Der Wetterbericht verheißt auch für die nächsten Tagen nichts Gutes, besonders Landwirte sind in großer Sorge. Die anhaltende Trockenheit ruft inzwischen auch die Bundesregierung und die Europäische Union auf den Plan. „Wir beobachten diese Entwicklung genau und nehmen die Sorgen der Landwirtschaft sehr ernst", sagte am Donnerstag ein Sprecher des Bundeslandwirtschaftsministeriums in Berlin.
„Wichtig ist aber auch, darauf hinzuweisen, dass es den Wetterdiensten nicht möglich ist, eine gesicherte Prognose über einen längeren Zeitraum hinweg geben zu können. Alle jetzt abgegebenen Prognosen, die den gesamten Sommer betreffen, sind Spekulation." Die EU-Kommission erwägt angesichts der großen Trockenheit Hilfe für die Landwirte. Sie hatte voriges Jahr unter anderem die vorzeitige Auszahlung von Agrarhilfen ermöglicht.
Der erwartete Regen reicht nicht aus
Die Meteorologen erwarten in Deutschland auch für die nächsten Tage keinen ergiebigen Regen. „Es wird zwar feuchter, doch die erwarteten Mengen zwischen fünf und zehn Liter pro Quadratmeter reichen nicht aus, um die Trockenheit wett zu machen", sagte DWD-Meteorologin Jacqueline Kernn in Offenbach. Eine nachhaltige Besserung erwarte sie nicht, nach den bisherigen Vorhersagemodellen auch nicht für kommende Woche. Dies gelte voraussichtlich auch für die Waldbrandgefahr.
Vielerorts beschäftigen schon jetzt Waldbrände die Feuerwehr. So kämpften im ostwestfälischen Kleinenberg etliche Feuerwehrleute gegen die Flammen.
Nächster Dürresommer für Deutschland
Bei anhaltender Trockenheit könnte Deutschland nach Einschätzung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) auf einen weiteren Dürresommer zusteuern. „Sollte die trockene Witterung in den kommenden Monaten anhalten, könnte sich die Dürre des Jahres 2018 wiederholen oder sogar übertroffen werden", sagte der Leiter der DWD-Agrarmeteorologie, Udo Busch, in Offenbach.
Die Trockenheit hat auf Äckern und Wiesen mit sandigen Böden dieses Jahr bereits Schäden angerichtet. Vor allem die jungen Zuckerrübenpflanzen bräuchten dringend Regen, sagte eine Sprecherin des Landesbauernverbandes Mecklenburg-Vorpommern. Auch der Raps, der gerade zu blühen beginnt, und der Mais, dessen Aussaat in diesen Tagen abgeschlossen wird, benötigten dringend Wasser. „Gerste und Weizen können die Trockenheit in der Regel ein wenig länger kompensieren, aber auch diese Pflanzen stoßen bald an ihre Grenzen."