
Ach wie schön ist die Weihnachtszeit, aber mindestens genauso schön ist die Zeit davor. Die Weihnachtsmärkte öffnen, der Duft von frisch gebackenen Plätzchen erfüllt die heimischen Küchen und endlich können die ersten Türchen am Adventskalender geöffnet werden. Bevor das eigentliche Weihnachtsfest endlich da ist, gibt es jedes Jahr zu Beginn der Adventszeit noch einen besonderen Festtag: den Nikolaustag.
Was steckt hinter der Tradition, am Nikolaustag kleine Geschenke oder Süßigkeiten zu verteilen? Wer war Sankt Nikolaus? Und sind der Weihnachtsmann und Sankt Nikolaus identisch? Wir haben die wichtigsten Infos zusammengestellt.
Wann ist Nikolaustag 2024?
- 🎅 Freitag, 6. Dezember 2024
Der Nikolaustag ist ein Gedenktag und findet jedes Jahr am 6. Dezember statt. Einen festen Wochentag gibt es für die Feier des Nikolaustages nicht. 2024 fällt der Nikolaustag auf einen Freitag. Schon am Donnerstag, 5. Dezember, heißt es also: Schuhe putzen! Ein gesetzlicher Feiertag ist der Nikolaustag nicht.
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Wann ist Nikolaustag 2025, 2026 und in den darauf folgenden Jahren?
🎅 Nikolaustag 2025: Samstag, 6. Dezember
🎅 Nikolaustag 2026: Sonntag, 6. Dezember
🎅 Nikolaustag 2027: Montag, 6. Dezember
🎅 Nikolaustag 2028: Mittwoch, 6. Dezember
Nikolaustag: Wer war Sankt Nikolaus?

Der Nikolaustag ist der Gedenktag von Nikolaus von Myra. Er ist einer der bekanntesten Heiligen des Christentums und wurde zwischen 270 und 286 nach Christus in Lykien geboren, einer Region in der heutigen Türkei. Anfang des 4. Jahrhunderts wurde er Bischof von Myra, ebenfalls in der Region Lykien, und erhielt so seinen Beinamen „von Myra“.
Warum feiern wir den Nikolaustag?

Um Nikolaus von Myra ranken sich viele Legenden. Der Brauch, dass der heilige Nikolaus die Stiefel von Kindern mit Süßigkeiten füllt, basiert auf einer Legende über einen verarmten Mann, der zu Nikolaus Zeiten in Lykien lebte. Dieser konnte seine Töchter nicht verheiraten, weil er kein Geld für ihre Mitgift hatte. Der Mann sah keinen anderen Ausweg als seine Töchter zu Prostituierten zu machen.
Nikolaus war damals noch nicht Bischof und hatte ein beträchtliches Vermögen geerbt. Als er von der Not des Mannes hörte, schlich er sich drei Nächte in Folge zu dem Haus der Familie und warf je einen Goldklumpen durch ein Fenster. In der dritten Nacht entdeckte der Vater Nikolaus und dankte ihm.
Basierend auf dieser Legende wurde der heilige Nikolaus, Bischof von Myra, zum nächtlichen Gabenbringer. Ob es sich bei der Legende um eine wahre Geschichte handelt, ist strittig. Einige der Erzählungen über den heiligen Nikolaus haben sich im Laufe der Jahrhunderte mit denen eines Namensvetters vermischt.
Welche Bräuche gibt es am Nikolaustag?
Süßigkeiten in die Stiefel

Dem christlichen Brauchtum nach bringt der Nikolaus in der Nacht vom 5. auf den 6. Dezember den Kindern Geschenke, heutzutage meist Süßigkeiten. Am Abend des 5. Dezembers stellen die Kinder ihre frisch geputzten Stiefel vor die Tür, um am nächsten Morgen Süßigkeiten darin zu finden.
Sankt Nikolaus füllt nur die Stiefel der artigen Kinder mit Süßigkeiten. Die unartigen Kinder bekommen in manchen Regionen in Deutschland Kartoffeln oder Kohle in den Stiefel gelegt – oder ursprünglich sogar Schläge mit der Rute. Welche Kinder artig und welche unartig waren, liest Sankt Nikolaus in seinem goldenen Buch nach.
Weihnachtsbescherung am Sankt Nikolaustag

Früher war es üblich, die Weihnachtsbescherung bereits am 6. Dezember, zur Feier des heiligen Nikolaus zu machen. Dieses Brauchtum wird auch heute noch in manchen Regionen gelebt, zum Beispiel in Luxemburg.
In vielen Regionen änderte sich das Brauchtum jedoch mit der Reformation. Die Heiligenverehrung war von da an verpönt und das Beschenken am Nikolaustag galt als Verehrung des Heiligen Nikolaus. Die Weihnachtsbescherung wurde darum auf den Geburtstag Jesu verlegt.
Schiffchensetzen
Ein weiterer Nikolausbrauch ist das Schiffchensetzen. Dabei werden kleine Boote aus Papier oder anderen Materialien gebastelt, in die der Heilige Nikolaus seine Gaben legen soll. Heutzutage wurde das Schiff vielerorts durch Stiefel oder Strümpfe ersetzt.
Der Brauch des Schiffchensetzens ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass Nikolaus von Myra unter anderem der Schutzpatron der Seefahrer und Binnenschiffer ist.
Knecht Ruprecht – der Begleiter von Sankt Nikolaus

Krampus, Pelznickel, Knecht Ruprecht – der Begleiter des Gabenbringers Sankt Nikolaus hat in den unterschiedlichen deutschsprachigen Regionen verschiedene Namen. Gemein haben sie alle, dass sie den Teufel oder das Böse symbolisieren.
Oft sieht der Begleiter des Nikolaus gruselig aus, ist in Lumpen gekleidet oder hat gar Hörner auf dem Kopf. Fast immer trägt er eine Rute bei sich, um die unartigen Kinder zu bestrafen. Im Norden und der Mitte Deutschlands ist der Begleiter des Nikolaus Knecht Ruprecht, so auch in OWL.
Ist der Nikolaus auch der Weihnachtsmann?

Aus dem Brauchtum, das sich um den Heiligen Nikolaus rankt, entstand die Geschichte über den Weihnachtsmann. Als im 19. Jahrhundert die Weihnachtsbescherung nicht mehr am Nikolaustag, sondern gemeinsam mit der Geburt Jesu gefeiert wurde, entstand in den USA ein neues Brauchtum um die Gestalt Santa Claus.
Santa Claus heißt wörtlich übersetzt Sankt Nikolaus, aber wird heutzutage meist mit Weihnachtsmann übersetzt. Wie Nikolaus von Myra bringt auch der Weihnachtsmann nachts heimlich Geschenke für die artigen Kinder. Die bösen Kinder werden mit der Rute bestraft. Der Weihnachtsmann vereint damit den heiligen Nikolaus und seinen Begleiter Knecht Ruprecht in einer Person.
Der entscheidende Unterschied zwischen Sankt Nikolaus und dem Weihnachtsmann ist, dass der Weihnachtsmann an Weihnachten beschenkt und Sankt Nikolaus am Nikolaustag.
Hat Coca-Cola den Weihnachtsmann erfunden?
Das Gerücht, dass der Weihnachtsmann von Coca-Cola erfunden wurde, stimmt nicht. Das belegen Postkarten aus dem 19. Jahrhundert, die bereits den Weihnachtsmann zeigen. Coca-Cola begann erst in den 1930er Jahren den Weihnachtsmann als Werbefigur zu nutzen.