Parlament Britta Haßelmann kandidiert für Vorsitz der Grünen Bundestagsfraktion

Berlin/Bielefeld. Die bisherige Erste Parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen-Bundestagsfraktion und Bielefelder Bundestagsabgeordnete Britta Haßelmann kandidiert für das Amt der Fraktionsvorsitzenden. Das geht aus einem Brief an die 118-köpfige Fraktion hervor, der nw.de vorliegt. In dem Brief heißt es: &bdquo;Wir sind dann besonders stark und erfolgreich, wenn wir gemeinsam und geschlossen für unsere Ziele kämpfen. Dafür das Fundament zu legen, darum geht es mir. Deshalb kandidiere ich als Fraktionsvorsitzende. Ich biete Euch meine Erfahrung an; als Kommunalpolitikerin, als Landespolitikerin und als Bundespolitikerin." Haßelmann sagte auf Anfrage von nw.de: "Vor der großen Herausforderung eines Fraktionsvorsitz' in einer Regierungskoalition habe ich großen Respekt.Ich sehe meinen Platz im Parlament. Mit Erfahrung und Teamwork und ganzer Kraft will ich meinen Beitrag dazu leisten, dass wir als Fraktion unsere Arbeit in den kommenden vier Jahren richtig gut machen." "Es ist mir wichtig, den Laden zusammenzuhalten" Ähnliches betonte sie auch in dem Brief an ihre Fraktion. Dort heißt es: &bdquo;Diejenigen, die mich in den vergangenen acht Jahren als Erste Parlamentarische Geschäftsführerin kennengelernt haben, wissen: Mir ist es wichtig, die grüne Bundestagsfraktion klar und sichtbar zu vertreten, im Team zu arbeiten und unseren Laden zusammenzuhalten. Das wird auch weiterhin so bleiben." In der Ampel-Koalition mit SPD und FDP komme es &bdquo;auf eine starke, selbstbewusste Grüne Fraktion an". Zuvor hatte bereits die Parteilinke Katharina Dröge ihre Kandidatur erklärt und in ihrer Bewerbung geschrieben: &bdquo;Eine Grüne Fraktion nickt nicht einfach ab. Sie mischt sich ein, macht die Arbeit der Regierung noch besser und setzt eigene Impulse. Dies ist unser Anspruch für die nächsten Jahre." "Der starke Zuspruch in Bielefeld war für mich Rückenwind" Die 59-jährige Haßelmann, die in Straelen am Niederrhein geboren wurde, aber seit langem in Bielefeld lebt, ist Sozialarbeiterin und wurde 1994 Mitglied der Grünen. Von 2000 bis 2006 war sie Landesvorsitzende in Nordrhein-Westfalen, zog 2005 erstmals in den Bundestag ein und stieg 2013 zur Ersten Parlamentarischen Geschäftsführerin auf. Haßelmann ist im Parlament als profilierte Rednerin aufgefallen und erzielte fraktionsintern stets sehr gute Wahlergebnisse. Sie wird mit Dröge voraussichtlich Katrin Göring-Eckardt und Anton Hofreiter ablösen, die beide nicht mehr antreten. Haßelmann betonte gegenüber nw.de, dass sie einen Großteil ihrer politischen Karriere dem Rückhalt in ihrem Bielefelder Wahlkreis zu verdanken habe. "Der starke Zuspruch für uns Grüne und mich persönlich in Bielefeld war für mich Rückenwind. Für dieses Vertrauen der Bielefelder Wählerinnen und Wähler bin ich außerordentlich dankbar." Haßelmann hatte bei der Bundestagswahl Ende September 21,8 Prozent der Zweitstimmen im Wahlkreis Bielefeld-Gütersloh II erhalten. "Bielefeld bleibt mein Lebensmittelpunkt" Werde sie in das Amt der Fraktionsvorsitzenden gewählt, werde sie "eine Vielzahl neuer Aufgaben und Termine in Berlin" wahrzunehmen haben. Deshalb legt Haßelmann Wert auf die Feststellung: "Bielefeld bleibt natürlich dennoch mein Lebensmittelpunkt. Hier ist mein Zuhause und der direkte Kontakt, der Austausch und die persönlichen Gespräche mit den Menschen hier sind mir wichtig - unabhängig davon, ob sie mich gewählt haben oder nicht." Unterdessen bewirbt sich der Außenpolitiker Omid Nouripour nun offiziell um den Parteivorsitz. &bdquo;Ich möchte mich auf dem digitalen Parteitag Ende Januar bewerben, Parteivorsitzender zu werden", sagte er in der ZDF-Sendung &bdquo;Markus Lanz" am Donnerstag. Nouripour wurde 1975 im Iran geboren und ist im Alter von 13 Jahren mit seinen Eltern nach Deutschland gekommen. Mit der Kandidatur der bisher stellvertretenden Parteivorsitzenden Ricarda Lang wird gerechnet. Da die derzeitigen Vorsitzenden Annalena Baerbock und Robert Habeck in den Bundestag gewählt worden sind und Regierungsämter übernehmen, müssen sie nach den Regeln der Parteisatzung ihre Parteiämter aufgeben.

Mehr zum Thema