
Glühwürmchen lassen sich am besten in den Sommermonaten beobachten. Rund um die sogenannten Johannisnacht kurz nach der Sommersonnenwende, die jedes Jahr vom 23. auf den 24. Juni stattfindet, zeigen sie sich besonders gerne, weil zu dieser Zeit die Paarungssaison der kleinen Tierchen eingeläutet wird.
In unserer Übersicht verraten wir Ihnen, wo sie Glühwürmchen in OWL finden.
Wo kann man Glühwürmchen in OWL beobachten?

An vielen Orten in OWL werden geführte Touren und Wanderungen angeboten, bei denen Glühwürmchen beobachtet werden können. Um eine Anmeldung vorher wird gebeten, weil die Nachfrage groß ist.
In Bielefeld können Interessierte am Haller Weg in Bielefeld bei einer Führung am 27. Juni ab 21.30 Uhr den Tanz der Glühwürmchen bestaunen. Weitere Führungen werden angeboten vom Parplatz des Westfalen Kollegs (30. Juni ab 21.30 Uhr), vom Wanderparkplatz Habichtshöhe (2. Juli ab 21.30 Uhr), vom Waldparkplatz im Schopketal (ab 21.30 Uhr). Auch die Biologische Station bietet eine Nachtwanderung zum Glühwürmchenballett an, am 27 und 28. Juni ab 20.30 Uhr.
Wer auf eigene Faust losziehen will, kann auch in Richtung des Bauernhausmuseums in Bielefeld an der Ochsenheide entlangwandern. Auch am Johannisberg in Bielefeld lassen sich Glühwürmchen beobachten.
In Bad Lippspringe im Kreis Paderborn startet orgnanisiert die Kita Scharmede eine Tour vom Forsthaus Steinbeke am 28. Juni ab 20.30 bis 22.45 Uhr. Hierzu können sich auch Erwachsene ohne Kinder anmelden.
Wer selbst losziehen will, sollte vor allem in Wäldern, Feuchtgebieten, Wiesen und Gärten nach Glühwürmchen Ausschau halten, wo viele der Käfer sich aufhalten.
Was sind Glühwürmchen?
Glühwürmchen sind leuchtende Insekten, die zur Familie der Käfer gehören. Sie werden auch als „Leuchtkäfer“ oder „Glühkäfer“ bezeichnet. Der wissenschaftliche Name für diese Insektenfamilie lautet Lampyridae. Glühwürmchen sind bekannt für ihr faszinierendes Leuchtverhalten, das sowohl zur Kommunikation als auch zur Anziehung von Beute oder zur Partnersuche dient.
Naturphänomen: Warum leuchten Glühwürmchen?
Die Leuchtorgane von Glühwürmchen befinden sich normalerweise am Hinterleib der erwachsenen Tiere. Das Leuchten wird durch eine chemische Reaktion namens Biolumineszenz erzeugt, bei der ein Enzym namens Luciferase mit einem Substrat namens Luciferin reagiert, um Licht zu erzeugen. Die Leuchtsignale können von Art zu Art variieren und dienen dazu, Männchen und Weibchen während der Paarungszeit zusammenzubringen.
Wie sieht eine Glühwürmchen-Larve aus?
Glühwürmchenlarven sehen ganz anders aus als die ausgewachsenen Glühwürmchen mit ihren leuchtenden Körpern. Während erwachsene Glühwürmchen flügelartige Strukturen haben, die sie zur Fortbewegung und zum Fliegen verwenden, sind die Larven körperlich eher wurmartig.
Die auffälligsten Merkmale der Glühwürmchenlarven sind ihre leuchtenden Organe, die als „Photophoren“ bezeichnet werden. Diese Organe befinden sich entlang des Körpers der Larven und erzeugen ein schwaches grünes oder gelbes Licht.
Glühwürmchen im Garten: Wie bekomme ich sie zu sehen?
Glühwürmchen können unglaublich nützlich sein, um zum Beispiel Nacktschnecken aus dem Gemüsebeet zu vertreiben. Der Naturschutzbund (NABU) hat einige Tipps parat, wie Gartenbesitzerinnen und Gartenbesitzer die Leuchtkäfer anlocken können. Dafür sind optimale Bedingungen essenziell:
- Asthaufen im Garten einrichten: Für Larven ist das eine perfekte Unterkunft, um von dort aus auf Schneckenjagd zu gehen.
- Trockenmauern errichten: Weibchen nutzen zum Anlocken gern erhöhte Sitzplätze.
- Magere Wiesen schaffen, die nicht gedüngt werden.
- Krautsäume stehenlassen, nicht alles muss mit der Motorsense kurz gehalten werden.
- Kein Schneckengift einsetzen.
- Künstliche Beleuchtung im Garten reduzieren.
- Schnittguthaufen liegenlassen, durch die sich darin entwickelnde Wärme werden Weibchen angelockt.
Wo gibt es Glühwürmchen in Deutschland?
In Deutschland kommen mehrere Arten von Glühwürmchen vor. Sie sind hauptsächlich in ländlichen Gebieten anzutreffen, insbesondere in Wäldern, Feuchtgebieten, Wiesen und Gärten.
Ein bekanntes Glühwürmchen in Deutschland ist das „Große Leuchtkäfer-Weibchen“ (Lampyris noctiluca). Es ist die größte einheimische Glühwürmchenart und kommt in ganz Deutschland vor. Die Weibchen dieser Art haben eine leuchtende Bauchseite, während die Männchen nicht leuchten.
Ein weiteres Glühwürmchen, das in Deutschland vorkommt, ist das „Kleine Leuchtkäfer-Männchen“ (Lampyris splendidula). Diese Art ist etwas kleiner als das Große Leuchtkäfer-Weibchen und die Männchen leuchten ebenfalls.
Warum bedroht die Lichtverschmutzung Glühwürmchen?
Die zunehmende Lichtverschmutzung in den Nächten bedroht Glühwürmchen-Populationen weltweit. Davor warnt ein britisches Forschungsteam im Fachblatt „Journal of Experimental Biology“. Dessen Studie zeigt, dass Straßenlaternen und andere künstliche Lichtquellen das Leuchten weiblicher Leuchtkäfer überstrahlen können. So können sie nicht von Männchen gefunden werden.