FFP2-Maskenpflicht? Debatte über Corona-Maßnahmen nach dem 20. März

Nach den Beschlüssen von Bund und Ländern zur Lockerung der Corona-Beschränkungen wird in der Ampelkoalition darüber debattiert, welche Schutzmaßnahmen auch nach dem 20. März aufrechterhalten werden sollen. Im Mittelpunkt der Diskussion steht insbesondere die Frage, ob und gegebenenfalls wo weiterhin eine Maskenpflicht gelten soll. &bdquo;Wir werden die Masken noch weitere Monate brauchen. Die Maskenpflicht ist eines der wirkungsvollsten Instrumente, das wir in der Pandemie haben“, sagte der Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen. Er halte es für sinnvoll, dabei nicht nur auf medizinische Masken zu setzen, sondern die besonders effektiven FFP2-Masken verpflichtend zu machen. &bdquo;Aus medizinischer Perspektive brauchen wir eine FFP2-Maskenpflicht überall dort wo demnächst beispielsweise im Einzelhandel 2G-Regeln wegfallen“, betonte er. &bdquo;Unter Omikron haben wir gesehen, dass die FFP2-Masken äußert wirksam sind und sehr gut vor einer Ansteckung schützen“, ergänzte Dahmen. Er sprach sich dafür aus, im Infektionsschutzgesetz weitere Schutzmaßnahmen vorzusehen, die bei Bedarf von den Ländern aktiviert werden können. &bdquo;Für eine Verschlechterung der Lage müssen wir Vor- statt Nachsorge treffen“, forderte Dahmen. &bdquo;Wir sollten den Ländern die Rechtsgrundlage für einen flexiblen Maßnahmenkatalog als Notfallkoffer für den Frühling an die Hand geben.“ Damit könnten sie schnell auf regionale Ausbrüche reagieren und einen Pandemie-Rückfall verhindern, argumentierte der Grünen-Politiker. Die FDP zeigte sich offen, machte aber zugleich deutlich, dass es bei den zu erhaltenen Maßnahmen insbesondere um den Schutz besonders gefährdeter Gruppen gehen muss. &bdquo;Dazu gehört beispielsweise das Testen in Alten-, Pflegeheimen und Krankenhäusern oder auch die Frage nach dem Tragen von Masken“, sagte Fraktionschef Christian Dürr. Das werde die Ampelkoalition nun in den kommenden Wochen gemeinsam besprechen. &bdquo;Unabhängig davon ist der Bundestag zu jeder Zeit handlungsfähig, sollte sich die Lage wider Erwarten verschlechtern“, betonte er und nahm dabei Bezug auf die Möglichkeit des Parlamentes, erneut die &bdquo;Epidemische Lage von nationaler Tragweite“ auszurufen. Eine Mehrheit ist für das Beibehalten der Maskenpflicht Das Tragen von Masken trifft in der Bevölkerung ohnehin auf Zustimmung. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa für die Bild am Sonntag gaben insgesamt 52 Prozent der Befragten an, auch ohne Pflicht an der Maske festzuhalten - davon 79 Prozent im öffentlichen Nahverkehr, 76 Prozent im Einzelhandel und 51 Prozent bei körpernahen Dienstleistungen. 41 Prozent der Befragten wollen hingegen auf die Maske verzichten, sobald die Pflicht aufgehoben wird. Eine Mehrheit wiederum ist zudem dafür, dass die Maskenpflicht auch über den 20. März hinaus beibehalten wird, vor allem in Bussen, Bahnen und im Einzelhandel. Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Grüne) hält auch eine Maskenpflicht an Schulen weiterhin für nötig. &bdquo;Ich würde es begrüßen, wenn an Schulen - und auch sonst - noch weiter Masken getragen würden“, sagte die Grünen-Politikerin dem Blatt. Die Union forderte, nach dem 20. März neben der Maskenpflicht auch die Möglichkeit für Testverpflichtungen weiter aufrecht zu erhalten. &bdquo;Um vulnerable Gruppen in Gemeinschaftseinrichtungen wie zum Beispiel Werkstätten für behinderte Menschen oder Altenpflegeheime zu schützen, sollten tägliche Testungen weiter angeordnet werden können. Das gilt auch für Schulen und Kitas“, sagte Fraktionsvize Sepp Müller. Eine Maskenpflicht solle in geschlossenen Räumen oder dem Nahverkehr vorgeschrieben werden können, so Müller.

Meistgelesen