Obstbäume in der Nähe: Hier kann in OWL jeder Obst und Nüsse pflücken

Ach, was war das schön. Als Kind mit den Freunden zusammen durch die Nachbarschaft streifen. Dabei die nahe gelegenen Felder und Wiesen entdecken, unterwegs von Brombeerbüschen am Waldrand naschen oder Äpfel pflücken. Schöne Kindheitserinnerungen. Diese können dank der Organisation Mundraub nun wieder aufgefrischt werden. Denn Mundraub hat Obstbäume gepflanzt oder pflegt längst vergessene Exemplare - und jeder ist eingeladen, zu pflücken und zu probieren. Wichtig: Alle Bäume und Sträucher wachsen auf Flächen im öffentlichen Raum oder auf freigegebenen privaten Flächen. Eine Online-Karte mit allen Standorten verrät ganz ohne Registrierung die Standorte, an denen Obst, Nüsse und Kräuter ganz legal gepflückt werden können. Auch in Ostwestfalen-Lippe. Ob Holunder am Tierpark in Bielefeld, Apfelbäume in Spenge oder ein &bdquo;einsamer“ Walnussbaum in Warburg - die Zahl der Bäume und Sträucher, die auf der digitalen Mundraub-Karte zu finden sind, ist groß - auch dank der Hilfe der registrierten Nutzer, die Fundorte von Obst im öffentlichen Raum teilen. Zusätzlich führen sie gemeinsame Pflanz-, Pflege- und Ernteaktionen durch oder engagieren sich in regionalen Gruppen. Dass neu gepflanzt wird, trägt maßgeblich zum Erhalt der Artenvielfalt bei. Veredelte Bäume können neue Früchte hervorbringen Nicht jeder Baum hat eine wunderschöne Baumkrone. Nicht jeder Baum hat starke Wurzeln. Und ebenso hat auch nicht jeder Baum aromatisches Obst, das Saison für Saison abfällt. Aber während die Baumkrone und die Wurzeln kaum beeinflussbar sind, kann beim Obst durch eine Veredelung nachgeholfen werden. Dadurch schaffen es sogar alte Bäume, die veredelt wurden, wieder neu zu erblühen, und es bedarf keiner neuen Pflanzung. Veredelte Bäume können sogar einen vollständigen Sortenwechsel eines Baumes hervorbringen. Ein veredelter Baum kann also zugunsten der Pflücker und Sammler direkt mehrere Fruchtsorten hervorbringen. Nutzer müssen die Mundraub-Regeln einhalten Die Mundraub-Karte lebt nach Angaben der Organisatoren davon, dass die Nutzer &bdquo;verantwortungsbewusst und respektvoll mit der Natur und den kulturellen sowie privatrechtlichen Gegebenheiten“ umgehen. Es gibt Regeln: Vor dem Ernten und dem Karteneintrag muss sichergestellt sein, dass keine Eigentumsrechte verletzt werden. Die Nutzer müssen behutsam mit den Bäumen und der Natur umgehen. Für den Eigenbedarf pflücken ist erlaubt. Verboten ist es aber, im großen Stil und gewerbsmäßig zu pflücken, dazu braucht es eine behördliche Genehmigung. Außerdem sollten sich die Nutzer bei der Pflege und Nachpflanzung engagieren. Schon seit 2009 kümmert sich Mundraub um bestehende Bäume und pflanzt neue. Angefangen hat es im Nordosten Deutschlands, dort gab es zu viele Äpfel, Birnen und Pflaumen an Alleen und Wegrändern, die verrottet sind. Die regionalen Bioläden boten gleichzeitig Obst aus Neuseeland und Südafrika an. Obst selbst pflücken: Mundraub stärkt heimische Bäume Mundraub will öffentliche Obstbäume wieder ins Bewusstsein rufen und auf die vorhandenen öffentlichen regionalen und saisonalen Ressourcen hinweisen. &bdquo;Mundraub macht aus unentdeckten Landschaften essbare Erlebnisräume“, sagt Gründer Kai Gildhorn. Langfristig sollen heimische Obstbäume, Streuobstwiesen und Obstbaumalleen