Trotz Corona: Wie ein Bielefelder heiratet, ein Unternehmen gründet und die Welt verändern will

In einer Zeit, in der das Virus die Welt auf den Kopf stellt, baut sich Jannis Johannmeier seine eigene Welt ganz neu: Er hat ein Kommunikations-Unternehmen gegründet und auch privat das Ja-Wort gegeben.

Sie möchten die Welt verändern: Jule, Hermann, Jannis (oben), Anna Lena und Leslie Marie (unten, v. l.). Sie arbeiten an Firmensitzen in Bielefeld und Berlin mit dem Ziel, die zukunftsträchtigen Ökosysteme der Städte zu verbinden. Die Zeichen stehen dabei auf Wachstum: Das Team freut sich aktuell auf einen weiteren Partner in Berlin. | © The Trailblazers

01.05.2020 | 04.05.2020, 11:33

"J-A!" Es sind im Prinzip nur zwei Buchstaben, doch jeder Vermählte weiß, dass sie die eigene Welt von Grund auf zu verändern vermögen – hin zu einem Bekenntnis von Liebe und einem gemeinsamen Leben – doch dazu später mehr.

Denn das Alphabet hat auch für Business-Angelegenheiten eine Menge zu bieten – und genau darum geht es bei „The Trailblazers", übersetzt den Wegbereitern: „Wir wollen die Welt verändern, in dem wir Entwicklungen für jeden Menschen greifbar und verständlich machen", erklärt Gründer Jannis Johannmeier.

The Trailblazers wollen kreativen und engagierten Menschen eine Bühne bieten

Thematisch geht es dabei vor allem um die Buchstabenkombis D-I-G-I-T-A-L und T-E-C-H-N-O-L-O-G-I-E. Das klingt schrecklich in Ihren Ohren und irgendwie nach kompliziertem Computerzeugs? The Trailblazers haben dafür die passende Übersetzung parat: Es geht um Zukunft, die von kreativen und engagierten Menschen gemacht wird.

Und genau diesen Menschen bereitet das mittlerweile fünfköpfige Team eine Öffentlichkeit oder wie es der Gründer gern sagt „eine Bühne". Denn die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit sei ein enorm kraftvoller Schlüssel für den Unternehmenserfolg und wirke wie ein Fahrstuhl – „nach oben oder nach unten".

Harte Schule bei der Bild-Zeitung in Hamburg

Das hat der 32-Jährige selbst so erlebt, als er während seines Master-Studiums der Kommunikationswissenschaften in Hamburg für die Bildzeitung einen Beitrag zur „Schärfsten Currywurst der Welt" produziert hat. „Danach konnte ich sofort als Reporter anfangen", sagt er und lacht. Über seine Zeit bei Bild sagt er: „Es war eine brutal harte Schule, aber ich habe unglaublich viel gelernt." Vor allem, was Menschen und die Öffentlichkeit interessiert, was Geschichten überhaupt ausmachen und warum Menschen darin immer die Hauptrolle spielen sollten – damit sie nicht nur das Hirn, sondern auch das Herz erreichen.

Die Krise zeigt die Relevanz des Themas Digitalisierung

Etwas, das Jannis Johannmeier schon bei seinem vorherigen Job als Sprecher der Founders Foundation als wichtigen Teil seiner Arbeit empfunden hat. „Vertrauen ist für mich die Basis meiner Arbeit. Denn Kreativität braucht Vertrauen – und Fehler, damit Neues, Zukunftsweisendes entstehen kann." Und frei nach dem Motto „Niemals geht man so ganz" führen The Trailblazers auch die Medienarbeit für die Founders Foundation fort. Weitere Kunden sind beispielsweise das Unternehmen Schüco sowie Start-ups und Initiativen aus ganz Deutschland. „Wir möchten aber noch viel mehr Menschen dabei helfen, ihre Themen so zu erzählen, dass sie auch gehört werden."

Aber wie soll das gelingen, wenn einem mitten in der Gründungsphase eine weltweite Krise von nicht gekanntem Ausmaß dazwischen kommt? „Es gibt Kunden und Partner, die mutig und entschlossen in die Zukunft gehen wollen. Die finden den Weg zu uns." Und gerade die Krise zeige auch noch einmal die Relevanz des Themas Digitalisierung. „Wir können dank der Technik an verschiedenen Standorten zusammenarbeiten", sagt der passionierte Handballer des TuS Brake, der ein offensichtliches Faible für Vintage-Klamotten hat.

Hochzeit war eine spontane Entscheidung

Darin spiegle sich seine Sicht der Welt wider. „Mir geht es dabei um Nachhaltigkeit und darum, dafür ein kleines Statement zu setzen. Alles andere bin einfach nicht ich." Einen Trennstrich zwischen Arbeit und Leben zieht er nicht. „Für mich ist das eins. Ich arbeite, wie ich fühle." Klar, dass auch zur Hochzeit mit einer Kollegin aus dem Gründerteam am 11. März der Anzug im Schrank geblieben ist.

„Dass wir heiraten wollen, haben wir ganz spontan entschieden", sagt er. Und sie ergänzt: „Als wir zusammengezogen sind und uns umgemeldet haben, haben wir spontan eine Etage höher nachgefragt, wie schnell man eigentlich heiraten kann." Seitdem wissen die Zwei: „Am selben Tag geht es nicht", sagen sie unisono und lachen.

Eine fast normale Hochzeit

Kennengelernt haben sie sich beim Handball. Die Hochzeit sei dann eigentlich ganz normal gewesen, „außer dass uns die Standesbeamtin nicht die Hand gegeben hat", erzählt die 26-Jährige, die Medienproduktion in Lemgo studiert und im Team Spezialistin für Foto und Video ist.

Warum er sie heiraten wollte? „Weil zwischen uns kein Blatt passt." Und was ist das Beste an ihm? „Seine positive Verrücktheit, die perfekt zu meiner passt." Und wer ist sie nun? In zwei Worten und elf Buchstaben: L-E-S-L-I-E   M-A-R-I-E.

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Mut zur Zukunft: Erfolgsgeschichten aus der Region

Mit langsamen und vorsichtigen Schritten nimmt das öffentliche Leben wieder Fahrt auf. Damit das so weitergeht, ist es weiterhin geboten, auf sich und andere aufzupassen – durch Distanzhalten, Händewaschen und das Tragen von Masken. Genauso wichtig sind aber Einfallsreichtum, Optimismus, Solidarität und Treue. Wie Ideen in die Tat umgesetzt werden und wie man mit positiven Gedanken an neue Projekte herangeht, zeigen wir in unseren Erfolgsgeschichten aus der Region. Beschrieben werden Menschen, Unternehmen und Institutionen, die trotz Krisenzeiten den Mut nicht verloren haben und die mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln um eine gute Zukunft kämpfen.

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