Paris (dpa/AFP). Der querschnittsgelähmte französische Geschäftsmann Philippe Pozzo di Borgo, an dessen Schicksal der Kinostreifen „Ziemlich beste Freunde“ anknüpft, ist tot. Der nach einem Gleitschirmunfall 1993 vom Hals an abwärts gelähmte Franzose sei im Alter von 72 Jahren gestorben, berichtete die Zeitung „Le Parisien“ am Freitag unter Verweis auf den Bruder des Mannes. Pozzo di Borgo war bis zu seinem Unfall Geschäftsführer des Champagnerhauses Pommery.
„Wir haben soeben mit großer Trauer vom Tod unseres Freundes Philippe Pozzo di Borgo erfahren“, schrieben die Filmemacher Éric Toledano und Olivier Nakache. „Indem er zustimmte, dass seine Geschichte in „Ziemlich beste Freunde“ verfilmt wurde, hat er unser Leben und das Leben vieler verletzlicher und zerbrechlicher Menschen verändert.“
Philippe Pozzo di Borgo hatte nach seinem Unfall den damals 20-jährigen, frisch aus dem Gefängnis entlassenen Franzosen algerischen Ursprungs Abdel Sellou als Pfleger engagiert. In seinem 2001 veröffentlichten Buch "Le Second souffle" (zu Deutsch: Die zweite Luft) erzählte Pozzo di Borgo davon, wie er dank der Hilfe seines Pflegers nach dem Unfall den Weg aus einer tiefen Depression fand. Die Geschichte wurde zur Grundlage von "Ziemlich beste Freunde", bei dem Toledano und Olivier Nakache Regie führten. In der französischen Tragikomödie von 2011 verkörpert François Cluzet den Geschäftsmann, Omar Sy spielt einen frisch aus dem Gefängnis entlassenen und stets gut gelaunten Sozialhilfeempfänger, der den Pflegerjob übernimmt.
Der Film wurde in Frankreich zu einem Kassenschlager. Weltweit kam er in rund 50 Ländern in die Kinosäle, in Deutschland war dem Streifen ein bemerkenswerter Erfolg beschert. Sy wurde für seine schauspielerische Leistung 2012 mit dem César als bester Darsteller ausgezeichnet. Auf Instagram schrieb er am Freitag nach Bekanntwerden von Pozzo di Borgos Tod: "Auf immer in unseren Herzen"