erhalten und nachgepflanzt werden. Daher hat die Organisation auch selbst immer Bäume gepflanzt. Ausgezeichnet wurde die Organisation dafür 2009 auch mit einem Nachhaltigkeitspreis. Für das Projekt &bdquo;Nachwuchs“ gab es außerdem den Publikumspreis des Social Design Award 2016. Seit März 2017 arbeitet Mundraub mit dem Lebensmittelkonzern Kaufland zusammen. Dieser unterstützt die Plattform dabei, zukünftig noch mehr öffentliche Obstbäume zur Verfügung zu stellen, die Pflanzung voranzutreiben und triste Flächen mit blühenden Bäumen zu besiedeln. Erfahren Sie hier: Deshalb landet frisches Obst und Gemüse oft auf dem Müll Welche Früchte, Nüsse und Kräuter haben wann Saison? Bärlauch, Waldmeister: März bis Juni Holunderblüten: April bis Juni Aprikose, Johannisbeere: Juni bis August Himbeere: Juli bis August Heidelbeere: Juli bis September Pflaume: Juli bis Oktober Mirabelle: August bis September Brombeere, Haselnuss: August bis Oktober Apfel, Birne: August bis November Quitte, Walnuss: September bis November Woran erkenne ich Spätfrost an Bäumen? Einige Bäume und Sträucher stehen schon in voller Blüte, wenn der Winter noch einmal voll zuschlägt. Der Frost kann unterschiedliche Auswirkungen haben und ist bei Laubbäumen etwa an braunen, eingerollten Blättern zu erkennen. Ein Laubbaum kann sich nur schlecht vor Spätfrost schützen. Auch die Rinde der Bäume kann reißen oder gar aufplatzen. Obstbäume werden von Gärtnereien oft durch das Beregnen der Früchte vor dem Spätfrost geschützt. Das Wasser gefriert durch den Frost und bildet eine Art Fruchthülle. Diese Fruchthülle schützt das Obst vor Verfärbungen und Eindellungen, die ohne diesen Schutz entstehen können. Braune und schwarze Fruchtknoten sind ebenfalls ein Indiz für Spätfrost. So erkennt man befallene Bäume Die Pflanzung von Bäumen birgt das Risiko, dass sich Krankheitserreger festsetzen und das Obst schlecht wird. Etwa Apfelbäume werden oft von einem Pilz befallen. Die befallenen Stellen sind gut erkennbar, da sie sich verdicken und aufplatzen. Das befallene Gewebe ist auffällig braun. Die Rinde kann sorgfältig abgetragen und entsorgt werden. Das beugt einen erneuten Befall des Erregers vor. Das Obst eines befallenen Baumes ist in der Regel optisch als solches identifizierbar. Sprich: punktartige Verfärbungen, warzenförmige, braune Stellen und offensichtlicher Schimmelbelag. Walnüsse sammeln in der Nähe Walnüsse sammeln an echten und prachtvollen Walnussbäumen in der Nähe ist ein Erlebnis. Walnussgewächse (bot. Juglandaceae) sind eine kleine Pflanzenfamilie in der Ordnung der Buchenartigen. Zu finden sind sie vorwiegend in Amerika und Eurasien. Die Pflanzenart ist einhäusig. Einhäusige Pflanzen sind jene, die sowohl rein männliche als auch rein weibliche Blüten besitzen und keinen anderen Baum zur Befruchtung benötigen. Die Bestäubung erfolgt über den Wind. Viele andere Bäume, etwa Apfelbäume, brauchen immer einen Bestäuber. In Europa wachsen Walnussgewächse in kultivierter Form, wobei die echte Walnuss der am häufigsten angepflanzte, in Gärten beheimatete Vertreter der Pflanzenfamilie ist. Zu finden sind diese Bäume auch in Ostwestfalen-Lippe, oft ganz in der Nähe. Zur Übersicht über die verschiedenen Standorte wird die Mundraub-Karte regelmäßig von Nutzern aktualisiert. So werden Walnüsse getrocknet Frisch vom Walnussbaum eine