
Von
Andrea Frühauf
29.09.2015 | 29.09.2015, 22:23
Wirtschaft
Die dynamischen Familienunternehmer folgen nicht einfach wirtschaftlichen Moden
Bielefeld. Den Preis, die Skulptur „Der Aufsteiger“, nahmen die Brüder gemeinsam entgegen. Wilhelm (50) und Michael (44) Böllhoff, die seit 2004 gemeinsam als geschäftsführende Gesellschafter die Bielefelder Böllhoff-Gruppe führen, wurden in Bielefeld von der Bankenvereinigung und dem Verband „Die Familienunternehmer“ (ASU) als „Unternehmer des Jahres Ostwestfalen-Lippe 2015“ ausgezeichnet.
Der zum 18. Mal vergebene Preis würdigt die Verdienste von erfolgreichen Familienunternehmern, die nicht nur monetäre Ziele verfolgten, sondern sich auch um die Gesellschaft und das Allgemeinwohl kümmerten, betonte Uwe Hadeler, Sprecher der Bankenvereinigung Bielefeld. Nach der Finanzkrise und den mutmaßlichen Manipulationen bei VW sei es umso wichtiger, Unternehmer zu würdigen, die als Vorbild dienten. „Die überwiegende Mehrheit der Unternehmer handelt sinnstiftend, wertschaffend und verantwortungsvoll.“
Die dynamischen Preisträger seien ein gutes Beispiel für die Familienunternehmer in der Region, sagte W. Arndt Bertelsmann, Vorsitzender der ASU in OWL. Die Brüder, zwischen die kein Blatt passe und die sich einige Jahre ein Kinderzimmer geteilt und damit Konfliktmanagement früh gelernt hätten, prüften wirtschaftliche Moden auf Substanz, sagte der Jury-Vorsitzende Fred Becker von der Universität Bielefeld in seiner Laudatio. Sie agierten auch gegen Trends, überfrachteten ihre Führungskräfte nicht mit Arbeit, sondern gäben ihnen Spielraum zum Führen und Kümmern. Die Brüder, die das vor 138 Jahren gegründete Unternehmen in vierter Generation leiten und als Hersteller von Verbindungstechnik (2.400 Mitarbeiter) in diesem Jahr 500 Millionen Euro Umsatz erzielen wollen, hätten gleich zu Beginn eine neue Organisation eingeführt. Zudem engagierten sich beide in Verbänden und mit ihren Familien in Bürger-, Kultur- und Theaterstiftung, lobte Becker. „Ich sehe den Preis in erster Linie als Bestätigung für unser Unternehmertum und in zweiter Linie als Bestätigung für unser soziales und kulturelles Engagement“, freute sich Michael Böllhoff.
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