Schloß Holte-Stukenbrock

Synaxon AG verabschiedet sich von der Börse

Start im Jahr 1999 - in die wilde Zeit des Neuen Markts

Entspannt: Frank Roebers ist seit 1999 Vorstandsvorsitzender der Synaxon AG. | © Christina Zimmermann

Stefan Schelp
09.10.2015 | 09.10.2015, 07:12

Schloß Holte-Stukenbrock. Das waren wilde Zeiten, als die PC Spezialist Franchise AG 1999 an die Börse ging. Die Hysterie um den Neuen Markt erreichte immer neue Höhen – bis zum jähen Absturz im Jahr darauf. PC Spezialist, heute Synaxon AG, ist eines der wenigen Unternehmen, das alle Höhen und Tiefen überlebt hat. Börsennotiert ist das Unternehmen seit Freitag dennoch nicht mehr.

„Das war eine unglaubliche Zeit damals“, erinnert sich der Vorstandsvorsitzende Frank Roebers. 22 Mitarbeiter hatte das Unternehmen damals. Der Börsengang habe das Unternehmen in rasantem Tempo professionalisiert. Letztendlich habe der Börsengang dem Unternehmen also genutzt. „Etwas Wehmut schwingt mit beim Abschied von der Börse“, sagt Roebers. „Vermissen werde ich sie allerdings nicht.“

Bis 2005 lief das Börsengeschäft lebhaft für die Synaxon AG, danach kehrte Ruhe ein. Für die institutionellen Aktionäre sei der Computerhändler aus dem Fokus geraten. Zuletzt seien an einem durchschnittlichen Tag nicht mehr als 200 Aktien gehandelt worden. „Dieses Volumen rechtfertigt die Kosten nicht.“ Das sehen die Aktionäre, darunter der Hauptaktionär Robert Fortmeier, der mehr als 75 Prozent hält, offenbar genauso. Bei der Hauptversammlung habe es nicht eine einzige Stimme gegen das sogenannte Delisting gegeben.

Für die Aktionäre ändert sich wenig

Als Folge des Abschieds von der Börsenlistung unterliegt Synaxon nicht mehr den strengen Regeln des General Standard. Für die Aktionäre ändere sich wenig, sagt Roebers. Es werde weiter Hauptversammlungen geben, auch an der Dividendenberechtigung werde sich nichts ändern.

Zuversichtlich ist Roebers, dass das Unternehmen in diesem Jahr seine Ziele erreichen werde. Erfolgreich sei die Umstellung der Tochtermarke PC Spezialist vom Fachhändler zum Dienstleister gewesen. Das zeige die Steigerung von 100 auf 300 Partner in den vergangenen drei Jahren. Der nächste große Umbau, der Wechsel von Hardware-Servern zu Cloud-Diensten, laufe bereits. „Ich bin sicher, dass wir das hinkriegen“, sagt Roebers. Und erinnert daran, dass das Unternehmen in all den Jahren seit dem Börsenstart nie Verluste geschrieben hat.