Wahrzeichen von OWL

Das Hexenbürgermeisterhaus: Erinnerung an eine düstere Epoche in Lemgo

Nach einer Grundsanierung wurde das Museum im Jahr 2007 mit neuem Konzept wiedereröffnet

Dirk-Ulrich Brüggemann
09.04.2016 | 11.04.2016, 09:56
Von außen gar nicht gruselig: Das Hexenbürgermeisterhaus ist ein typisches Beispiel für städtische Architektur der Renaissance im Weserraum. - © NW
Von außen gar nicht gruselig: Das Hexenbürgermeisterhaus ist ein typisches Beispiel für städtische Architektur der Renaissance im Weserraum. | © NW

Lemgo. Das Hexenbürgermeisterhaus Lemgo ist mitten im historischen Stadtkern zu finden und ist eines der bedeutendsten Baudenkmäler städtischer Architektur der Renaissance im Weserraum.

Das Haus, in dem heute das städtische Museum Lemgo seinen Sitz hat, erhielt seinen Namen vom Bürgermeister und Juristen Hermann Cothmann, der von 1667 bis 1683 als Lemgoer Stadtoberhaupt amtierte und dieses Haus bewohnte. Cothmann hat sich damals bei den Hexenprozessen in Lemgo den Ruf eines Hexenjägers erworben.

Information

Info

  • GPS-Koordinaten: 52° 1’ 30’’ N, 8° 53’ 59’’ O
  • Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr, Montags geschlossen
  • Der Eintritt im Museum Hexenbürgermeisterhaus ist frei
  • Der Eingangsbereich und die Diele sind behindertengerecht. Saal, Speicher und Ausstellungen sind über einen Aufzug erreichbar.

Im Museum erinnern zahlreiche Folterinstrumente aus dem Nachlass der Lemgoer Scharfrichterfamilie Clauss bzw. Clausen an die Zeit umfangreicher Hexenverfolgung in Lemgo. Auch Nachbauten aus dem 19. und 20. Jahrhundert, die ursprünglich den Eindruck eines „Folterkellers" erwecken sollten, lassen sich von den Besuchern bestaunen. Ein Folterkeller war in den Hexenbürgermeisterhaus aber zu keiner Zeit untergebracht.

Typisches Kaufmannshaus der Familie Kruwel

Inschriften am Saalkamin und an der Fassade des imposanten Gebäudes zeigen, dass das Hexenbürgermeisterhaus bereits in den Jahren 1568 bis 1571 durch den Kaufmann Hermann Kruwel (Crüwell) und seiner Frau Lisbeth Fürstenau erbaut wurde.

Das Gebäude war damals ein typisches Kaufmannshaus mit hoher Diele in Vorderhaus, die von Anfang an einen Stubeneinbau auf der rechten Seite besaß. Die Diele wurde erst später durch einen weiteren Einbau auf der linken Seite verkleinert.

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Wahrzeichen von OWL: Das Hexenbürgermeisterhaus in Lemgo

Im Hinterhaus befindet sich über einem nur wenig eingetieften Keller ein repräsentativer Saal mit Kamin. Ursprünglich schloss sich an das Hauptgebäude ein vermutlich ebenfalls steinernes Rückgebäude mit zwei weiteren Sälen an, von dem sich jedoch nur ein Giebelabdruck und die Reste zweier übereinander liegender Kamine an der Rückwand des Hauptgebäudes erhalten haben. Beim Rundgang durch das Haus begegnet man spannenden Geschichten aus der Lemgoer Vergangenheit.

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