London (afp). Der britische Premierminister Boris Johnson hat kurz nach seinem Amtsantritt Außenminister Jeremy Hunt entlassen. Das teilte Hunt am Mittwochabend im Kurzbotschaftendienst Twitter mit.
Hunt hatte mit Johnson um die Nachfolge der konservativen Regierungschefin Theresa May konkurriert, war dem Brexit-Hardliner in der parteiinternen Stichwahl aber deutlich unterlegen.
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May hat drei Jahre lang das Land regiert. Nachdem sie drei Mal mit ihrem mit Brüssel ausgehandelten Brexit-Abkommen im heillos zerstrittenen Parlament krachend durchgefallen war, gab sie schließlich auf. Fraglich ist aber, wie lange ihr Nachfolger durchhält. Auch er kann nur mit einer hauchdünnen Mehrheit regieren.
Johnson plant britischen Medien zufolge eine weitreichende Kabinettsumbildung, um seine Pläne für den EU-Austritt durchzusetzen. Er will die Posten vor allem an Brexit-Hardliner verteilen und nur zu einem Drittel an EU-freundliche Politiker.
Am späten Mittwochabend gab Johnson bereits bekannt, wer auf Hunt folgen soll: Er ernannte den früheren Brexit-Minister Dominic Raab zu seinem Außenminister. Raab war im November als Brexit-Minister zurückgetreten, weil er den Kurs der damaligen Premierministerin Theresa May in den Brexit-Verhandlungen mit der EU als zu nachgiebig empfand.
Hunt hatte zuvor nach eigenen Angaben einen von Johnson angebotenen anderen Posten ausgeschlagen. Er hätte das Außenministerium gerne weiter geführt, habe aber Verständnis dafür, dass ein neuer Premierminister seine eigene Regierungsmannschaft zusammenstellen müsse.
Der frühere Innenminister Sajid Javid wird neuer Finanzminister, Ex-Entwicklungsministerin Priti Patel erhielt das Innenministerium. Allen neuen Kabinettsmitgliedern wird eine harte Brexit-Linie nachgesagt.