Ohne Abstand

Tausende feiern riesige Pool-Party in Wuhan

Da, wo die Pandemie ihren Ursprung nahm, in Wuhan haben jetzt zahlreiche Menschen eine ausgelassene Feier in einem Wasserpark steigen lassen. Nicht alle reagieren darauf mit Kopfschütteln.

Eng an eng tanzen die Menschen bei der Pool-Party in Wuhan. | © AFP

Judith Gladow
18.08.2020 | 18.08.2020, 18:54

Ausgerechnet in Wuhan haben jetzt Tausende eine riesige Pool-Party gefeiert. Ein Video zeigt die zahlreichen Besucher, die zu elektronischer Musik tanzen. Ohne sichtbare Gesichtsmasken und ohne Abstand. Die Veranstaltung am Corona-Ursprungsort sorgt weltweit für Kopfschütteln. Allerdings wurden in der chinesischen Stadt offiziell seit Mitte Mai auch keine neuen Corona-Fälle verzeichnet.

Aufgenommen wurde das Video laut Medienberichten im „Maya Beach"-Wasserpark in Wuhan. Weil die Party ausgerechnet da gestiegen ist, wo nach bisherigen Erkenntnissen das Coronavirus Sars-CoV-2 erstmals auf den Menschen übersprang, gab es ein riesiges Medienecho. CNN berichtete und The Guardian. Das ist auch dem Video zu verdanken, dass die Agentur AFP verbreitet hat:

Während stern.de von verstörenden Bildern spricht, schauen vor allem in den sozialen Medien viele Menschen auch gönnerhaft und ein wenig neidisch auf die ausgelassene Feier. Nicht wenige betonen, wie sehr sie sich für die Menschen in Wuhan freuen.

Seit drei Monaten kein neuer Fall mehr

In Wuhan war das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 Anfang Dezember 2019 erstmals nachgewiesen worden. Von dort breitete es sich auch in die gesamte Provinz Hubei aus, zu der die Großstadt gehört. Ende Januar war die Elf-Millionen-Metropole Wuhan für 76 Tage von der Außenwelt abgeschottet worden. Inzwischen ist dort das Leben schrittweise zu einer Normalität zurückgekehrt. Denn in der gesamten Provinz Hubei gab es bereits seit drei Monaten keinen neuen Corona-Fall mehr.

So ganz sorglos gegenüber einer zweiten Welle scheinen aber auch die Veranstalter der Pool-Party nicht zu sein. Die Kapazität des Parks sei um 50 Prozent verringert gewesen, schreibt etwa die britische Internetzeitung The Independent.