Eigentlich könnte man dieser Tage eine wohltuende Abkühlung gut gebrauchen. Die warmen Temperaturen der vergangenen Wochen haben Lust auf den Sprung ins Wasserbecken gemacht. Allein, es wird derzeit nichts daraus. Weder in den Bielefelder Hallenbädern, noch in den eigentlich ab Mai geöffneten Freibädern.
Betroffen sind in Bielefeld acht Freibäder, vier Hallenbäder sowie drei Sauna-Landschaften, die zum Entspannen einladen. Das Wiesenbad wäre am 1. Mai das erste Freiluft-Bad, das wieder geöffnet hätte.
80 Prozent der Mitarbeiter sind in Kurzarbeit
„Derzeit stehen die Termine für die Öffnungen aber in den Sternen", sagt Yvonne Liebold von den Stadtwerken Bielefeld. Über Szenarien, wie der Betrieb trotz eventueller Auflagen etwa des Abstand-Haltens laufen könnte, kann auch sie derzeit nur spekulieren.
Die Schließung der Bäder am 18. März hat Mitarbeiter wie Kundschaft getroffen. 80 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind laut Liebold in Kurzarbeit, insbesondere das Personal, das innerhalb der Schwimmbäder tätig ist. Kurse können nicht stattfinden, tägliche Eintrittsgelder fallen weg. Doch erst nach der Krise könne man das wahre Ausmaß sehen, meint Liebold.
In den Hallenbädern wurden schon viele Arbeiten durchgeführt
Für viele Kunden, Kinder wie Erwachsene, bedeutet das auch den Wegfall wöchentlicher oder täglicher Freizeit-Routinen. Kursgebühren für Kurse, die noch vor den Osterferien gestartet wären bzw. für die Kurse, die bereits gestartet sind, werden aber beispielsweise zurückerstattet. Und die monatlichen Beiträge für das Bielefelder-Bäder-Abo werden entsprechend der Dauer der Schließung ausgesetzt. Diese und weitere Informationen können auf www.bbf-online.de eingesehen werden.
Untätig sei man in dieser Zeit aber nicht gewesen, sagt Liebold. Viele Arbeiten in Hallenbädern, die ursprünglich für den Sommer geplant waren, konnten bereits durchgeführt werden: Arbeiten an Fugen und Fliesen, die nur möglich sind, wenn keine Gäste im Bad sind. „Eigentlich sind die Sommerferien für diese Arbeiten da. Das konnten wir jetzt vorziehen." So könne man die Bäder auch wieder öffnen, wenn sie freigegeben werden.
Saisonvorbereitung für die Freibäder ist erst einmal gestoppt
Lediglich im Familienbad Heepen müsste im Sommer noch einmal kurz geschlossen werden. Liebold ist froh, dass hier viele Handwerksbetriebe sehr flexibel waren, um die Arbeiten zu erledigen. Eine gute Nachricht in ungewissen Zeiten. Eine Woche Vorlauf bräuchte man, bevor Gäste wieder in die Hallenbäder kommen dürfen, auch weil die Anlagen aktuell im Energiesparmodus laufen und das Beckenwasser noch aufgeheizt werden muss.
In den Freibädern stellt sich die Situation etwas anders dar. Drei bis vier Wochen würde das Präparieren und das Vorbereiten für den Badebetrieb dauern. „Wir haben die Saisonvorbereitung erst einmal gestoppt", sagt Liebold. Ohne einen konkreten Termin seien etwa Wasserbeprobungen und andere Maßnahmen ohne Wert. „Wenn wir keinen Starttermin kennen, dann gehen wir ein finanzielles Risiko ein, weil manche Arbeiten gegebenenfalls mehrmals gemacht werden müssen", erklärt sie. Lediglich Grünschnitt und Instandhaltungsarbeiten seien derzeit möglich. Zudem wurden bereits Plexiglasscheiben in Auftrag gegeben, die im Kassenbereich der Freibäder zum Schutz der Mitarbeiter vor einer Ansteckung des Corona-Virus eingesetzt werden sollen – im Falle einer Öffnung.
Ob der Bielefelder das Freibad derzeit überhaupt nutzen würde? „Nur die Hartgesottenen", glaubt Liebold. „Wir haben festgestellt, dass erst drei Tage warmes Wetter sein muss, bevor man ins Freibad geht", sagt sie und lacht. „Wenn es wie im vergangenen Jahr wieder eine so lange Strecke mit Sonne gibt, dann ist auf den Bielefelder wieder Verlass." Liebold hat die Hoffnung, dass es in dieser Saison noch viele schöne Freibadtage gibt. Das Plantschen von Kindern, das Rutschen von Jugendlichen und das Chillen auf den Grünflächen – eine schöne Vorstellung.
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