Jerusalem (KNA) Forscher der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau haben ein in menschliche Haut eingebundenes Nazifotoalbum gefunden. Nach der Untersuchung der Museumsexperten wurde das Album vermutlich im Konzentrationslager Buchenwald hergestellt, so die Gedenkstätte nach einem Bericht der Onlinezeitung Times of Israel.
Demnach untersuchten die Forscher den Einband mittels einer speziellen Infrarotspektrometertechnologie. Zum Vergleich hätten sie ein weiteres Objekt der Gedenkstättensammlung herangezogen, das ebenfalls aus menschlicher Haut bestehe. Das Album mit mehr als 100 Fotos und Postkarten, mehrheitlich Landschaftsaufnahmen, gehörte demnach einer bayerischen Familie, die im Zweiten Weltkrieg ein Gästehaus besaß. Vermutlich gelangte es über einen Mitarbeiter von Buchenwald in den Besitz der Familie.
Möglicherweise aus dem Besitz der "Hexe von Buchenwald"
Die Verwendung von menschlicher Haut als Material lasse sich direkt mit der Person von Ilse Koch in Verbindung bringen, der als "Hexe von Buchenwald" bekannt gewordenen Ehefrau des Lagerkommandanten des KZ Buchenwald, Karl Otto Koch, erklärte die Leiterin der Sammlung, Elzbieta Cajzer, laut Bericht. Überlebende des Konzentrationslagers bestätigten die Nutzung menschlicher Haut zur Herstellung verschiedener Dinge, darunter Bucheinbände und Geldbörsen.
Die Gedenkstätte, die den Fund erstmals Ende Januar bekanntgab, bezeichnete das Album als zweifelsfreien Beweis für ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
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