Außergewöhnlicher Polizeieinsatz

Hund versetzt Besitzer und Gäste in Gifhorn in Panik: Feuerwehr muss sie evakuieren

Die Polizei Gifhorn schildert einen Fall von Überforderung, der so wohl sehr selten vorkommt.

Ein Hundebesitzer hat sich aus Angst vor seinem eigenen Tier zusammen mit Gästen verbarrikadiert. | © Symbolbild: dpa

Sevim Hangül
13.11.2024 | 13.11.2024, 17:21

Gifhorn. In Niedersachsen sorgte ein außergewöhnlicher Polizeieinsatz für Aufsehen: Ein Hundebesitzer aus Gifhorn sah sich gezwungen, sich gemeinsam mit seinen Gästen aus Angst vor seinem vermeintlich aggressiven Hund in seiner eigenen Wohnung zu verbarrikadieren.

Die Polizei berichtet am Dienstag, dass sie am Sonntag von einem Hundebesitzer in misslicher Lage alarmiert wurde. Sein Hund habe plötzlich ein aggressives Verhalten gezeigt. Um die Situation unter Kontrolle zu bringen, habe der Mann das Tier an die Heizung angebunden. Dennoch blieb ein Dilemma: Die Betroffenen konnten die Wohnung im zweiten Stock weder durch die Tür noch die Fenster sicher verlassen. Sie hätten dafür an dem gefesselten Hund vorbeigehen müssen.

Beim Eintreffen der Polizei war das Knurren des Hundes bereits durch die Tür zu hören. Die Situation war sehr angespannt. Um die eingeschlossenen Gäste sicher aus der Wohnung zu holen, riefen die Beamten die Feuerwehr dazu. Mit einer Leiter konnten die Einsatzkräfte die Gäste schließlich aus dem zweiten Obergeschoss in Sicherheit bringen.

Halter gibt Hund ab

Ein Polizist nutzte ebenfalls die Leiter, um die Wohnung zu betreten und sich vorsichtig dem Hund zu nähern. Überraschenderweise stellte sich die Lage schnell als weit weniger dramatisch heraus, als zunächst befürchtet: Der Grund für das aggressive Verhalten war, dass der Hund lediglich „Gassi gehen“ musste. Nachdem der Hund ins Freie gebracht wurde, erleichterte sich dieser minutenlang an einem nahe gelegenen Gebüsch.

Ansonsten zeigte sich der American Staffordshire Terrier aufgeschlossen und freute sich über den Kontakt zu den ihm unbekannten Polizisten. In Absprache mit dem Hundebesitzer wurde das Tier anschließend dem Tierschutz übergeben, um künftige Konflikte zu vermeiden.