ausgesucht worden, weil es dort ein hohes Interesse an Diensten der Firma gebe: „Wir haben nachvollzogen, wie oft es Bestellversuche in Städten gibt, in denen es uns nicht gibt. Das waren in Düsseldorf allein in diesem Jahr 150.000."

Auf das Argument, dass es mit Mytaxi bereits einen großen Anbieter gebe, der per Smartphone-App bestellt werden könne, sagte Weigler: Die Fahrer erhielten Zugang zu noch mehr Nachfrage. In Berlin gebe es die Rückmeldung, dass „Taxifahrer durch Uber etwa zwei Fahrten mehr pro Schicht machen – und damit auch mehr Umsatz".