Detmold. Die Schwurgerichtskammer des Detmolder Landgerichts hat weitere Prozesstage im Strafverfahren gegen Reinhold Hanning aus Lage terminiert. Der 94-jährige ehemalige SS-Wachmann muss wegen der Beihilfe zum Mord an mindestens 170.000 Menschen im Konzentrationslager Auschwitz verantworten.
Als neue Verhandlungstage wurden Donnerstag, 9. Juni, Freitag, 10. Juni, und Samstag, 11. Juni von der vorsitzenden Richterin Anke Grudda festgelegt. Auch diese auf zwei Verhandlungsstunden begrenzten Prozesstage werden in den Räumen der Industrie- und Handelskammer zu Detmold stattfinden. Wegen des Gesundheitszustandes des Angeklagten ist die tägliche Verhandlungszeit ärztlicherseits eingeschränkt worden.
Der nächste Prozesstag des bereits Februar laufenden Verfahrens findet am Freitag um 10 Uhr statt. Dann werden die ersten Plädoyers der Nebenklägervertreter erwartet.
Am letzten Verhandlungstag hatte das Gericht bereits die Beweisaufnahme geschlossen und die Staatsanwaltschaft konnte plädieren. Andreas Brendel hatte eine Haftstrafe von sechs Jahren für Reinhold Hanning gefordert. „Der Angeklagte hat am Vernichtungszweck des Lagers mitgearbeitet", sagte Oberstaatsanwalt Andreas Brendel. Hanning hatte beteuert, er wäre froh gewesen, nie in Auschwitz gewesen zu sein.
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