
Von
Stefan Schelp
01.04.2015 | 01.04.2015, 06:00
Berlin
Die Wurzeln liegen in Gütersloh
Berlin. Nein, sagt Immanuel Hermreck. Durch die Berufung zum Personalvorstand des Bertelsmann-Konzerns sei er "kein anderer Mensch geworden. Warum auch?" Und doch: Die Verantwortung ist größer geworden, das Spektrum breiter, sagt der Immanuel Hermreck.
Zum ersten Mal in der 180-jährigen Geschichte des Bertelsmann-Konzerns rückt ein "Personaler" in den Vorstand. Das zeige, welche Bedeutung das Unternehmen diesem Thema beimesse. "Für Bertelsmann als Kreativunternehmen ist es enorm wichtig, die besten Talente zu finden, an sich zu binden und zu fördern", sagt der 46-Jährige. 1998 ist Hermreck zu Bertelsmann gekommen, der erste Kontakt entstand allerdings schon viel früher. "Ich habe die Abiturrede an meinem Gymnasium in Gütersloh gehalten", berichtet er. "Danach hat mich der damalige Vorstandssprecher Mark Wössner angesprochen." "Na, Sie wären doch auch einer für Bertelsmann", sagte Wössner.
Deshalb sei das Ziel, noch langfristiger im Unternehmen zu vermitteln, wenn Arbeitsplätze wegfallen und anderswo neu entstehen. Dafür gebe es auch die bertelsmanneigene Transfergesellschaft, in der Mitarbeiter bis zu drei Jahre bleiben können. "Dieser Zeitrahmen ist auch einmalig", glaubt Hermreck. Das, sagt er, sei schließlich die eigentliche Aufgabe von Unternehmen: den Menschen Arbeit zu geben. Derzeit gibt es rund 12.000 Bertelsmann-Arbeitnehmer im Raum Gütersloh, 112.000 Bertelsmänner sind es weltweit. Wie das Verhältnis in zehn Jahren ist, mag Hermreck nicht prognostizieren. "Aber wir wollen die Mitarbeiterzahl zumindest halten. Und über einen Ausbau würde ich mich auch freuen."
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