Walnuss essen – das ist nicht immer möglich. Umso besser, dass es die Möglichkeit gibt, die Walnüsse, auch Juglans regia oder Welschnuss genannt, einzulagern. Die einfachste Methode zum Einlagern ist das Trocknen. Dafür müssen die gesammelten Walnüsse gereinigt, abgetropft und zum Trocknen gelegt werden. Die nächsten vier Wochen müssen die Nüsse am besten auf Zeitungspapier bei etwa 20 Grad in der Wohnung getrocknet werden. Nicht vergessen: Zwischendurch wenden. Keine gute Idee ist es, die Nüsse im Backofen zu trocknen, da dies den Geschmack verändern kann. Mit der einfachen Trocknungsmethode halten die Nüsse bis zu ein Jahr. Walnussbäume: Kostenlos pflücken oder lieber abgepackt kaufen? Walnussbäume sind nicht zuletzt wegen ihrer Höhe von bis zu 25 Metern ein echter Hingucker. Sie tragen im Herbst bis zu 150 Kilo Nüsse, die sich sowohl als Dekoration eignen als auch schmackhaft sind. Das Beste ist: Walnüsse können eingelagert werden und sind somit auch noch lange Zeit nach der Ernte genießbar. Die schmackhaften Nüsse sind zum echten Foodtrend geworden und zieren morgens die Müsli- und Porridgegerichte zahlreicher Menschen. Die vielen Nährstoffe, die in Walnüssen enthalten sind, etwa Kalium, Magnesium, Eisen und Zink, machen die essbaren Wunderwaffen der Walnussbäume zum Superfood. Wichtig ist allerdings, dass Walnüsse nur im reifen Zustand verzehrt werden. Es stellt sich also die Frage: Lieber abgepackt kaufen oder pflücken? Wir sagen: Pflücken und erleben. Unreife Walnüsse enthalten Gerbsäure, die auf den Magen schlagen kann. Ob eine Nuss reif oder unreif ist, erkennt man an der Schale. Denn wachsen die Nüsse am Baum, haben sie neben der harten braunen Schale noch eine weitere äußere Schale. Für alle, die auf Nummer sicher gehen wollen: Nur Nüsse sammeln, die auf dem Boden liegen und erkennbar reif sind. Also ohne grüne Schale. Tipp fürs Einkaufen: So bleibt der Obstkauf trotz Preisschwankungen günstig Bärlauch finden mit einer App Bärlauch zählt zur Gattung Allium und ist mit Schnittlauch, Zwiebel und Knoblauch verwandt. Die Pflanze mit den etwa 20 bis 30 Zentimeter langen, grünen Blättern wächst vor allem in Laubmisch- und Buchenwäldern und bedeckt dort am Boden häufig größere Flächen. Wer allerdings selbst Bärlauch pflücken will, kann schnell Probleme bekommen. In Naturschutzgebieten ist das Pflücken von Bärlauch nämlich untersagt. Und auch ohne böse Absicht, könnte Bärlauch illegal gepflückt werden. Denn es sieht besonders Maiglöckchen zum Verwechseln ähnlich. Mit der App von Mundraub.org kann vorgebeugt werden. Sie zeigt ganz bequem an, wo legal Bärlauch gepflückt werden darf. Und wo überhaupt Bärlauch zu finden ist. Wer dennoch überprüfen möchte, ob es sich bei der Pflanze wirklich um das aromatische Gewächs handelt, kann Folgendes sicherstellen: Bärlauch ist auf der Unterseite mattgrün, hat einen dünnen Stiel und wächst einzeln. Das ist die Mundraub-App Spontan Obst pflücken, Nüsse sammeln oder einfach erfahren, ob das gesammelte Obst überhaupt reif ist – das ist für Android-Nutzer ganz einfach möglich mit der Mundraub-App. Die digitale Karte zeigt die Standorte an, an denen legal gepflückt und gesammelt werden darf. Gleichzeitig sind Nutzer auch dazu angehalten, neue Standorte hochzuladen und das Netzwerk zu erweitern.

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