Der teure beste Freund des Menschen? Was Haustiere wirklich kosten

Ob Futter, Spielzeug oder Tierarzt: Die Haltung eines Hundes oder einer Katze kann ganz schön teuer sein, das wissen ihre Besitzer genau. Und trotzdem gehören die Tiere in vielen Haushalten einfach dazu. Ende November wird die ohnehin schon kostspielige Haltung eines Haustieres aber noch einmal teurer - denn dann tritt die neue Gebührenordnung für Tierärzte in Kraft. Welche Behandlungen dann mehr kosten, welche sogar billiger werden und welche Hunde- und Katzenrassen besonders viel kosten - ein Überblick. Katzen sind teurer als Hunde Im Schnitt kostet ein Hund seine Besitzer 11.000 Euro über die gesamte Lebensdauer. Das hat eine Analyse der Online-Gutschein-Plattform savoo ergeben. Berücksichtigt wurden dabei die Kosten für den Kauf, Futter, Versicherung, Steuer, Impfungen, Pflege, Training und Zubehör wie Halsbänder oder Spielzeug. Das überraschende Ergebnis der Analyse: Katzen kosten im Durchschnitt fast 20.800 Euro und damit fast doppelt so viel wie Hunde. Doch es gibt deutliche Unterschiede bei den Rassen. Kosten für beliebte Hunderassen Labradore und Golden Retriever zählen in Deutschland zu den beliebtesten Hunderassen - doch es sind auch die Teuersten. Laut der savoo-Analyse kosten die loyalen Familienhunde im Lauf ihres Lebens rund 15.000 Euro. Allein die Anschaffung, die deshalb wohl überlegt sein sollte, fällt mit durchschnittlich 1.700 Euro zu Buche. Günstiger kann es dann sein, einen Hund von einem Tierschutzverein zu adoptieren: Die dann fällige Tierschutzgebühr liegt zwischen 150 und 500 Euro. Die Kosten für die Pflege des langen goldenen Fells der Golden Retriever fallen am höchsten von allen untersuchten Rassen aus. Laut savoo betragen sie rund 3.100 Euro über die gesamte Lebensdauer. Auf den Plätzen zwei und drei der teuersten Hunde befinden sich der Deutsche Schäferhund und der beliebte Beagle. Beide kosten während ihres gesamten Lebens rund 12.400 Euro. Da der Schäferhund deutlich größer ist, sind die Kosten für das Futter recht teuer, dafür kosten Beagle-Welpen in der Anschaffung mehr. Pudel, Chihuahuas und Dackel sind dagegen laut savoo deutlich günstiger - Bulldoggen kosten während ihres Lebens rund 7.300 und damit nur halb so viel wie Retriever. Aber: Mit acht Jahren haben sie eine deutlich geringere Lebenserwartung. Eine Übersicht: Kosten für beliebte Katzenrassen Obwohl Katzen viel kleiner sind und damit weniger Futter und Platz brauchen, übersteigen ihre Haltungskosten die von Hunden um Längen. Selbst die günstigste unter den beliebten Rassen ist noch teurer als ein Labrador. Eine der größten Katzenrasse, die sportliche Savannah-Katze, kostet ihre Besitzer stolze 25.000 während ihres Lebens. Schon ein Katzen-Baby kostet laut savoo mit durchschnittlich 1.196 Euro mehr als jede andere Rasse. Auch aufgrund ihrer Lebensdauer von circa 16 Jahren kommen so dann doch viele Kosten für Futter und Tierarzt zusammen. Nicht weniger teuer sind die Burma Katze und die Ragdoll. Beide kommen auf etwas mehr als 23.000 Euro Kosten im Leben. Deutlich günstiger dagegen sind Perser und Abessinier Katzen - doch am wenigsten müssen Halter der Russisch Blau Katze zahlen. Von allen zehn analysierten Rassen ist sie mit durchschnittlich 16.735 Euro während ihres Lebens am günstigsten. Laut savoo ist sie auch wegen der niedrigen Versicherungskosten ein liebenswertes und vor allem erschwingliches Familienmitglied. Übrigens: Die Schutzgebühr für eine Katze beträgt im Durchschnitt 125 Euro. Die Übersicht: Gebührenordnung nach mehr als 20 Jahren neu strukturiert Mehr als 20 Jahre lang haben sich die Tierarztkosten auf einem konstanten Niveau bewegt, doch nun steht eine in weiten Teilen kräftige Erhöhung bevor. Ab dem 22. November greift in Deutschland die neue Gebührenordnung. Sie legt fest, welche Vergütungen Tierärzten für ihre Leistungen zustehen. "Die Anpassung der Gebührenordnung war längst überfällig, um sicherzustellen, dass eine Tierarztpraxis wirtschaftlich geführt werden kann. Nur so kann eine flächendeckende Versorgung der Tiere gewährleistet werden", sagt der Präsident der Bundestierärztekammer, Uwe Tiedemann, dazu. In der Gebührenordnung werden nur die einfachen Sätze aufgeführt. Abhängig von Schwierigkeit, Zeitaufwand, Wert des Tieres und örtlichen Verhältnissen können die behandelnden Ärzte auch den zwei- oder dreifachen Satz abrechnen; im Notdienst unter Umständen sogar den vierfachen. Unterschreiten darf der Tierarzt diesen Satz aber nicht. Auf der endgültigen Rechnung dazu kommen gegebenenfalls Medikamente oder Materialien sowie die Umsatzsteuer. Auch eine Hausbesuchsgebühr könnte unter Umständen fällig werden. Was mit der neuen Gebührenordnung teurer wird... Eine "allgemeine Untersuchung und Beratung" kostet für Hundebesitzer künftig etwa 23 Euro statt wie bisher 13 Euro. Besitzer von Katzen müssen sogar noch tiefer in die Tasche greifen: Kostete die Untersuchung früher rund 9 Euro, liegt sie bald identisch mit der von Hunden. Eine Kastration beim Rüden kostet ab November nicht mehr 51 Euro, sondern etwa 70 Euro; auch bei Katern steigt der Preis von rund 19 Euro auf knapp 30 Euro. Diese Preise beschreiben den ersten Satz der Gebührenordnung, der endgültige Betrag auf der Tierarzt-Rechnung fällt mit Rücksichtnahme auf die oben genannten Positionen höher aus. ...und was billiger. Für Hündinnen und Kätzinnen dagegen wird die Sterilisation deutlich günstiger. Sie sinken bei Hündinnen sogar von 160 Euro auf 128 Euro. Günstiger wird in Zukunft auch das Röntgen - und das vollkommen unabhängig von der Tierart. Eine Übersicht über ausgewählte Gründe für den Tierarztbesuch:

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