
Wer oft und regelmäßig Daten über das Internet abruft und verschickt, sei es beim Online-Banking, Einkauf oder in sozialen Netzwerken, der sollte einige Grundregeln für die Sicherheit seiner Daten einhalten. Dabei muss man kein IT-Profi sein, um den Viren, Hackern und Abzockern, die im World Wide Web lauern, die Chancen zu vermiesen.
Programme und Betriebssystem aktuell halten
Betriebssysteme sind die Grundlage für alles was auf dem Computer oder Smartphone passiert. Entsprechend sind sie auch bei Hackern von besonderem Interesse, um so in das Gerät einzubrechen. Durch den großen Marktanteil sind besonders Rechner mit dem Betriebssystem Microsoft Windows im Fokus der Hacker. Sie wollen möglichst schnell möglichst viele Computer mit schädlicher Software infizieren. Dazu gehören Spähprogramme für Kennwörter oder der Zugriff auf die Steuerung des Rechners. Bei Apples iOS und Linux-Systemen sieht es etwas besser aus, unter anderen durch die geringere Verbreitung.
Bei den Smartphones verhält es sich ähnlich, das am weitesten verbreitete Betriebssystem Android ist häufiger Ziel von Hacker-Attacken. Zum Teil werden nicht alle aktuellen Updates für alle Hersteller oder Unterversionen zu gleich herausgebracht. Ein weiterer Schwachpunkt ist bei Mobil-Geräten die Nutzung von offenen WLAN-Verbindungen.
Betriebssysteme für Computer:
- Microsoft: Windows 10 (Version: 1709 / Build 16299)
- Apple: (Mac) OS X (Version: 10.12.6)
- Linux (verschiedene Varianten)
Aktuelle Betriebssysteme für Smartphones und Tablets:
- Apple: iOS (Version: 11.1)
- Microsoft: Windows 10 Mobile (Version: 1709 (10.0.15254.1))
- Android "Oreo” (Version: 8.0.0; Version 8.1.0 ist angekündigt)
- Blackberry OS (Version: 10.2.1)
(Stand jeweils November 2017)
Programmupdates und Antivirus
Regelmäßig sollten neben dem Betriebssystem auch die anderen Programme und Apps aktualisiert werden. Denn auch hier können sich Sicherheitslücken auftun.
Selbst wenn beim Betriebssystem in der Regel eine eigene Firewall integriert ist, zur Verbesserung der Sicherheit sollte man auch einen Virenscanner installieren. Die Antivirenprogramme erkennen und schützen vor Schadsoftware, außerdem bieten sie Möglichkeiten, die infizierten Dateien zu reparieren oder zu löschen. Einen hundertprozentigen Schutz können aber auch sie nicht bieten. Die Umsichtigkeit des Nutzers ist beim Surfen, Download und bei der E-Mail gefragt.
Die Schutzsoftware gibt es zum Teil kostenlos als Voll- oder Basisversion, zum Beispiel: Avira Free Antivirus (auch für iOS und Android) oder Avast Free Antivirus. Oft getestet und als schlagkräftig gelten kostenpflichtigen Angebote von Anbietern wie beispielsweise Kaspersky, Symantec oder Bitdefender.
Auch für Smartphones gibt es inzwischen Anti-Viren-Apps. Bei Apple-Geräten kann man die Sicherheit zudem durch verschiedene Einstellungen erhöhen.
Datenzugriff überprüfen
Zusätzlich zum Aktualisieren von Apps und Programmen sollte man überprüfen worauf diese Programme im Hintergrund zugreifen können. Seriöse Anbieter geben zumindest die Möglichkeit diese Funktionen zu deaktivieren.
Besonders bei mobilen Apps sollten Nutzer auch schon vor dem Download auf die Vertrauenswürdigkeit des App-Stores achten. Bereits bestehende Erfahrungsberichte und Bewertungen können Aufschluss über die App bieten. Auch in diesem Bereich sollten regelmäßige Updates zur Nutzbarkeit oder Sicherheit durch die Anbieter erfolgen.
Datensicherung und Rettung
Besonders Mobiltelefone können schnell einmal verloren gehen oder gar geklaut werden. Es empfiehlt sich Sicherheitsfunktionen zum Sperren der Sim-Karte und auch der Telefondaten zu Nutzen.
Auch das Sichern von Daten in Cloud-Speichern kann helfen, sich gegen Geräteverlust oder einen Totalschaden mit Datenverlust abzusichern. Ob es „Sichern und Wiederherstellen" bei Windows oder die „Time Machine" bei Apple ist, die entsprechenden Programme beinhalten die Betriebssysteme heutzutage allesamt.
Zusätzlich kann man sich durch das eigenhändige Abspeichern der Dateien auf externen Festplatten oder in der Cloud zumindest grundlegend vor Datenverlusten absichern. Der Knackpunkt bei der Datensicherung ist, sie entsprechend regelmäßig einzurichten und seine Informationen ausfallsicher zu speichern.
Sicher über WLAN surfen
Das heimische Netzwerk sollte man auf jeden Fall mit einem 20 Zeichen langen Passwort und der WPA2-Verschlüsselung schützen. Denn wird ein WLAN gehackt, dann sind alle angeschlossenen Geräte und die darauf vorhandenen Daten leicht durch die Hacker zu attackieren.
Ein weiteres Augenmerk sollte man auf die Nutzung von offenen WLAN oder Hotspots mit dem Smartphone lenken. Über solche Verbindungen sollte man keine vertraulichen Daten oder Passwörter unverschlüsselt übertragen. Selbst bei Websites die mit SSL verschlüsselt sind, zu erkennen am "https://" in der Adresszeile, sind in solchen Netzwerken mit Vorsicht zu genießen.
Sicherer surfen kann man in unverschlüsselten Netzwerken, indem man VPN-Clients benutzt. Die Virtual Private Networks (VPN) sichern die Verbindung gegen Zugriffe von außen ab.
Grundregeln im Umgang mit Computer und Smartphones
- Regelmäßige Updates des jeweiligen Systems, diese lassen sich automatisch abrufen. Auch Antiviren-Programme und Apps regelmäßig aktualisieren.- Datensicherung über die im Betriebssystem integrierten Funktionen aktivieren.
- Starke Passwörter bei Login-Daten und Online-Accounts verwenden. Diese bestehen aus mindestens acht Zeichen in Kombinationen von Klein- und Großbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen.
- Zwei-Faktor-Authentifizierung, besonders bei Online-Banking. Sie erfolgt über die Kombination von Passwort und zusätzlichem Code, der per TAN-Generator erzeugt oder per SMS zugeschickt werden kann.
- E-Mails mit fragwürdigem oder unbekannten Absender, Inhalt oder Anhängen im Zweifelsfall direkt löschen. Nachfragen bei der absendenden Institution (z.B.: Bank, Amt), jedoch nicht über die Kontaktinformationen aus der E-Mail. Nutzen Sie die bekannten Kontaktinformationen oder nutzen Sie die offizielle Website. Ähnliches gilt auch für WhatsApp-Mitteilungen oder Anrufe merkwürdiger Nummern mit der Bitte um Rückruf.
- Daten richtig Löschen: Dateien in den „Papierkorb" verschieben oder „direkt Löschen" reicht nicht aus, hier unterstützen zusätzliche Programme ein wirkliches entfernen der Daten. Wer Festplatten, CD/DVD oder USB-Stick sicher entsorgen will, sollte diese Datenträger auch physisch vernichten. Aber Vorsicht, hier sind Splitter möglich.